Zusätzliche Abholtermine entfallen zukünftig
Windelsäcke sind im Kreis offenbar Mangelware
Südwestpfalz. In diesem Jahr müssen sich die Bewohner des Landkreises im Sachen „Müll“ auf Änderungen einstellen.
Die stark gestiegene Menge an Bioabfall (18 Prozent), wegbrechende Einnahmen (33 Prozent in der Spitze) beim Altpapier und höhere Mengen und Preise bei der Grünschnittbeseitigung erhöhen den Restgebührenbedarf um rund 940.000 Euro (11 Prozent). Die Haushaltsgebühr für 2 und 3-Personenhaushalten mit Eigenkompostierung (über 50 Prozent aller Gebührenzahler) steigt jährlich um 22,04 Euro. Das entspricht monatlichen Mehrkosten ohne Zusatzleerung von rund 1,80 Euro.
Auch im Hinblick auf die Windelsäcke besteht Änderungsbedarf. Einerseits ist die Nachfrage nach Windelsäcken sehr stark rückläufig: Gegenüber 2015 (14.924) wurden im Jahr 2018 (2.886) rund 80 Prozent weniger Windelsäcke gekauft.
Zudem ist aufgrund der abgabenrechtlichen Vorschriften und der neueren Rechtsprechung die Gebühr nach dem Verursacherprinzip zu erheben. Da lediglich noch etwa 100 Haushalte die Möglichkeit nutzen, den Windelsack 14 Tage nach dem Regeltermin für die Restmülltonne zusätzlich abholen zu lassen, würde diese Berechnung das Verfahren bei den Windelsäcken in nicht vertretbarer Weise verteuern. Die zusätzliche Abholung im 14-tägigen Rhythmus läuft daher am 31. März aus.
Der Landkreis gewährleistet auch weiterhin die Entsorgung, indem er das System Windelsack modifiziert und eine entsprechende Entsorgungsmöglichkeit mit Restabfallsäcken schafft: Haben Haushalte, junge Familien oder pflegebedürftige Personen, den Bedarf Windeln zu entsorgen, können sie dazu die Restmülltonne nutzen. Wenn nötig erhalten sie auf Anfrage einen größeren Behälter oder können bei den Recyclinghöfen zusätzliche Restmüllsäcke erwerben. Die Restmüllsäcke und noch vorhandene Windelsäcke können einfach zu den bekannten Terminen den Restmülltonnen beigestellt oder jederzeit bei den Recyclinghöfen abgegeben werden.
„Auch nach der Schließung des Grünschnittplatzes Kettrichhof zum Jahresende 2019 gibt es im Landkreis Südwestpfalz mit 13 Grünschnittplätzen und Recyclinghöfen, mehr Möglichkeiten Grünschnitt anzuliefern, als in allen benachbarten Kommunen“, hebt Landrätin Dr. Ganster hervor. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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