VHS-Frühjahrssemester 2019 wartet mit „News“ auf
„100 Jahre Bauhaus“ und Rückkehr von Helga Knerr
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Helga Knerr ist (für einen „kurzen Sommer“?) wieder da: Mit seinem Charme konnte Beigeordneter Jürgen Stilgenbauer seine Vorgängerin im Amt überzeugen, sich als Dozentin in den Dienst „ihrer“ VHS zu stellen. Doch es gibt noch mehr „News“ im aktuellen Frühjahrsemsters. Der Schwerpunkt liegt im ersten Halbjahr 2019 auf „100 Jahre Bauhaus“. Dazu hat Margit Nuss, Leiterin der Volkshochschule Pirmasens, eine Fülle von Veranstaltungen – auch in Zusammenarbeit mit Kulturforum Alte Post sowie Archivarin Heike Wittmer – zusammengestellt. Kein Thema ist dagegen eine Gebührenerhöhung.
Jürgen Stilgenbauer hat keine Probleme mit Finanzen, denn trotz begrenzter Mittel schaffe Margit Nuss den Spagat zwischen ansprechendem Programm und niedrigen Honorarzahlungen an versierte Referenten. „Es ist ein steter Kampf, geeignete Mitstreiter zu gewinnen, die fast ehrenamtlich für die VHS tätig sind“, so der Beigeordnete. Dabei sei man bestrebt, die Teilnehmergebühren in einem verträglichen Rahmen zu halten. So kostet beispielsweise eine Unterrichtsstunde im Bereich Sprachen rund 1,90 Euro. Andere Kurse sind etwas teurer, doch viel verdienen kann ein Seminarleiter bei der VHS nicht. Pro Jahr stehen Margit Nuss Mittel in Höhe von rund 400.000 Euro zur Verfügung, davon finanzieren sich 145.000 Euro durch Gebühren. Der städtische Etat weist 185.000 Euro auf, der Rest ist Landeszuschuss.
Recht zufrieden mit der Resonanz auf ihr Bildungsangebot zeigte sich die VHS-Leiterin im Rückblick auf 2018. Das Schwerpunktthema „Gesundheitsförderung“ sei sehr gut angenommen worden, insbesondere die Yoga-Kurse „boomten“. Für Margit Nuss ein Beweis, dass ein verbessertes Körperbewusstsein in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Deshalb finden sich im neuen Semester weitere Angebote wie Entspannungskurs für Kinder, ein Abend mit „Superfood – regional und saisonal“ oder auch ein Workshop „Rhythmus tut gut“.
Total begeistert von dem breiten Spektrum des Phänomens „Bauhaus“, das 1919 von Walter Gropius in Weimar als Bildungseinrichtung für Kunst und Handwerk auf der Grundlage der Bauhütten des Mittelalters gegründet wurde, zeigt sich die VHS-Frontfrau. Nachdem sie sich in die Materie vertieft habe, sei sie von dem puristischen Bauhausstil persönlich begeistert und schätze die Bandbreite des Themas. Dazu bietet die Volkshochschule im Laufe des Frühjahrsemsters verschiedene Vorträge, eine Exkursion nach Stuttgart, den Kurs „Leadership BauhausArt“ sowie die Lesung „Wenn Martha tanzt“ mit Tom Saller über „eine magische Kindheit in Pommern und eine wilde Zeit am Bauhaus“ in Kooperation mit der VR-Bank an.
Liebevoll zusammengestellt sind die Bausteine der Seminarreihe „Das Bauhaus und seine Lehrer“, die Lyonel Feininger, Johannes Itten, Wassily Kandinsky und Paul Klee vorstellen. In dessen Sinne gehen die Teilnehmer der Handpuppen-Bau-Kurse außerdem auf eine fantasievolle Entdeckungsreise durch die Welt des Bauhauses. Denn auch Kunst und Spiel waren Komponenten der Bauhaus-Philosophie.
Sollte das „vielfältige, spannungsreiche und nachhaltige“ Schwerpunktthema gut angenommen werden, könnten auch im Herbstsemester weitere Akzente gesetzt werden, verspricht Margit Nuss. Als positiv bewertet die VHS-Leiterin die „spannende Verzahnung“ mit anderen städtischen Einrichtungen. So sei die Seminarreihe ein informativer Einstieg in die Ausstellung „100 Jahre Bauhaus“ ab 12. April im Kulturforum Alte Post. Das Kulturamt habe ein Theaterstück mit Handpuppen nach dem Vorbild von Paul Klee im neuen Theaterprogramm aufgenommen und Archivarin Heike Wittmer werde einen Vortrag über das Pirmasenser Stadtbad halten, dessen Architektur an den Bauhaus-Stil angelehnt sei.
„Rückkehr“ von Helga Knerr. Die frühere Dezernentin wird sich in diesem Semester als Leiterin des Frauen-Gesprächskreises Literatur gemeinsam mit den rund 20 Damen dem Buch „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ von Karen Duves widmen. Eine Lektüre, die Helga Knerr ausgewählt hat und die sich mit Annette von Droste-Hülshoffs Leben beschäftigt, wie Margit Nuss berichtet.
Das Frühjahrsemester 2019 der VHS Pirmasens beginnt am 1. Februar, 18 Uhr, mit der traditionellen Serenade, dargebracht vom „Westpfälzischen Kammerorchester in der Volkshochschule Pirmasens“, in der Alten Post. Der Wechsel der Location sei notwendig geworden, so Margit Nuss, „nachdem der Carolinensaal in der Vergangenheit aus allen Nähten geplatzt ist“.
Im neuen Programm werden 190 Kurse (davon 20 neue) aus den unterschiedlichsten Bereichen angeboten – von Arbeit und Beruf über Gesundheitsvorsorge, Kreativität und Sprachen bis zur „Zahncreme selbst herstellen“. Hinzu kommen neun Einzelveranstaltungen. ak
Info:
Volkshochschule Pirmasens, Hans-Sachs-Straße 2, Pirmasens, Telefon: 06331 213647 oder www.volkshochschule-pirmasens.de
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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