Erlös aus Gerhard Hunds jüngstem Kalender-Projekt kommt Förderverein Fähre Neckarhausen zugute
Hommage an die schwimmende Brücke
Neckarhausen. „Ein paar Köpfe müssen auch rein, damit man einen Wiedererkennungswert hat, vorrangig sieht man aber die Fähre zu allen Jahreszeiten und vor ganz unterschiedlichen Kulissen“, kommentierte Gerhard Hund seine Fotos im Fähr-Kalender 2021.
Der begeisterte Hobby-Fotograf mit dem Blick für das Besondere ist nicht nur Vorstandsmitglied des „Fördervereins Fähre Neckarhausen“, sein Ur-Großvater Peter Keller fuhr einst selbst als Fährmann den Neckar „riwwer und niwwer.“ Der Erlös aus Hunds jüngstem Kalender-Projekt kommt dem Förderverein zugute.
„Ein paar Tage nach der Gründung unseres Vereins im Frühjahr kamen die Corona-Regeln und damit das Versammlungsverbot. Es war ein Glücksfall, dass unsere Versammlung noch stattfinden konnte“, erinnert sich Gerhard Hund. Wenig später ging das wasserläufige Transportmittel zwischen Neckarhausen und Ladenburg in kommunalen Besitz über. Zuvor war die Fähre rund 500 Jahre in Privatbesitz. „Die Fährleute und Anteilseigner haben Fähre und Fährbetrieb bis dahin selbst gemanagt“, weiß Hund.
Nachdem die schwimmende Brücke nun unter kommunaler Flagge segelt, will auch der Förderverein sich um die Belange eines markanten Neckarhäuser Wahrzeichens bemühen. Bis auf den Mal-Wettbewerb in den Sommerferien seien keine weiteren Aktivitäten machbar gewesen, deshalb sei die Idee eines Fähr-Kalenders bei den Vorstandskollegen gut angekommen
„Ich habe schon mehrere Jahreskalender gemacht und weiß wie es geht“, berichtet der Neckarhäuser. Der zwischenzeitlich pensionierte Realschullehrer ist schon seit Jahrzehnten „am Drücker“ und besitzt ein umfangreiches Foto-Archiv, das er auch für seinen Fähr-Kalender nutzte.
„Die älteste Fähr-Aufnahme aus dem Jahr 1932 war vor meiner Zeit, alle anderen Fotos stammen von mir“, lässt Hund wissen. Das historische Bild zeigt die geschmückte Fähre aus Anlass einer Glockenweihe. „Interessant, dass es damals noch keinen Unterstand auf der Fähre gab, schließlich hatten auch diese Zeitgenossen mit Regenwetter zu rechnen“, zeigt der fotografierende Ortschronist auf das Deck ohne Verdeckung. Beim Anblick des März-Motivs habe sein Onkel „Fake“ vermutet, erzählt Hund schmunzelnd. „Es ist aber ein „Realo-Foto“ wie alle meine Bilder“, betont der Fotograf. Alle fünf Jahre müsse die Fähre gewartet werden und beim letzten Mal sei er die Strecke neckaraufwärts mit geradelt, als die Neckarhäuser Fähre unterhalb der Mittelburg in Neckarsteinach vorbeischipperte war das Motiv „im Kasten“. Ganz heimatnah ist hingegen das April-Blatt mit Ladenburg und den Berghängen des Odenwalds im Hintergrund. „Alle paar Jahre klettere ich auf den Turm unserer alten Kirche St. Michael, den fantastischen Ausblick hat man nur von dort“, weiß Hund. Noch höher stieg er mit einem Heißluft-Ballon. Das Foto aus „luftiger Höh’“ ziert den Juli. In den satten Farben des Herbstes präsentiert sich das November-Motiv. Der bepflanzte Fischer-Nachen „Andreas“ im Vordergrund und die bunt gefärbten Blätter im Hintergrund sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. Alle paar Jahre gibt es auch „Winter in Neckarhausen“. „Dann ist der Neckar leicht zugefroren, die Enten trippeln übers Eis und die Fähre ruht“, zeigt Hund auf den „Dezember“. Dazwischen findet man noch weitere fotogene Schnappschüsse des heimatlichen Kulturgutes „Fähre“. Das Fährhäuschen als ebenfalls beliebtem Fotomotiv ziert das Oktober-Kalenderblatt. „Wir würden uns wünschen, dass es in Stand gesetzt wird und der Förderverein das Häusel mit nutzen darf“, konstatierte Hund. Neben den zwölf Monats-Motiven und dem Titelblatt mit St. Michael und der Fähre als stimmungsvollem Aufmacher findet sich noch ein Extra-Blatt mit den eingangs erwähnten „Köpfen“ von einst bis jetzt mit Verbindung zur Fähre.
„Das älteste Archiv-Foto aus dem Jahr 1895 zeigt meinen Ur-Großvater und Fährmann Peter Keller und dessen Frau, das jüngste die Vorstandschaft des Fördervereins Fähre Neckarhausen“, informierte Gerhard Hund.
Weitere Informationen:
Der Kalender zum Preis von 7 Euro ist im Hofladen Krauß, Hauptstraße 417 erhältlich. ha
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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