Pirmasens gewinnt bei 5G-Innovationswettbewerb dank dem Know-how
Das hat Hand und „Schuh“
Horebstadt. Pirmasens gehört zu den Gewinnern des 5G-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Ende letzten Jahres konnte Bürgermeister Michael Maas aus den Händen von Bundesminister Andreas Scheuer einen Förderantrag in Höhe von 100. 000 Euro entgegennehmen.
Die Horebstadt, in der die Schuhkompetenz zu Hause ist, hatte sich erfolgreich mit dem Projekt „Echtzeitübermittlung von Bewegungs- und Lebensfunktionen von Menschen“ an dem Wettbewerb beteiligt, der einen wichtigen Beitrag dazu leisten will, die Chancen und Möglichkeiten des neuen Mobilfunkstandards 5G aufzuzeigen. Anfang August 2019 hatte Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer die Verwaltungsspitze auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht.
Mit Hilfe von Sensoren im Schuhwerk sollen Daten in Echtzeit wichtige Informationen liefern, die einer Verbesserung der sozialen und medizinischen Betreuung dienen könnten. Der Schuh ist einer der engsten Begleiter des Menschen und dabei einer der aussagekräftigsten Sensoren. Er erlaubt Schritte zu zählen, Bewegungsmuster zu klassifizieren, Fehlhaltungen zu identifizieren, Stürze zu erkennen und durch eine Analyse des Schweißes auch Hinweise auf bestimmte Krankheiten zu finden.
Zur Erhebung dieser umfangreichen Datenvolumen sind leistungsstarke und zuverlässige Mobilfunknetze notwendig. Die Anwendungsgebiete der innovativen wie kreativen Idee aus Pirmasens sind vielschichtig. So könnte etwa das mit einem Sensor ausgestattet Schuhwerk eines Joggers Daten via Bluetooth zur Smartwatch und von dort über 5G zum Funkmast direkt zum Trainer oder betreuenden Arzt senden – in Echtzeit.
Denkbar wäre aber auch ein Einsatz etwa im generationsübergreifenden Wohnprojekt „PS:patio!“, dem Gemeinschafsprojekt von Stadt, Bauhilfe GmbH und Diakoniezentrum um Winzler Viertel. So könnte das 5G-Projekt Patio-Bewohner, darunter zahlreichen Senioren, eine große Hilfe sein.
Wenn jemand beispielsweise in seiner Wohnung stürzt, sendet der smarte Schuh einen Hilferuf, der in einer zentralen Leitstelle eingeht. Von dort aus kann mit Hilfe der Standortinformationen schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet werden. Zur Realisierung des Projektes setzt Pirmasens auf sein weltweit einzigartiges Know-how rund um den Schuh. Als Partner mit im Boot sind das Prüf- und Forschungsinstitut (PFI) sowie das Internationale Schuhkompetenz Zentrum (ISC) auf der Husterhöhe und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Zusammenarbeit mit der TU Kaiserslautern. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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