Konzert in der Festhalle
In der Todeszone der Virtuosität
Pirmasens. „Klassik in concert“ erlebt das Publikum am 3. März, 20 Uhr, in der Festhalle. Zu Gast sind die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Grammy-Nominé Joseph Moog (35), einer der besten Pianisten seiner Generation. Auf dem Programm stehen Werke von Mussorgsky, Rachmaninow und Tschaikowsky. Es dirigiert der 22-jährige finnische Dirigent Tarmo Peltokoski.
Gleich drei monumentale Klanggemälde kommen an diesem Abend zur Aufführung. Das dritte Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow erlangte nicht zuletzt durch den Film „Shine“ über den australischen Pianisten David Helfgott große Popularität. Der technische Schwierigkeitsgrad des Konzerts, das angeblich die meisten Noten pro Sekunde im Solopart aller Klavierkonzerte aufweist, ist enorm. In der Festhalle stellt sich Joseph Moog dieser Herausforderung.
In nur vier Wochen hat Peter Tschaikowski seine sechste Sinfonie mit dem Titel „Pathétique“ fertiggestellt. Und war danach ungewohnt zufrieden. „In diese Sinfonie legte ich ohne Übertreibung meine ganze Seele… Ich halte sie für das beste, namentlich aber für das aufrichtigste aller meiner Werke“. Es war seine letzte Komposition, denn zehn Tage nach der Uraufführung starb Tschaikowski.
Das 3. Klavierkonzert von Sergei Rachmaninow ist für Pianisten so etwas wie ein Achttausender für einen Bergsteiger: die Todeszone der Virtuosität. Doch das Werk ist kein oberflächlicher Tastenzauber: die kühle Eleganz der Melodien, die raffinierten Harmonien und die originelle Verflechtung der Stimmen machen das Stück zu einer mitreißenden musikalischen Offenbarung.
Mit seinen 35 Jahren zählt der Klaviervirtuose Joseph Moog zu den gefeierten Stars der internationalen Klassik-Szene. Er hat renommierte Preise gewonnen, vielbeachtete CD’s veröffentlicht und in den größten Konzertsälen der Welt gespielt. Dabei entspricht der in Neustadt/Weinstraße geborene Künstler so gar nicht dem abgehobenen Klischees eines Starpianisten. Moog hat sich ein riesiges Repertoire erarbeitet; die bekannten Klassiker genauso, wie Stücke von unbekannten und verschollenen Komponisten, für die er ein ganz besonderes Faible hat.
Doch Joseph Moog will sich ganz bewusst in keine Schublade stecken lassen, er spielt einfach, was ihn persönlich begeistert. Schon die Schublade „Wunderkind“ hat er nie gemocht. Und das, obwohl er bereits als Vierjähriger mit zehn Fingern spielen konnte. Mit Zwölf debütierte er in Rio de Janeiro – ein prägendes Erlebnis für den gebürtigen Pfälzer, der inzwischen mit Frau, Baby, Hund und Moselblick in Wincheringen an der Grenze zu Luxemburg wohnt. Aus Liebe zu seiner Heimat und aus engster Verbundenheit mit den Menschen hier, gibt er immer wieder Konzerte in der Region. Eine wohltuende Abwechslung zu seinen Auftritten auf ganz großen Bühnen in Sankt Petersburg, London oder Amsterdam, die er sich mit seiner von Kritikern beschworenen „überirdischen“ Klaviertechnik erspielt hat.
Mit der Staatsphilharmonie, dem Orchester, mit dem er seit vielen Jahren auftritt, ist er quasi familiär verbunden. Moogs Vater war viele Jahre Soloklarinettist des Ensembles.
Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) für das Konzert zum Preis zwischen elf und 22 Euro, ermäßigt zwischen 5,50 und elf Euro, gibt es im Vorverkauf im Forum Alte Post, Telefon: 06331 2392716; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de) sowie im Internet unter www.ticket-regional.de ak/red
Info:
www.pirmasens.de/kultur
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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