27 Top-Ten-Platzierungen bei den Paralympics
Lennart Sass macht den Medaillensatz komplett
Rhein-Neckar. Das Team Paris der Metropolregion Rhein-Neckar zieht mit Abschluss der Paralympics eine beeindruckende Gesamtbilanz für das Jahr 2024.
Die Metropolregion Rhein-Neckar präsentierte sich so leistungsstark wie nie zuvor. Zwölf Athletinnen und Athleten kehren mit Medaillen in die Region zurück. Die 30 Starterinnen und Starter erreichten insgesamt 27 Platzierungen unten den Top Ten.
Susanne Lackner, die Para-Ruderin im Mixed-Vierer, verpasste bei den Paralympischen Spielen nur um sechs Hundertstelsekunden das Podium und sicherte sich einen sehr guten vierten Platz. In einem packenden Finale, das durch ein Fotofinish entschieden wurde, zeigte ihr Team eine herausragende Leistung. Nach dem Rennen drückte Susanne ihren Stolz auf die gemeinsame Entwicklung der Crew aus: „Eine Medaille wäre natürlich das i-Tüpfelchen gewesen, aber wir haben unser Bestes gegeben und können mit Recht stolz auf unser Erreichtes sein.“
Nikolai Kornhass, einer der erfahrensten Athleten im deutschen Para-Judo-Team, trat in der Gewichtsklasse bis 73 kg (J2) bei den Paralympischen Spielen an. Mit 31 Jahren war dies bereits seine dritte Teilnahme an den Paralympics. Im Achtelfinale stellte sich der Judoka dem Usbeken Uchkun Kuranbaev, der ihm mit seiner Stärke eine große Herausforderung bot. Trotz Nikolais beeindruckender Leistung musste er sich geschlagen geben. In der Hoffnungsrunde kämpfte Kornhass gegen den Franzosen Nathan Petit, konnte jedoch auch diesen starken Gegner nicht bezwingen und beendete das Turnier auf dem neunten Platz.
Im Halbfinale des Para-Judowettbewerbs bis 73 kg (J1) lag Lennart Sass eine halbe Minute vor Kampfende nahezu uneinholbar in Führung und beendete dann denkbar unglücklich eine Aktion mit einem „Headdiving“ – sein Kopf berührte vor dem Körper die Matte. Dies führt laut Reglement wegen Selbstgefährdung zur sofortigen Niederlage, und Lennart musste sich binnen drei Stunden auf den Kampf „Bronze oder nichts“ einstellen. Diese Herausforderung meisterte der Heidelberger Jurastudent mit Bravour, schaffte einen klaren Ippon und beendete seine ersten Paralympics auf dem Podest.
„Auch wenn Lennart es natürlich lieber noch besser gehabt hätte und so unglaublich nah vor dem Finale stand – es zeigt gerade seine Klasse, dass er trotz der dramatischen Niederlage im Halbfinale den Kampf um Bronze so stark geführt hat“, resümiert Olympiastützpunktleiter Daniel Strigel und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Damit hat er sich in den Dienst des Teams gestellt, denn die Farbe Bronze hat uns für einen kompletten Medaillensatz noch gefehlt. Insgesamt zeigten etwa 70 Prozent der Starterinnen und Starter aus der Metropolregion ihre persönliche Bestleistung an dem einen Tag im Leben, an dem es drauf ankommt. Darauf können sie richtig stolz sein, und wir freuen uns mit allen, die den harten Qualifikationsweg gemeistert und diese tollen Olympischen Spiele erlebt haben – unabhängig davon, ob die Leistung am Ende mit einer Medaille verbunden war oder nicht.“
Eckart Würzner, Präsident des Team Paris MRN, betont das besondere Konzept der regionalen Sportförderung in Rhein-Neckar: „Die Unterstützung unserer Premium-Partner ist wirklich einmalig, und wir freuen uns, dass unser Förderkonzept eine so beeindruckende Wirkung zeigt. Oft genug macht die Förderung des Olympiateams MRN den kleinen, aber wichtigen Unterschied oder hilft Athletinnen und Athleten über schwierige Phasen hinweg, in denen größere Förderinstitutionen nicht helfen können. Nicht zuletzt lernen sich die Sportlerinnen und Sportler im Laufe der Jahre über die Grenzen ihrer Sportarten hinweg kennen und begegnen sich dann bei den Olympischen Spielen tatsächlich als Team aus der Region.“ hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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