Öffnung der Rudolf-Harbig-Halle verzögert sich
Schäden am Sportboden
Viernheim. Eigentlich war für Ende Januar die langersehnte Öffnung der Rudolf-Harbig-Halle vorgesehen. Doch nach der Räumung des Schutzbodens musste jetzt festgestellt werden, dass während der Sanierungsmaßnahmen erhebliche Schäden am Sportboden in der Halle entstanden sind, weshalb der anvisierte Termin nicht eingehalten werden kann.
Bei einem Ortstermin am vergangenen Montag, 29. Januar, mit dem Amtsleiter des Bauverwaltungs- und Liegenschaftsamt Tobias Kettner, Vorstandsmitgliedern des Hauptvereins TSV Amicitia 1906/09 e. V. und einem fachkundigen Bodenleger wurde die eigene Einschätzung von Seiten der Verwaltung bestätigt: Der gesamte Bodenaufbau muss erneuert und kann nicht saniert werden. Zu groß sind die Schäden am Schwingboden. Sämtliche Stöße der Lastverteilerplatten sind aufgestippt, stellenweise spürbar die Unterkonstruktion gebrochen, dies führt zu ungleichmäßigem Schwingverhalten beziehungsweise Kraftabbau des Bodens und führt zu Stolper- und Verletzungsgefahren während des Sportbetriebs.
Eine Sanierung ist für die Verwaltung keine Option. Zu hoch ist aus fachlicher Sicht der Umfang als auch das Risiko, dass diese nicht ausreichend wäre. Insbesondere da nicht gewährleistet werden kann, dass in absehbarer Zeit weitere Durchbrüche der Unterkonstruktion auftreten, weshalb nun ein kompletter Neuaufbau avisiert wird.
„Ich weiß, dass sind keine gute Nachrichten. Aber ich kann versichern, dass die Verwaltung mit Hochdruck an einer schnellen Lösung arbeitet, denn die Halle wird für den Vereins- und Schulsport dringend benötigt“, erklärt Erster Stadtrat Jörg Scheidel.
Mit der Schließung der Halle im Spätjahr 2019 wurde zunächst ein einfacher Schutzboden (OSB-Platten auf dickem Karton) verlegt. Aus verschiedenen Gründen musste der Start der Baumaßnahme immer wieder verschoben werden, zum Beispiel durch das Abtreten des ausgewählten Planungsbüros oder aber durch Lieferverzögerungen während der Pandemie und des Ukraine-Kriegs. Mit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2023 wurde eine weitere Schutzlage auf den Boden aufgebracht, um größere Lasten abfangen zu können.
Die Hoffnung war groß, dass im Laufe des Jahres 2023 die Halle wieder geöffnet werden kann. Brandschutztechnische Vorgaben und Abstimmungen haben den Ablauf in der zweiten Jahreshälfte etwas aufgehalten. „Das Damokles-Schwert schwebte zu diesem Zeitpunkt bereits über dem Sportboden. Es war nicht absehbar, ob es während der Bauphase tatsächlich zu Beschädigungen gekommen ist“, berichtet Scheidel.
Das Bauverwaltungs- und Liegenschaftsamt wird aufgrund der neuen Erkenntnisse umgehend die Vorbereitung der Ausschreibung in Angriff nehmen, damit schnellstmöglich ein Unternehmen beauftragt werden kann. Das gesamte Procedere der Ausschreibung inklusive Auftragsvergabe und Ausführung durch ein Fachunternehmen wird mehrere Monate in Anspruch nehmen, so dass sich die Öffnung der Rudolf-Harbig-Halle voraussichtlich bis zu den Sommermonaten verzögern wird. Die zusätzlichen Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf knapp unter 300.000 Euro. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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