Markus Eisenschmid im Interview
„Wir machen, was wir lieben“
von Peter Engelhardt
Eishockey. In Fußball-Kreisen nennt man einen harten trockenen Schuss gemeinhin eine „linke oder rechte Klebe“. Im übertragenen Sinn könnte man auch die rechte Schusshand von Adler-Stürmer Markus Eisenschmid als solche bezeichnen. Wenn der gebürtige Marktoberdorfer (Landkreis Ostallgäu) den Puck hart und ansatzlos aus dem Handgelenk abfeuert, schlägt er zumeist mit voller Wucht im gegnerischen Gehäuse ein.
So auch beim ersten Testspiel der Adler vor eine Woche gegen den schweizerischen Erstligisten HC Lausanne. Bereits nach sieben Minuten hatte „Eisi“ die Scheibe zum 1:0 (Endstand 3:1) im gegnerischen Kasten versenkt. Neben den zahlreichen namhaften Neuzugängen möchte auch der Mann mit der Nummer 16 in der kommenden Spielzeit wieder zu den Leistungsträgern der Adler Mannheim gehören.
???: Wie gut fühlt man sich nach wenigen Trainingseinheiten?
Markus Eisenschmid: Die Vorbereitung ist eigentlich immer eine gute Zeit. Die Sonne scheint, es ist Sommer und man kann trotzdem wieder aufs Eis. Was will man mehr? Ich hatte jetzt zwei Monate Pause, das hat mir sehr gutgetan. Jetzt bin ich wieder voller Vorfreude und Energie.
???: Sie waren schon einige Male schwer verletzt, haben längere Phasen pausieren müssen – wie kämpft man sich da immer wieder zurück?
Eisenschmid: Grundsätzlich ist es so, dass eine Rückkehr von zwei Komponenten entscheidend geprägt ist: In erster Linie will man ja wieder gesund werden. Und das nicht nur fürs Eishockey, sondern auch für sein weiteres Leben. Ich möchte ja auch nach meiner Karriere nicht humpeln. Ein Comeback ist immer auch harte Arbeit. Ich habe auch während diesen Verletzungsphasen gelernt: Je höher man steigt, desto tiefer kann man auch fallen. Wichtig ist immer, die Emotionen hochzuhalten, positiv zu denken und in der Gegenwart zu leben. Man muss die Dinge, die passieren auch annehmen und akzeptieren. Ich war vergangene Saison gesund und das hat mich sehr froh gemacht.
???: Was haben Sie sich für die kommende Spielzeit vorgenommen?
Eisenschmid: Viel spielen und Spaß haben. Das letzte Jahr war aufgrund der Pandemie nicht einfach, ohne Zuschauer fehlt die Atmosphäre. Aber man muss es auch so sehen: Wir durften aufs Eis. Wir machen, was wir lieben, das ist doch das Wunderbare an unserem Beruf. Und mit der Freude und dem Spaß kommt auch der Erfolg.
???: Kann man das Team 2021 mit der Meistermannschaft von 2019 vergleichen?
Eisenschmid: Ich möchte diese beiden Mannschaften eigentlich nicht vergleichen. 2019 war eine großartige Saison, wir wurden Meister und haben einige Rekorde aufgestellt. Aber auch unser jetziges Team ist sehr gut aufgestellt, wir haben starke und coole Typen in der Kabine. Ein Vergleich wäre nicht fair, aber ich hoffe, dass es in der neuen Spielzeit ähnlich gut läuft wie 2019.
???: Würden Sie heute noch mal ein Angebot aus der NHL annehmen?
Eisenschmid: Das würde ich ganz spontan entscheiden, wenn das Angebot auf dem Tisch liegt. Man soll ja bekanntermaßen niemals nie sagen, aber ich fühle mich sehr wohl in Mannheim, genieße das Hier und Jetzt und freue mich auf die neue Spielzeit. (pete)
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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