„Feuerwehrmann Bill Stewart“ übernimmt
„War klar, dass ich helfe“
von Peter Engelhardt
Eishockey.Wenige Tage vor Beginn der Play-offs haben die Adler Mannheim die Reißleine gezogen. Nach wirklich erschreckenden Darbietungen vornehmlich am vergangenen Wochenende in den beiden Partien gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven haben die Verantwortlichen der Organisation beschlossen sich vom lange Zeit erfolgreichen Trainerduo Pavel Gross und Mike Pellegrims zu trennen.
Bill Stewart, in Mannheim wahrlich kein Unbekannter soll nun gemeinsam mit den Co-Trainern Marcel Goc und Jochen Hecht die Mannschaft schnellstmöglich wieder auf Kurs beziehungsweise in Play-off-Form bringen.
Bereits beim Heimspiel am Mittwochabend gegen den wahrscheinlichen Absteiger Krefeld Pinguins wird sich zeigen, ob es dem „Trainertrio“ und der Mannschaft gelingt den berühmten Schalter umzulegen. Die Rückkehr zur Spielfreude hat in den Augen von Manager Jan-Axel Alavaara oberste Priorität: „Die Mannschaft ist körperlich in guter Verfassung und sie hat sehr viel Potenzial. In den letzten Spielen war das Team jedoch ohne Energie und mit wenig Spielfreude bei der Sache. Da müssen wir ansetzen. Wenn uns das gelingt, dann kann die Saison auch noch 41 Tage gehen,“ verwies der Schwede auf das maximale Ende der Playoffs mit einem allerletzten Finalspiel am 8. Mai.
Bill Stewart, Meistertrainer der Adler von 2001, der bereits im Dezember 2017 bis zum Saisonende für Craig Simpson in die Bresche sprang wurde beim naturverbundenen Holzhacken mit seiner neuen „Rettungsaktion“ konfrontiert. Für den mittlerweile 64-jährigen Kanadier, schon seit einigen Jahren als Scout für die Adler tätig, war der erneute Job als Feuerwehrmann gar keine Frage:„ Ich kenne die Adler-Familie schon so lange und da ist es doch völlig klar: wenn man helfen kann, dann hilft man. Gerade in so einer Situation wie jetzt. Mannheim ist eine Eishockeystadt und die Fans wollen ihr Team natürlich erfolgreich spielen sehen.“ In Sachen Form und Fitness sieht Stewart das Team in wesentlich besserer Verfassung als die Mannschaft, die er im Dezember 2017 übernahm. Auch die Co.-Trainer Marcel Goc und Jochen Hecht haben die Mannschaft nach den ersten Trainingseindrücken in stark verbesserter Verfassung gesehen. „Die Spieler sind empfangsbereit und sie wollen erfolgreich sein. Mit einer Mannschaft mit diesem Potenzial kann man und muss man besser spielen,“ ist die Überzeugung von Jochen Hecht. „Die Lage momentan ist sehr schwierig, es ist noch nicht zu spät, noch können wir alles erreichen, aber wir dürfen die Situation auch nicht unterschätzen,“ so die Analyse von Geschäftsführer Daniel Hopp. Sein Appell an die Fans: „Wir verstehen, dass die Fans sauer sind, die viele Kritik war berechtigt, einiges ist nicht gut gelaufen in den letzten Wochen, aber ich hoffe, die Eishockey-Fans der Region stehen hinter uns. Nur gemeinsam werden wir es schaffen.“
Noch ist es für gar nichts zu spät, aber der sportliche Umschwung muss unmittelbar erfolgen. (pete)
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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