Report: 57 Prozent leiden in Pirmasens an Rückenschmerzen
Pflege macht Angehörige krank
Pirmasens. Pflegende Angehörige in der Horebstadt sind öfter krank als Menschen, die nicht pflegen müssen. Das belegt der Pflegereport der „Barmer“, den Professor Heinz Rothgang von der Universität Bremen erstellt hat. „Unsere Gesellschaft ist auf die aufopferungsvolle Arbeit pflegender Angehöriger angewiesen“, sagt Hansjörg Lambrix, Regionalgeschäftsführer der Krankenkasse.
Laut Pflegereport litten 21 Prozent der pflegenden Angehörigen in Pirmasens im Jahr 2017 an Depressionen. In einer nach Alter und Geschlecht vergleichbaren Gruppe von nicht pflegenden und nicht pflegebedürftigen Versicherten in der Stadt kamen Depressionen etwas seltener vor (20 Prozent).
Auch der körperliche Zustand von pflegenden Angehörigen in Pirmasens ist schlechter als der von Nicht-Pflegenden. So waren laut Pflegereport 57 Prozent der pflegenden Angehörigen in der Horebstadt im Jahr 2017 wegen Rückenschmerzen bei ihrem Arzt. Die nach Alter und Geschlecht vergleichbare Gruppe nicht pflegender und nicht pflegebedürftiger Versicherter in Pirmasens musste sich seltener wegen Rückenschmerzen in ärztliche Behandlung begeben (51 Prozent).
„Pflegende Angehörige werden oft als größter Pflegedienst der Nation bezeichnet. Der Pflegereport zeigt, wie dringend sie Hilfe für sich selbst brauchen“, sagt Lambrix. Kostenfreie Unterstützung finden Betroffene bei den 135 Pflegestützpunkten in Rheinland-Pfalz. Sie beraten und informieren zu allen Fragen rund um die Pflege. „Meist schauen sich die Pflegeberater der Stützpunkte die häusliche Situation vor Ort an, denn sie kennen alle regionalen Anbieter und Angebote, die in der jeweiligen Situation unterstützen können“, erklärt Lambrix.
Getragen und finanziert werden die Pflegestützpunkte von den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, den Landkreisen und kreisfreien Städten sowie dem Land Rheinland-Pfalz. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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