Sommerferienprogramm der VG Nordpfälzer Land
Bogen- und Blasrohrschießen
Alsenz/Rockenhausen. Auf sechs Wochen Sommerferien freuen sich fast alle Schulkinder und sechs Wochen können aus Sicht der Eltern und Erziehungsberechtigten ganz schön lang sein. Wohin mit dem Nachwuchs, wenn man selbst nur vielleicht 14 Tage oder drei Wochen Urlaub hat und keine Großeltern oder sonstige Verwandte, Nachbarn, Freunde zur Betreuung der Kleinsten zur Ver-fügung stehen ? Abhilfe bietet hier zumindest zu einem Teil die Sommerferienbetreuung der VG Nordpfälzer Land an den Grund-
schulstandorten Nordpfalzschule Alsenz und Anne-Frank-Grundschule in Rockenhausen. In Rockenhausen laufen die Fäden dafür bei Sozialarbeiterin Simone Diel zusammen, die insgesamt in den ersten vier Wochen der Sommerferien eine Betreuung von jeweils
8 Uhr bis 16 Uhr anbietet, in Alsenz ist in den ersten drei Wochen Schulsozialarbeiter Reinhold Ruoff die verantwortliche Leitungsper-son.
Täglich wird das Mittagessen geliefert
Täglich gibt es ein Mittagessen aus der Schulküche in Rockenhausen. Die Beteiligung an beiden Standorten ist sehr gut, wie Diel und Ruoff uniso bestätigen. Das Angebot ist auch mit 40 Euro pro Woche recht günstig. In Alsenz sind es jeweils bis zu 22 Kinder, in Rockenhausen über 35 Kinder, die die Betreuung in Anspruch nehmen. Diel und Ruoff danken besonders den ehrenamtlichen Helfern sowie den Kooperationspartnern. Diel ist froh, vor Ort in Rockenhausen ein Schwimmbad zu haben, das bei gutem Wetter fußläufig erreicht werden kann. Dies wird entsprechend oft genutzt. Nach den Worten des Alsenzer Betreuers Ruoff wechseln die jeweiligen Tagesaktionen an beiden Standorten ab. Neben erlebnispädagogischen Spielen wurde zum Beispiel die Bergwerksgeschichte bei einer Wanderung über den Geo-Kultur-Pfad im Obermoscheler Landsberg von Experte Ralf Kauth erläutert. Dort sind die ehemaligen Stollen ja noch teilweise -gesichert mit Eingangsgittern oder -türen ja noch sichtbar-. An einem anderen Tag kam die Jugendver-kehrsschule der Polizei vor Ort. Dabei wird nicht nur Roller gefahren und die Verkehrsregeln erklärt und geschult, sondern auch auf den beliebten "Inlinern" kann geübt werden. Ein Fußball-Aktionstag hatte der TuS Alsenz mit Martin Landfried und Helfern organisiert. Ebenso wurde der Vorlesesommer der Büchereien genutzt, um nicht ganz die Schule zu vergessen, wie Ruoff
"schmunzelnd" erklärt. Die Kinder lesen schon gerne, hat er festgestellt. Es müssen interessante und spannende Bücher sein. Dann
haben die Kinder auch Spaß und Abwechslung. Das Alsenzer Büchereiteam hatte hier tolle Vorarbeit geleistet, lobte Ruoff. Im Werkraum der Nordpfalzschule in Alsenz wie auch an der Anne-Frank-Grundschule wird an -meistens- Regentagen "gewerkelt" und einige sinnvolle Gegenstände unter Anleitung hergestellt. Dabei können die Kinder ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen.
Langjährige Erfahrung
Durch die langjährige Tätigkeit in der Schulsozialarbeit haben beide Betreuer hier große Erfahrung und immer wieder gute Vorschläge parat, was gerade gemacht handwerklich getan werden soll. Dazu geben sie gerne Anleitungen und unterstützen bei
Bedarf. Am Freitag stand bei schönem Wetter das Bogen- und Blasrohrschießen auf dem Trainingsgelände der Bogenschützen neben dem Obermoscheler Sportplatz im Mittelpunkt des Ferien-Aktionstages. Die Bogenschützenabteilung der TuS Landsberg Obermoschel mit Abteilungsleiter Sascha Sittel hatte sich auf Anfrage bereit erklärt, diesen Tag mit den Grundschulkindern zu organisieren. Das Ganze hat auch einen gewissen Eigennutz wie Sittel verschmitzt erklärt: Wir haben ja schon eine sehr gute Nachwuchsabteilung mit vielen Kindern und Jugendlichen und natürlich versuchen wir, durch solche Aktivitäten weitere Jugendliche für unseren Bogensport zu gewinnen, gibt der Abteilungsleiter unumwunden zu. Und dies ist ja auch nicht verboten, sondern auch im Sinne des Vereins und auch der interessierten Kinder. Und es bedarf ja auch in der Vor- und Nachbereitung einigen Zeitaufwand. Wir machen das aber sehr gerne, so Sittel, der unterstützt wird von Tochter Lena Sittel und Armin Rolland.
Da drei Kinder noch kurzfristig abgemeldet wurden, tummeln sich auf dem Trainingsgelände der Bogensportabteilung 15 Kinder mit Betreuern und teilweise auch Angehörigen. In zwei Gruppen aufgeteilt, übernimmt Sittel das Blasrohrschießen, während Armin Rolland das Bogenschießen übt. Es kommt eine klare Ansage von Sittel an die vier Jungs und die vier Mädchen im Alter zwischen acht und zehn Jahren. In einer Reihe aufstellen und zuhören, ist wichtig beim Blasrohrschießen: Sittel fordert Disziplin, Konzentration "und die 20 Zentimeter große Zielscheibe mit der goldenen Mitte in knapp sieben Meter Entfernung genau und präzise anvisieren und bitte anstrengen" so die die Ansage. Kein Wort kommt von den von den Buben Jason, Anton, Justus und Yoan.
Hohe Konzentration notwendig
Sie sind tatsächlich hochkonzentriert bei der Sache. Der Reihe nach wird der Pfeil im Blasrohr durch einen kräftigen Luftstoß
abgeschossen. Alle verfehlen beim ersten Mal das Ziel. Sittel muntert auf: "Aller Anfang ist schwer, nicht jeder Schuß sitzt, nochmals
versuchen, zeigt Ausdauer Jungs". Yoan (8) aus Münsterappel kündigt vor der zweiten Runde an: Jetzt werde ich ganz genau schießen und treffen" und schon klappts auch: Volltreffer in der goldenen Mitte. Alle jubeln und freuen sich mit ihm. Auch Justus (9), Anton (10) und Jason (9) treffen beim zweiten Versuch das Ziel und können es gar nicht abwarten, die Pfeile zu holen und erneut loszulegen. Wie Sittel am Rande informiert, ist das Blasrohrschießen auch eine Sportdisziplin bei den Schützen wie auch aus medizinischer Sicht gar nicht schlecht. Das Lungenvolumen kann damit schon erhöht werden, wie er erklärt. Die Obermoscheler Bogensportabteilung bietet das seit letzten Jahr an, an Wettbewerben wie den Kreismeisterschaften haben wir noch nicht
teilgenommen, aber wenn da Interesse besteht, machen wir da natürlich auch mit. Die Jungs legen eine weitere Blasrohrrunde ein, bevor die Mädchen an die Reihe kommen. Bei brütender Hitze werden die Pausen gerne genutzt, um im kühlen Vereinsheim etwas zu trinken. Derweil mühen sich Armin Rolland und Lena Sittel beim Bogenschießen auf dem Platz daneben ab. "Ich habe zu Hause schon zweimal mit meinen Pfeilen und einem normalen Bogen geübt, so Philipp aus Obermoschel, der sich deshalb auch beim Bogenschießen angemeldet hat.
Sportbögen größer als die Kinder
Die vom Verein zur Verfügung gestellten Sportbögen sind teilweise größer als ihre Nutzer, aber dennoch sehr leicht. Nach ein paar Trainingsschüssen wird auch die in zehn Meter Entfernung aufgestellte große Zielscheibe getroffen, was Freudensprünge und Jubel hervorruft. Die Hitze fordert an diesem Tag ihren Tribut, Ruoff fordert auf, ab und an Pause im Vereinsheim im Schatten zu machen und immer viel zu trinken, bevor nach einer Weile zur neuen Schieß- und Blasrunde gerufen wird. So geht der Nachmittag ganz schnell herum.
Mädchen gewinnen gegen die Buben
Alle fiebern dem Höhepunkt entgegen: Dem abschließenden "ernsten" Bogenschießduell des "Mädchenteams gegen die Bubenmannschaft". Die Mädels gewinnen mit 473 zu 385 Ringen und die Freude und die Enttäuschung liegen nah beieinander. Sieg und Niederlage ist jedoch wieder egal, als sich alle Teilnehmer aus der bereitgestellten Schatzkiste des Vereins eine kleine Belohnung fürs Teilnehmen aussuchen dürfen. Sascha Sittel freut sich auf nächste Bogenschießtraining beim TuS. Einige Mädels und Jungs wollen in der Tat mal vorbeischauen, vor allem Bogenschießen macht ihnen Spaß.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.