Neujahrsempfang der VG Nordpfälzer Land und der Stadt Rockenhausen
„Gegenseitig kennenlernen und voneinander lernen“
Von Jürgen Link
VG Nordpfälzer Land/Rockenhausen. Vor großem Publikum erlebte die Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land am vergangenen Freitag in der Donnerberghalle in Rockenhausen binnen weniger Tage einen weiteren historischen Moment:
Nachdem am Dienstag vergangener Woche mit Michel Cullmann der erste Bürgermeister der neuen Gebietskörperschaft vereidigt wurde und man in einem anschließenden Festakt die Geburtsstunde der neuen VG gewissermaßen offiziell vollzog, hatte man für Freitagabend zum ersten gemeinsamen Neujahrsempfang eingeladen - die gute Tradition aus der Vergangenheit fortführend in Verbindung mit dem Neujahrsempfang der Stadt Rockenhausen.
„Wir müssen uns gegenseitig kennenlernen und voneinander lernen“, gab Bürgermeister Michael Cullmann als Losung am Beginn seines Beitrags aus, den er wie in den Vorjahren mithilfe einer Präsentation und zahlreichen Bildern sehr anschaulich gestaltete. Die Fusion der beiden Verbandsgemeinden Rockenhausen und Alsenz-Obermoschel stelle nicht nur für die Verwaltung eine Herausforderung dar biete jedoch auch ungeahnte Chancen, die man in Zukunft ergreifen könne, sagte Cullmann und verdeutlichte, dass die neue Gebietskörperschaft Nordpfälzer Land mit ihren 38 Ortsgemeinden nahezu die Hälfte der Fläche des Donnersbergkreises umfasse.
Viel zu tun gäbe es in den kommenden Jahren bei der Verbesserung der Infrastruktur. Während die Nord-Süd-Verbindung insbesondere im Hinblick auf den B-48-Straßentunnel bei Imsweiler eine deutliche Verbesserung erfahre, bezeichnete Cullmann die Ost-West-Verbindung über die L 386 als „Problemfall“. Deutlich verbessert werden müsse auch die Bahnanbindung. „Wir haben drei funktionierende Bahnhöfe in der VG aber keine akzeptable Verbindung in das Rhein-Main-Gebiet“, sagte Cullmann, der eine umsteige-freie und schnelle Verbindung über die Alsenztal-Bahn hin in den Frankfurter Raum forderte. „Wir müssen versuchen, Arbeitsplätze in die Region zu holen und müssen allen, die vor Ort keine Arbeit finden, eine zeitgemäße Verbindung dorthin bieten, wo die Arbeitsplätze sind“, sagte Cullmann unter dem Beifall der Besucher des Neujahrsempfangs.
Nur kurz ging der Bürgermeister auf die kommunalen Finanzen ein, die seiner Ansicht nach eine Sache sind, über die „,man sich täglich aufregen“ könne, bevor er die Arbeit der Feuerwehren im Besonderen sowie das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen in der VG im Allgemeinen würdigte. Gut aufgestellt sei man in der neuen VG in Sachen schulen und Kindergärten, ganz besonders freute es den Bürgermeister, dass in St. Alban vor wenigen Tagen eine neue Kita eröffnet werden konnte.
Michael Vettermann reflektierte in seiner ersten Neujahrsansprache naturgemäß die vergangenen sechs Monate seit seiner Urwahl zum neuen Stadtbürgermeister von Rockenhausen. Sein erster Dank ging an seine Frau und an seine Familie bevor er sich dem kommunalpolitischen Ausblick widmete. Sein erklärtes Ziel sei es, in Rockenhausen neues Gewerbe anzusiedeln und Flächen für Wohnbebauung auszuweisen. Mit der Realisierung eines neuen Gewerbegebietes in Rockenhausen sei man ein gutes Stück weitergekommen, ebenso bei der Realisierung des Neubaugebietes in Dörnbach. Auch in Marienthal schlummere ein weitere Neubaugebiet, das man in Zukunft entwickeln könne.
Daneben habe ihn die Organisation des Nordpfälzer Herbstfestes vor völlig neue Herausforderungen gestellt, sagte Vettermann nicht ohne Schmunzeln und kündigte sehr zur Freude einiger Besucher des Neujahrsempfangs an, dass man die Musikgruppe „Allgäu-Power“ auch für 2020 habe verpflichten könne. Überarbeitet habe man das städtische Kulturprogramm mit der Konzertreihe „Sommerzeit“. Da die Erfahrungen aus der Vergangenheit gezeigt hätten, dass die klassischen Veranstaltungen dieser Reihe nur wenig frequentiert würden, habe man darauf zugunsten anderer Musikstile verzichtet. Seinen ausdrücklichen Dank richtete Vettermann an alle, die sich ehrenamtlich in den Rockenhausener Museen engagierten wobei der Stadtbürgermeister betonte, das man händeringend weitere Mitstreiter suche, um die Museen weiterhin zu den bisherigen Zeiten öffnen zu können.
Ausblickend kündigte Vettermann an, dass man über Pfingsten in Rockenhausen das 45. Jubiläum der Städtepartnerschaft mit dem südfranzösischen Rognac feiere und am 3. Mai in der Stadt wieder eine Gesundheitsmesse stattfinde.
Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte der Gemischte Chor 1894 Felsberger-, Spreiter- Kreuzhof und Reichstal unter der bewährten Leitung von Petra Lieberich, die Tanzgruppe Rising Stars des Rockenhauser Karnevalvereins Rohau sorgte zu fetziger Musik für eine gekonnte Tanzeinlage und die Sternsinger mit Dekan Markus Horbach beschlossen mit ihrem Segen den offiziellen Teil des Abends, bevor die Festversammlung gerne zu Erfrischungen und kleinen Snacks bei anregenden Gesprächen griff.
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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