Weihnachtsoratorium des Musikvereins
„Jauchzet, frohlocket“
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Es war ein würdiger Rahmen für den Abschied der langjährigen Sachgebietsleiterin im Kulturamt, Sonja Mäß, und ein festlicher Auftakt für Christoph Haßler als neuer Dirigent des Oratorienchores. Er hatte mit dem stimmgewaltigen Ensemble die ersten drei Kantate von Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ einstudiert, begleitet von Mitgliedern der Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Maurice Croissant an der Continuo Orgel und den Solisten Christina Landshamer, Lisa Wedekind, Kiran Carrel und Klaus Mertens. Es war die letzte Veranstaltung, die Sonja Mäß „zu verantworten“ hatte, wie Clauer erklärte.
Der Musikverein Oratorienchor Pirmasens hatte dieses Konzert zu Beginn der Adventszeit Helfried Steckel gewidmet, der 46 Jahre lang den Taktstock geschwungen hatte. Tatkräftig unterstützt von seiner Frau Vilja. Im Anschluss an die Veranstaltung zeichnete Oberbürgermeister Markus Zwick Steckel für sein großes Engagement mit der Stadtehrenplakette in Gold in der Alten Post aus.
Sie war lange Jahre eine „Institution“ im Kulturamt. Sonja Mäß legte zum 1. Dezember die Geschicke in die Hände ihres Nachfolgers Guiseppe Scorzelli um in den verdienten Ruhestand zu treten. Doch zuvor gab es lobende Worte des Beigeordneten Denis Clauer, ihres Chefs Rolf Schlicher und des Oberbürgermeisters Markus Zwick. Dessen Vorgänger Dr. Bernhard Matheis ehrte die langjährige Mitarbeiterin mit „standing Ovation“. Schon im Vorfeld hatte Clauer Sonja Mäß attestiert, dass sie „die Kulturlandschaft maßgeblich geprägt“ habe. Schlicher und Zwick hoben hervor, dass es ihr gelungen sei, stets ein hochwertiges Theaterprogramm zusammengestellt zu haben, wie es nicht alltäglich sei. Gerade auch im letzten Jahr unter Corona-Bedingungen habe sie Initiative bewiesen
Nun hat beim Oratorienchor eine neue Ära begonnen, nachdem Christoph Haßler das Amt des Dirigenten von Helfried Steckel übernommen hat. Bei seiner Premiere in der Festhalle konnte er mit seiner Inszenierung das Publikum voll überzeugen. So gab es zum Schluss des Konzertes nur strahlende Gesichter. Auch die weiteren Mitwirkenden trugen zu der stimmungsvollen Aufführung der wunderschönen Komposition von Johann Sebastian Bach bei. Eine tragende Rolle hatte der Tenor Kiran Carrel übernommen, der als Erzähler durch die biblische Geschichte von der Geburt Jesu führte. Ihm zur Seite Sopranistin Landshamer im eleganten Samtkleid, die funkelnd gekleidete Altistin Lisa Wedekind und Bass Klaus Mertens, der seit vielen Jahren dem Oratorienchor durch gemeinsame Konzertprojekte verbunden ist. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Mitgliedern der Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und Kirchenmusikdirektor Maurice Croissant an der Continuo Orgel.
Total hingerissen von dem melodisch-biblischen Einstieg in die Adventszeit genoss das Publikum dieses ganz besondere Event in der glanzvoll geschmückten Festhalle. In der Komposition von Johann Sebastian Bach wird in den drei ersten Kantaten die Geburt Jesu, wie sie der Evangelist Lukas aufgeschrieben hat, die Freude der Hirten über das Kind in der Krippe und schließlich die Ankunft in der Herberge thematisiert. Das Weihnachtsoratorium wird auch als „klingende Predigt“ bezeichnet, denn die Choräle, die in der Mitte und am Ende einer jeden Kantate erklingen, geben die Antwort der Gläubigen auf das Weihnachtsevangelium. Gerade in Zeiten der immer stärker grassierenden Corona-Pandemie schenken sie Trost und Hoffnung: „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage, rühmet, was heute der Höchste getan! Lasset das Zagen, verbannet die Klage, stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!“ ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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