Weihnachts-Feeling trotz Lockdown und Kaufhallen-Abriss
Im Corona-Advent auf den Bart gekommen
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Das Jahr 2020 neigt sich seinem Ende zu. Nach wie vor regiert „König Corona“ mit großer Macht. Weihnachtliche Veranstaltungen sind abgesagt, Kultureinrichtungen und Gastrobetriebe nach wie vor geschlossen und das gesellschaftliche Leben ist fast erloschen. In der Horebstadt kommt noch ein weiterer Faktor dazu, der die Meinungen der Bürger spaltet: Nach langjährigem Leerstand wurde in den letzten Wochen die alte Kaufhalle abgerissen. Nostalgiefans weinen, zukunftsorientierte Pirmasenser jubeln.
Es sind schwere Zeiten für die Menschen, die in diesem Jahr auf den beliebten Plausch bei Glühwein und Bratwurst auf dem Belznickelmarkt verzichten müssen. Keine Buden bevölkern den Schlossplatz, keine Ohrwürmer verbreiten Jingle Bells-Stimmung und Kneipe, Pizzeria sowie Café sind geschlossen. Gerade die Gastronomen leiden besonders unter dem Lockdown machen sie doch vor und an Weihnachten sowie an Silvester die besten Umsätze. Auch Wolfgang Kuchem hat an diesem Beschluss von Bund und Ländern zu knabbern, erklärt aber im Gespräch mit dem Wochenblatt: „Da wohnen zwei Seelen in meiner Brust“. Solange sein Brauhaus zu bleiben muss, trägt er „Trauerflor“, wird sich nicht rasieren. Auf der anderen Seite machen ihm die hohen Fallzahlen schwer zu schaffen: „Mir fällt immer wieder auf, dass die Maskenpflicht – auch auf dem Wochenmarkt – sehr lasch gehandhabt wird“. Irgendwann, so seine Hoffnung, muss es aber wieder besser werden.
Trotz Corona-Krise die Vorweihnachtszeit besinnlich zu gestalten, hat sich der Marketingverein unter seinem Geschäftsführer Rolf Schlicher auf die Fahne geschrieben. Nachdem feststand, dass der Belznickelmarkt nicht in seiner gewohnten Form stattfinden kann, hat man nach Alternativen gesucht. Jetzt dominiert ein großer Tannenbaum den Schlossplatz, flankiert von zwei Schwänen. Im Alten Rathaus grüßt das Maskottchen „Pilou“ als kleiner Nikolaus aus 24 Fenstern des historischen Gebäudes. Rechts und links sind die kahlen Zweige der Bäume üppig dekoriert mit tausenden Lichtern. An die Geburt Jesu erinnert eine ganz besondere Krippe in einem leerstehenden Laden in der Hauptstraße 21. In Zusammenarbeit mit der BBS Kreativ wurde dieses Symbol des Weihnachtsfestes gestaltet.
Auch die Einzelhandelsgeschäfte bringen sich ein und gestalten in den 24 Tagen vor Weihnachten „Pirmasenser Adventsfenster“ mit besonderen Schmankerl wie Gewinnspiel oder Rabattaktion. Gleichzeitig können sich Passanten beim Weihnachtsbummel Anregungen für ihren Geschenkekauf holen. Nach den Worten von Rolf Schlicher lohnt sich auch in diesem Jahr das regionale Shoppen in Pirmasens. In vielen Läden gibt es die Weihnachtsschokotaler. Mit etwas Glück enthält diese „Münze“ ein Gewinnlos mit dem man ein Überraschungspäckchen gewinnen kann. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.