Spendenaufruf für ukrainisches Krankenhaus
Wo ein Stromausfall tödlich sein kann

Heidelberg (hb). Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat den Freundeskreis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Rhein-Neckar in Heidelberg eine dringende Bitte um Geldspenden aus dem Krankenhaus im ostukrainischen Kharkiv erreicht, das er seit Kriegsbeginn in Kooperation mit dem Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG) unterstützt. „Wir benötigen baldmöglichst drei Generatoren“, heißt es in dem von DAAD-Alumnus Prof. Dr. Igor Girka übersetzten Schreiben. Girka ist Mitglied der ukrainischen Akademie der Wissenschaften, war Gastwissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und steht in engem persönlichen Kontakt mit dem Krankenhaus. Die Geräte seien vor Ort erhältlich, kosteten aber rund 650 Euro pro Stück und seien nur über Spenden finanzierbar. Diese sind über Gofundme sowie durch Überweisung möglich (Kontakt: fk-rhein-neckar(at)daad-alumni.de).

“Auch wenn man es kaum noch in den Nachrichten hört: Charkiw wird täglich von russischen Truppen angegriffen!“, betont Girka. Im Sommer sei dies noch „chaotisch“ geschehen, um Panik zu schüren und den Willen der Bevölkerung zu brechen. Seit etwa einem Monat zerstöre Russland jedoch bewusst die Energieinfrastruktur. „Im besten Fall wissen die Menschen, wann sie für drei bis vier Stunden täglich Strom haben, aber oft werden diese Pläne durch russische Raketen durchkreuzt,“ so der Professor für Plasmaphysik an der Charkiwer Nationalen W.N. Karasin-Universität, der kriegsbedingt seit dem Frühsommer am Max-Planck-Institut in Garching bei München tätig ist und von dort die Hilfe koordiniert. Insbesondere das vom DAAD-Freundeskreis und dem HBG unterstützte Krankenhaus sei jedoch von ununterbrochener Stromzufuhr abhängig, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten garantieren zu können. „Stromausfall kann ein Todesurteil sein!“, bringt es der 60-Jährige auf den Punkt. Deshalb sei die schnellstmögliche Anschaffung von Stromgeneratoren ungemein wichtig, unterstreicht Girka, und dankt allen Spenderinnen und Spendern im Voraus.

Autor:

Henning Belle aus Wochenblatt Rhein-Neckar

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