Vortrag im Pirmasenser Krankenhaus
Systematische Ersteinschätzung in der Zentralen Notaufnahme

Max-Peter Weber, Ärztlicher Leiter in der Zentralen Notaufnahme (links), und Oberarzt Odysseas Miliadis informierten zum Thema Triage in der Notaufnahme  | Foto: Frank Schäfer
  • Max-Peter Weber, Ärztlicher Leiter in der Zentralen Notaufnahme (links), und Oberarzt Odysseas Miliadis informierten zum Thema Triage in der Notaufnahme
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Von Frank Schäfer

Pirmasens. Warum müssen manche Patienten in der Ambulanz länger warten als andere, obwohl sie zudem noch früher gekommen sind? Dies führt oft zu Spannungen und unnötigem Ärger.
Beim Treffen der "Grünen Damen und Herren" am 17. Februar im Pirmasenser Krankenhaus informierten Max-Peter Weber, Ärztlicher Leiter in der Zentralen Notaufnahme, und Oberarzt Odysseas Miliadis zum Thema Triage in der Notaufnahme.
Das Patientenaufkommen in Notaufnahmen ist wenig planbar. Nur ein Teil der Patienten hat lebensgefährliche oder medizinisch dringliche Probleme und nicht alle Patienten können unmittelbar und gleichzeitig behandelt werden. Daher müssen Notfallpatienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, bereits zum Zeitpunkt der Vorstellung sofort verlässlich identifiziert werden. "Es kommt jeder dran. Aber Schwerverletzte und ernsthaft erkrankte Menschen haben Vorrang in der Notaufnahme. Es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen", erklärt Max-Peter Weber.

Patienten werden in fünf Kategorien eingestuft

Der Begriff "Triage" stammt aus der Militärmedizin und bezeichnet die Einteilung der Verletzten (bei einer Katastrophe bzw. nach einem Angriff im Krieg) nach der Schwere der Verletzungen. Um in der Ambulanz den Schweregrad der Erkrankung beziehungsweise der Verletzung von Patienten innerhalb kurzer Zeit zu identifizieren, wird im Pirmasenser Krankenhaus die sogenannte Manchester-Triage angewandt. Mithilfe des standardisierten Verfahrens werden Patienten auf Basis ihrer Symptome, Vitalwerte und Schmerzgrade in fünf Kategorien eingestuft: Rot (sofortige medizinische Versorgung), Orange (hohe Dringlichkeit), Gelb (mittlere Dringlichkeit), Grün (niedrige Dringlichkeit) und Blau (sehr niedrige Dringlichkeit).
Speziell geschulte und erfahrene Pflegekräfte ermitteln systematisch anhand der geschilderten Symptome des Patienten dessen Erkrankungs- bzw. Verletzungsschwere und ordnen dieser eine Kategorie zu. Dabei werden alle medizinischen und logistischen Schritte dokumentiert. Die Methode wurde in den 1990er Jahren in Großbritannien entwickelt und wird mittlerweile in vielen, vor allem europäischen, Ländern eingesetzt.
"Das Manchester-Triage-System bietet eine sichere Ersteinschätzung durch das Pflegepersonal", so Odysseas Miliadis. "Die besonders schweren Fälle sitzen meist nicht im Wartebereich, sondern werden mit dem Rettungsdienst gebracht und werden hinter den Kulissen behandelt", erklärt Odysseas Miliadis.

Immer mehr Patienten in den Notaufnahmen

Immer mehr Patienten suchen die Notaufnahmen auf. Das führt dazu, dass sich das Personal auch um immer mehr Bagatell-Fälle kümmern muss. Grund dafür ist - neben der demografischen Entwicklung - das Verschwinden von Allgemeinarztpraxen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) die Öffnungszeiten der ärztlichen Bereitschaftspraxen erheblich reduziert hat.
In der Zentralen Notaufnahme im Pirmasenser Krankenhaus werden jährlich etwa 35.000 Patientinnen und Patienten behandelt. Das entspricht nahezu 100 pro Tag. Dabei werden diese nicht nach dem Zeitpunkt ihres Eintreffens, sondern nach der Schwere und damit Dringlichkeit ihrer Erkrankung behandelt.

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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