„Nanu? Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz gestern und heute“
„Werbung für Akzeptanz von Vielfalt“
Zweibrücken. Im Stadtmuseum Zweibrücken wurde heute die Ausstellung „Nanu? Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz gestern und heute“ eröffnet. Familienministerin Anne Spiegel hat die Schirmherrschaft übernommen und zeigte sich von der Ausstellung beeindruckt: „,Nanu?„ ist so wichtig, weil sie auf das Schicksal von einzelnen Pfälzerinnen und Pfälzern aufmerksam macht und gleichzeitig zeigt, dass es schon immer sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gab. Damit wirbt sie für Akzeptanz von Vielfalt.“
Die als Kooperationsprojekt des Stadtmuseums Zweibrücken, des Historischen Vereins Zweibrücken und des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern entstandene Wanderausstellung ist eine Spurensuche zu historischen Entwicklungen und regionalen Besonderheiten in der Pfalz. Sie möchte durch Information und Sensibilisierung zum Abbau von Ablehnung und Ausgrenzung sowie zur Entwicklung eines offenen und respektvollen Umgangs miteinander beitragen.
„Viele Menschen wissen nicht, dass Paragraph 175 im Strafgesetzbuch, mit dem sexuelle Handlungen unter Männern strafrechtlich verfolgt wurden, erst vor 26 Jahren endgültig gestrichen wurde. Und auch heute noch ist die rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt noch nicht erreicht“, erläuterte Familienministerin Anne Spiegel.
Die Ausstellung zeigt, dass die Verfolgungs- und Emanzipationsgeschichte von Menschen, die nicht den vorherrschenden Normen von Heterosexualität und Geschlecht entsprechen, bis in die Antike zurückreicht und bis heute fortbesteht. „Lesbische, schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen gab es schon immer. Sie sind ein selbstverständlicher Teil unserer Geschichte und Gesellschaft. Sie sind aber wenig sichtbar. Diese Ausstellung gibt ihnen ein Stück Sichtbarkeit“, so Spiegel.
Die Wanderausstellung “Nanu? Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz gestern und heute“ wurde im Rahmen des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ und der „Partnerschaft für Demokratie Zweibrücken“ von den Forschern Wolfgang Knapp und Dr. Christian Könne in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Zweibrücken sowie dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern erarbeitet. Sie ist noch bis Sonntag, 24. Januar 2021, im Stadtmuseum Zweibrücken zu sehen. rk/ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Ausstellung und Verleihmöglichkeiten unter stadtmuseum@zweibruecken.de. Informationen zum Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ unter www.regenbogen.rlp.de.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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