Handball-Clubs zeigen Solidarität für ihre Mitmenschen „Dann aber bitte auch Solidarität für die finanziell angeschlagenen Vereine!“
„Solidarität“ lautet angesichts der rasend schnellen Ausbreitung der Corona-Virus-Pandemie das Gebot der Stunde – Solidarität kann und darf jedoch keine Einbahnstraße sein! „Steht zusammen und helft Euch gegenseitig!“, lautet denn auch der Appell von Hans Artschwager (Hildrizhausen), dem Sprecher der Landesverbände im Deutschen Handballbund (DHB).
Auch der Badische Handball-Verband (BHV) geht mit gutem Beispiel voran. Nachdem die Schließung der Schulen und Kitas beschlossen war, haben einige Mitarbeiter des „Haus des Sports“ in Karlsruhe Probleme ihre Kinder zu betreuen. Auch die FSJler des BHV können ihrer Arbeit in den Schulen nicht mehr nachkommen. „Am Montag haben wir uns hierzu überlegt, beides miteinander zu verbinden. Die FSJler des BHV stehen für die Kinderbetreuung der im Haus des Sports Arbeitenden zur Verfügung.“ So Ramona Müller, die Geschäftsführerin des BHV.
Aber auch Vereine wie z.B. die HG Oftersheim/Schwetzingen haben nach der Unterbrechung des Spielbetriebs Aktionen gestartet, um Menschen, die wegen des Virus zu den Risikogruppen zählen oder derzeit lieber zu Hause bleiben und den Gang in die Öffentlichkeit scheuen, zu helfen. „Wir Handballer waren schon immer gut darin, sportliche Intensität und Kameradschaft zu verbinden.“ sagt der ehemalige Rekordnationalspieler Uli Roth von der SG Leutershausen. „Gerade in der näheren Umgebung hier (SG Leutershausen, TV Großsachsen, HG Oftersheim/Schwetzingen) wird hochklassiger Handball in familiärem Umfeld geboten. Es ist sehr erfreulich zu sehen, wie solidarische Hilfsangebote von (jungen) Handballern für Corona-Geschädigte aus dem Boden sprießen. Das macht mich stolz.“ Kein Verständnis habe er hingegen, wenn er höre, dass Mitglieder den Vereinsbeitrag zurückfordern, weil Trainings- und Spielbetrieb unterbrochen werden müssen. „Das ist das Gegenteil von Solidarität!“
Gerade die kleineren Vereine hätten bereits durch die Aussetzungen des Spielbetriebs große und spürbare Einnahmenverluste, erklärt der BHV-Präsident Peter Knapp (Oftersheim), „so dass zusätzliche finanzielle Forderungen tatsächlich ihr Überleben gefährdet“. Deshalb fordert auch Hans Artschwager von allen Sportlern und Sportfans: „Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen und dürfen nicht alles Handeln dem Eigeninteresse unterordnen. Fordert also nicht Euren Beitrag zurück – das könnte für viele kleineren Vereine das finanzielle Aus bedeuten!“
Peter Knapp erneuert in diesem Zusammenhang noch einmal den Vorschlag der baden-württembergischen Handballverbände (Badischer Handball-Verband, Südbadischer Handballverband und Handballverband Württemberg) von Montag, die Vereine im Steuerjahr 2020 von allen fiskalischen Zahlungen freizustellen. Die Handballverbände wollen den Solidaritätsgedanken der Vereine unterstützen und arbeiten derzeit an einer gemeinsamen Aktion mit der Liqui Moly Handball-Bundesliga der Männer sowie der Handballbundesliga-Vereinigung der Frauen.
Autor:Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe |
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