Unterstützung durch VSR-Gewässerschutz
Nachhaltige Nutzung von Brunnenwasser
Viernheim. Der VSR-Gewässerschutz hat am 28. August einen Informationsstand zum nachhaltigen Umgang mit Wasser in Viernheim durchgeführt.
„Für ein sinnvolles Wassermanagement in der Stadt ist es wichtig, wenn die Gartenbesitzer zum Bewässern im Garten nicht das kostbare Leitungswasser verwenden, sondern das Wasser aus dem eigenen Brunnen.“ so Harald Gülzow, der am Labormobil zu diesem Thema die Bürger beraten hat.
Viele Gartenbesitzer stellten in den letzten Jahren fest, dass bei Starkregenfällen die Regenwassertonnen schnell voll sind und sie das Wasser doch wieder der Kanalisation zuführen müssen. Dabei wäre es sehr wichtig, dass das Regenwasser nicht in den Gully und damit in die Flüsse gelangt. Der VSR-Gewässerschutz empfiehlt das Regenwasser stattdessen im Garten zu versickern. Die anschließende Nutzung des Wassers aus dem Grundwasserspeicher ist eine sinnvolle nachhaltige Lösung.
Ziel des Regenwasser-Managements war früher, große Mengen des Regenwassers schnell aus den Siedlungen heraus zu bekommen. „Heute weiß man, dass diese Maßnahmen einerseits zu Überschwemmungen und andererseits zum Absinken des Grundwasserspiegels beitragen. In Zeiten des Klimawandels muss dringend ein Umdenken erfolgen und die Wasserverschwendung gestoppt werden. Es ist wichtig, dass der Grundwasserspeicher durch Regenwasser von den Hausdächern aufgefüllt wird“, so Harald Gülzow.
In Viernheim hat er am Informationsstand die Bürger beraten. Vielen Hausbesitzern ist gar nicht klar wie einfach so eine Versickerung im Garten zu realisieren ist. Das Regenwasser kann in offene Versickerungsmulden im Garten geleitet werden. Dort sammelt es sich zunächst, bevor es nach einiger Zeit im Boden versickert und so ins Grundwasser gelangt. Durch eine Bepflanzung können solche Sickermulden gut in die Gartengestaltung integriert werden.
In den letzten Jahren richtete sich der Fokus besonders auf die Wassermenge, die zum Planschen im Garten benötigt wird. Während die Poolfüllung für alle sichtbar ist, können sich die meisten Bürger nicht vorstellen, dass ein Rasensprenger bereits in einer Stunde 600 bis 800 Liter Wasser über den Garten verteilt. Ein Großteil davon kommt auch gar nicht bei den Pflanzen an, weil das Wasser vorher schon verdunstet ist. Das heißt in einem heißen und trockenen Sommer verbrauchen Gartenbesitzer schon für das Gießen einer kleinen Rasenfläche ein Vielfaches der Wassermenge, die in einen Pool passt.
Der VSR-Gewässerschutz stellt fest, dass vor allem bei der Anlage und Pflege von Rasen dringend ein Umdenken stattfinden muss. Der Rasen soll keine Wasserverschwendung darstellen Der englische Rasen mit sattgrüner Farbe und kurz geschnitten war einst der ganze Stolz der Hobbygärtner. Die Starkregenfälle führen kurzfristig dazu, dass der Rasen ausreichend Wasser bekommt. Doch bei der nächsten trockenen und heißen Wetterperiode stellen die Gartenbesitzer fest, dass der kurz geschnittene Rasen viel zu viel bewässert werden muss.
„Es ist uns am Informationsstand wichtig Alternativen zu diesem Rasen aufzuzeigen,“ so Harald Gülzow.
Die Saatguthersteller haben schon längst reagiert und bieten Grasmischungen für trockene Standorte an. Diese Gräser wurzeln viel tiefer und können sich noch lange selbst mit Wasser versorgen. Außerdem braucht es nur dort Rasen, wo Kinder oder Hunde spielen. Bisherige Rasenflächen, die nur gelegentlich betreten werden, können in Zukunft auch durch flachwachsende, trittfeste Kräuter, wie den bienenfreundlichen Thymian ersetzt werden.
VSR-Gewässerschutz fordert von den Gemeinden Unterstützung bei der Versickerung Der VSR-Gewässerschutz möchte mit seiner Arbeit zu einem sinnvollen städtischen Wassermanagement beitragen. Viel zu lange hat man die Funktion eines Grundwasserspeichers nicht gesehen. Wichtig ist nun schnellstmöglich den Grundwasserspeicher sinnvoll zu nutzen. Wie bei einer Zisterne wird in diesen Regenwasser gespeichert und bei heißem und trockenem Wetter kann daraus Wasser entnommen werden.
„Von möglichst vielen Dächern soll das Regenwasser versickert werden. So kann das Absinken des Grundwasserspiegels verhindert werden. Dafür müssen dringend Anreize geschaffen werden.“ so Susanne Bareiß- Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.
Der VSR-Gewässerschutz fordert alle Kommunen auf, den Bürgern nicht nur die Niederschlagsgebühren zu erlassen, sondern durch Informationen die Bürger bei der Versickerung im Garten zu motivieren. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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