Ausstellung „Theorama“ in der Lutherkirche
Kunstwerke abseits des Mainstreams

„Mayas Traum vom weißen Elefanten“ hat der indische Maler Husain als Motiv für den „Buddhismus“ gewählt. Foto: Kling-Kimmle
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  • „Mayas Traum vom weißen Elefanten“ hat der indische Maler Husain als Motiv für den „Buddhismus“ gewählt. Foto: Kling-Kimmle
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von andrea katharina kling-kimmle

Horebstadt. Von der UN in New York in die Lutherkirche in Pirmasens. Die Kunst des indischen Malers Maqbul Fida Husain kennt weder Grenzen noch Begrenzungen. Unter dem Titel „Theorama“ hat der 2011 gestorbene Künstler in zehn Bildern eine „FriedensReise zu den Weltreligionen“ unternommen. Diese Grafiken, ein Geschenk des gebürtigen Pirmasensers Jürgen Morhard, der deutscher Generalkonsul in Mumbai/Indien ist, an die Lutherkirchengemeinde, noch bis Mitte April zu sehen.

Für Hausherr Pfarrer Wolfdietrich Rasp war es eine Überraschung als im Winter das Präsent aus Indien eintraf. „Eigentlich sollte Morhard im letzten Jahr an der Goldkonfirmation teilnehmen. Leider konnte er nicht kommen und hat stattdessen die Bilder in einer hochwertigen goldgeprägten Mappe geschickt“. Rasp, der von Kunstwerken und Thematik gleichermaßen begeistert war, folgte dem Vorschlag Morhards eine Ausstellung in der Kirche zu organisieren. Dank der englischen Sprachkenntnisse von Christa und Wolf-Rüdiger Schreiweis konnten die Begleittexte - oftmals auch mit komplizierten Begriffen gespickt - zeitnah übersetzt werden. Die nicht gerade leichte Aufgabe habe das Ehepaar gefordert, ihm aber auch viel gegeben, erzählt der Pfarrer im Gespräch mit dem Wochenblatt. Auch er selbst sei davon überwältigt gewesen, „was der Maler alles in seine Bilder reingepackt hat“. Einige der Religionen seien ihm bekannt gewesen, doch habe er nicht die Hintergründe gekannt. Das neu erworbene Wissen habe ihn verändert, sagt Rasp.
Maqbul Fida Husain hat oft drastische Worte gefunden, dem Betrachter die Lebensweisheiten der einzelnen Religionen nahe zu bringen. So heißt es beispielsweise beim „Jainismus“ mit seinem Begründer „Mahavira“: „Jeder von uns trägt den Samen des Lebens in sich. Durch das Abstreifen von Egoismus und Arroganz werden wir lernen, den Samen des Lebens in jeder Schöpfung zu respektieren“.
Dem „Daoismus“ hat der Künstler diese Weisheit zugrunde gelegt: „Durch die Finsternis kommen wir zum Licht…“ Mutmachende Worte in Krisenzeiten, wie jetzt. Durch den (Lebens-)Schmerz lerne der Mensch Harmonie zu schätzen. Das Judentum vermittle laut Husain die Botschaft: „Gottes Wort ist Wahrheit. Es führt uns aus der Finsternis ins Licht…“
Zehn Grafiken in einem modifizierten kubischen Stil gemalt und überwiegend in warmen Farbtönen gehalten bringen dem Betrachter die Weltreligionen vom Christentum über den Islam, Humanismus und Sikhismus bis zu Veda näher. Um sich mit der Thematik zu beschäftigen, so Pfarrer Rasp, brauche der Besucher Zeit und Ruhe. Man wolle mit den unterschiedlichsten Ausstellungen in der Lutherkirche, Impulse geben und zeige deshalb „Kunst abseits des Mainstreams“. Bei „Theorama“ sei es nicht die breite Masse, die in die Lutherkirche komme: „Aber jeder, der sich darauf eingelassen hat, war begeistert“.
Bis Mitte April können die Grafiken noch im Rahmen der „Offenen Kirche“ von Montag bis Samstag zwischen 11 und 13 Uhr oder nach Vereinbarung mit Wolfdietrich Rasp besichtigt werden. Im Anschluss besteht die Möglichkeit die Ausstellung (oder Teile davon) im „Mittendrin“ zu zeigen, denn „das Begegnungszentrum hat schon Interesse angemeldet“. Denkbar für den Pfarrer wäre auch eine Kooperation mit dem „Horeb-Treff“.
„Veränderungen“ ist das Thema der nächsten Präsentation in der Lutherkirche. Gerade die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgen täglich dafür, dass sich die Menschen auf neue Situationen einstellen müssen. Darüber hat sich der Pirmasenser Fotograf Gerd Peter Gedanken gemacht. Seine Werke sollen nach „Theorama“ in der Lutherkirche aufgehängt werden, kündigt Wolfdietrich Rasp an. ak
Info:

0160 93074237; wolfdietrich.rasp@evkirchepfalz.de

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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