Frei werdendes Areal soll wirtschaftlich genutzt werden
Abschied von US-Streitkräften schafft neue Perspektiven
Pirmasens/Rodalben. Bereits seit vielen Jahren ist die Horebstadt bestrebt, den örtlichen Unternehmen neue Flächen zur Expansion zu Verfügung zu stellen sowie auch Flächen für Neugründungen und Neuansiedlungen zu schaffen. Vorbildcharakter hat hier die erfolgreiche Konversion der Husterhöhe, bei der es gelungen ist, eine ehemals militärisch genutzte Fläche für Gewerbe und Dienstleistung zu erschließen.
Mit dem Umzug des Medical Centers von der Husterhöhe in Richtung Kaiserslautern beginnen. Womit vor sechs Jahren verlassen die letzten US-Einheiten den einst knapp 3.500 Soldaten umfassenden Standort Pirmasens und hinterlassen ein rund 50 Hektar großes Militärareal. Abzuwarten ist, ob nach Räumung der Flächen auch automatisch das Gelände von den US-Streitkräften freigegeben wird und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeht, die die Verwaltung der ehemals militärisch genutzten Liegenschaften übernimmt.
Oberbürgermeister Markus Zwick bewertet diese Entwicklung aus zweierlei Blickwinkel: „Einerseits bietet das Freiwerden eines derartig großflächigen Areals enorme Chancen für unsere Unternehmen in der Region und gibt uns wieder neue Spielräume für künftige Entwicklungen. Andererseits geht ein Stück Geschichte verloren.“ Das Verhältnis zwischen der Stadt und den US-Streitkräften sei über Jahrzehnte hinweg freundschaftlich geprägt gewesen. Das US-Militär war zuverlässiger Arbeitgeber für zahlreiche deutsche Zivilangestellte aus Stadt und Landkreis und sorgte in weiten Bevölkerungsteilen für stabile Einkommensverhältnisse. „Insofern geht auch ein Stück Wirtschaftskraft am Standort verloren“, so Zwick.
Die Stadt Pirmasens steht bereit, die bereits erfolgten Vorarbeiten zur Erschließung der Flächen auf dem Grünbühl um eine notwendige aktuelle Datenerhebung mit Bestandsaufnahme zu ergänzen. Gleichzeitig wird derzeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben geklärt, ab wann die Grundstücke für eine zivile Nutzung effektiv zur Verfügung stehen. Das von den US-Militärs genutzte Areal liegt etwa hälftig auf Pirmasenser und Rodalber Gemarkung und eignet sich damit hervorragend für eine gemeinsame, interkommunale Entwicklung, die an die bereits angestoßenen Projekte zur verstärkten Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Landkreis mit den umliegenden Gemeinden anknüpft.
Für den Rodalber Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer überwiegen trotz dem Rückzug der US-Streitkräfte bei der zu erwartenden Entwicklung die positiven Aspekte: „Die Stadt Rodalben und damit auch unsere Verbandsgemeinde braucht dringend Gewerbeflächen, die wir derzeit den Interessenten nicht bieten können. Durch das frei werdende Areal ergeben sich völlig neue Perspektiven“. Außerdem sei man bei der Realisierung eines interkommunalen Gewerbegebietes mit der Stadt Pirmasens einen Schritt weiter gekommen. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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