Werke von Klaus Heinrich Keller im Forum Alte Post zu sehen
Wunsch des „Meisters“ endlich erfüllt

Ehrfurcht vor der Kunst des Meisters: Maria Keller hatte das Werk „Kosmisches Spiel“ als Titelbild für Flyer und Katalog zur Ausstellung in der Alten Post ausgewählt.  Foto: Kling
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  • Ehrfurcht vor der Kunst des Meisters: Maria Keller hatte das Werk „Kosmisches Spiel“ als Titelbild für Flyer und Katalog zur Ausstellung in der Alten Post ausgewählt. Foto: Kling
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Von Andrea Kling

Pirmasens. Ein Künstler ist endlich in der „Alten Post“ angekommen. Doch Klaus Heinrich Keller, der große Maler und „Strukturenerfinder“, hat die Erfüllung seines Wunsches nicht mehr erlebt. Im Frühjahr war er im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Aber seine Kunst lebt und füllt die Räumlichkeiten der Alten Post mit einer Intensität, der sich kaum ein Besucher entziehen kann. Bis 13. Januar sind die 53 Werke zu sehen.

Für Kulturamtsleiter Rolf Schlicher, der seit frühester Jugend die Familie kennt, war es schon lange eine „Herzensangelegenheit“, einen Querschnitt der imposanten Werke des gebürtigen Südpfälzers zu zeigen. Keller, der in Rodalben heimisch und Kunsterzieher an der Realschule in Waldfischbach-Burgalben war, ragte nicht nur durch seine stattliche Figur und seine sonore Stimme aus der Menge heraus, sondern auch durch seine großformatigen und faszinierend gestalteten Bilder.
Mit großer Zuneigung erinnert sich seine Witwe Maria an sein kreatives Arbeiten, „sein Action-Painting“. Der „Chef“ oder „Meister“ wie sie ihn immer nannte, begann seine Bilder zunächst auf dem Boden, wo er die Grundierung auf der Leinwand auftrug, erst danach kam die Staffelei als Hilfsmittel zum Einsatz. In seine Werke, „die eigentlich für sich sprechen“, so Maria Keller, flossen stets seine Vorstellungen und Gefühle mit ein. „Trotzdem hat er jedem Betrachter die Möglichkeit gelassen, seine eigene Gedankenwelt einzubringen“. Manche Titel wirken deshalb auch irritierend. So wie die Darstellung von teils verfremdeten Damenköpfen mit surrealen Masken und Kopfbedeckungen vor einer rosa schimmernden Teilfassade, die er „Zwei Frauen AB“ genannt hat. Die Abkürzung sei „der Anfang des Alphabetes“ sagt Maria Keller und lacht. Jeder soll sich eben selbst ein Bild von den Bildern des Meisters machen.
Die Ausstellung, die den Titel „Innere Landschaften“ trägt, führt mit einem Katalog in das Wirken des einstigen Lehrbeauftragten an der Uni Kaiserslautern ein. Das Cover ziert ein vorwiegend in Blau- und Rottönen gehaltenes Gemälde, das die Witwe ausgesucht hat. Das „Kosmische Spiel“ sei das richtige Symbol für das Motto der Präsentation. „Außerdem waren es seine Farben, die hier vorherrschen“, verrät Maria Keller. Aus all ihren Worten kann man die Achtung vor dem „Chef“, aber auch die Verehrung für dieses Genie, das als „großer Strukturerfinder“ bezeichnet wurde, erkennen. Noch immer hat die schwarzhaarige Frau mit der tiefen Stimme den Verlust nicht verkraftet, doch die Anerkennung, die ihrem Mann zu Lebzeiten versagt blieb, und die jetzt durch die Ausstellung in den „heiligen Hallen“ der Alten Post endlich dokumentiert wird, tut ihr gut. Besonders stolz ist sie, dass auch Sohn Andreas als Schlagzeuger und Tochter Regina, die in die Ausstellung einführte gemeinsam mit dem Papa das Prädikat „Keller hoch drei“ bei der Vernissage dem Publikum näher bringen konnten.
Neben den imposanten Gemälden, die vorwiegend in den 1970er bis 1990er Jahren entstanden und in den unteren Räumlichkeiten zu sehen sind, zeigt die Präsentation ein Stockwerk höher die spätere Schaffensphase des Klaus Heinrich Keller. Da der Meister nur noch am Tisch arbeiten konnte, entstanden grafische Zeichnungen mit teilweise philosophischen Gedanken. „Bis zuletzt hat er mit ruhiger Hand gemalt“, berichtet Maria Keller.
Als eine „Art Retrospektive“ habe man in jedem der beiden Stockwerke einen Monitor installiert, berichtet Charlotte Veit, Koordinatorin des Forums. Hier ist unter anderem ein Film des Pirmasensers Karlheinz Stier über den Künstler und sein Schaffen zu sehen. So ist Klaus Heinrich Keller für wenige Augenblicke allgegenwärtig.
Im Rahmen der Ausstellung gibt es auch ein museumspädagogisches Rahmenprogramm mit Führungen und Workshops für Schüler.
Auf Nachfrage erklärt Maria Keller, dass die gezeigten Bilder in der Alten Post käuflich zu erwerben sind. Eine Preisliste liegt aus. Außerdem gibt es Kalender mit den Motiven des Meisters. ak
Info:

Die Ausstellung „Innere Landschaften“ von Klaus Heinrich Keller ist bis 13. Januar im Forum Alte Post in Pirmasens zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

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Ehrfurcht vor der Kunst des Meisters: Maria Keller hatte das Werk „Kosmisches Spiel“ als Titelbild für Flyer und Katalog zur Ausstellung in der Alten Post ausgewählt.  Foto: Kling
„Augenblick“ hat Klaus Heinrich Keller dieses faszinierende Bild betitelt.  Foto: Kling
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Andrea Kling aus Pirmasens

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