Jazz-Freunde Dahn laden ein zur Jazz-Soiree
Thabilé im Alten E-Werk in Dahn
Dahn. Zur Jazz-Soiree am Freitag, 21. April, laden die „Jazz-Freunde Dahn e.V.“ ein. Ab 20.30 Uhr wird im Alten E-Werk in Dahn in der Pestalozzistraße das Trio um die südafrikanische Sängerin Thabilé (Gesang), Marquis de Shoelch (Keyboard) und Steve Bimamisa (Gitarre) gastieren.
Karten gibt es ausschließlich an der Abendkasse. Reservierungen sind nicht möglich. Einlass ist ab 19.30 Uhr.
Es gibt Sängerinnen, die einen mit der einnehmenden Dringlichkeit ihrer Stimme so tief im Inneren berühren, als wurde man von einer göttlichen Erscheinung sanft in den Schlaf gestreichelt. Es gibt aber auch Sängerinnen, deren Gesang mit solch majestätischer Wucht auf einen einkracht, dass man unter dem massiven Gewicht der Worte nicht anders kann als nur noch regungslos zu verharren. Und es gibt Sängerinnen, die einen mit ihrer Musik zum Implodieren bringen und mit ihrer Stimme eine solche Kraft in einem freisetzen, als hatte man einen aufputschenden Schirmchen-Cocktail aus Glückshormonen zu sich genommen. Und es gibt wenige Ausnahmesängerinnen, die all diese Facetten zugleich in sich vereinen. Eine von ihnen ist Thabilé.
Seit fünf Jahren lebt die 34-Jährige in Stuttgart, doch geboren und aufgewachsen ist Thabilé im südafrikanischen Johannesburg − genauer gesagt: in einem Township namens Dlamini. Zur Musik gefunden hat Thabilé durch ihre Mutter, die als Teil eines Chores die ganze Welt bereist hat. Mit einer Bürste als Mikrofon in der Hand trällerte Thabilé bereits als Dreikäsehoch ihre Lieblingsstücke vor dem Spiegel nach, wie es kleine Kinder eben gerne tun. Doch für Thabilé war das Singen nie nur ein Spiel, nie nur eine Phase. Es war mehr − immer schon. Sie wusste, dass sie eines Tages Sängerin werden will – auch wenn ihr anfangs noch der Mut fehlte, Stücke vor Publikum vorzutragen. Doch weil ihre Liebe zur Musik größer war als ihre Angst, ging sie mit acht Jahren zu ihrem ersten Vorsingen – und überzeugte. So sang sie erst im Schul-, später im Kirchenchor. Heute, ihr Traum ist längst wahr geworden, singt sie für die ganze Welt.
Und die Liebe, die Thabilé für das Singen und ihre Musik empfindet, ist den zwölf Songs ihres neuen Albums „Read My Lips“ in jeglicher Hinsicht anzuhören. Da ist die musikalische Bandbreite, die Genres wie Jazz, Soul, Afro, Gospel, Pop und R’n’B besonnen ineinanderfließen lässt. Da sind die musikalischen Arrangements des hochtalentierten Produzenten Steve Bimamisa, die in ihrer instrumentierten Klarheit ungemein fesseln, ohne aufdringlich zu sein. Da ist Thabilés stimmliche Präsenz, die mit ihrer Vielfältigkeit und Perfektion fast einschüchternd wirkt, wenn sie nicht gleichzeitig diese umarmende Wärme verströmen würde. Und da ist nicht zuletzt die Tiefe und Sinnhaftigkeit, die Thabilé den Songs wie „Read My Lips“, „The Promised Land“, „At Home“, „The Garden Has Died“ oder „Melanin Vibes“ angedeihen lässt.red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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