Viermal Applaus im Rat
Ortsbürgermeisterin Karin Wänke in Amt eingeführt

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Alsenz. Dass in einer Gemeinderatssitzung gleich viermal vom Ratsgremium und den wenigen Zuhörern applaudiert wird, gibt es nicht alle Tage und ist sicher ungewöhnlich. Und doch ist es am Montagabend in der Alsenzer Nordpfalzhalle bei der Sitzung des Gemeinderates passiert. Den ersten Applaus erhielt nach zögerlicher Aufforderung durch ein Ratsmitglied die neue Ortsbürgermeisterin Karin Wände (CDU), die von der Beigeordneten Christina Schumacher in ihr Amt eingeführt wurde. Schumacher sprach von einem historisch sehr bedeutsamen Moment für Alsenz, da mit Karin Wänke nach einigen Jahrhunderten der "Männerherrschaft" nun erstmals eine Frau als "Ortsoberhaupt" von der Bürgerschaft -dazu mit eindeutigem Wahlergebnis- gewählt worden sei. Wänke danke für die wohltuenden Worte und Glückwünsche und sagte, dass die bisherigen Beigeordneten Christina Schumacher und Klaus Landfried sowie der Gemeinderat ihr den Amtseinstieg leicht gemacht hätten. Diese gute und vorbildliche Unterstützung könne sie nur loben und würde sich das auch für die Zukunft wünschen. Sie wolle auf jeden Fall -wie vor der Wahl auch versprochen- ihre gesamte Kraft und ihre Kompetenz für die Bürgerinnen und Bürrger einsetzen. Offenheit, Transparenz und gute  Zusammenheit sollten aus ihrer Sicht auch dafür sorgen, dass wir unsere Heimatgemeinde ein Stückchen lebenswerter machen und einige positive Akzente für eine gute Zukunft setzen können. Wänke begleitete bisher das Amt der ersten Ortsbeige- ordneten, das durch ihre Wahl und Amsteinführung zur Ortsbürgermeisterin wieder vakant wurde.

Neue Beigeordnete
Bei dieser neuen Wahlhandlung, die vom Gemeinderat -das Stimmrecht der Ortsbürgermeisterin ruht hierbei- wurde Christina Schumacher (SPD), die bislang als weitere Beigeordnete fungierte, als einzige Kandidatin von Michael Bauer (SPD) vorgeschlagen. Sie wurde mit 15-Ja-Stimmen einstimmig von der Gemeindevertretung gewählt und in ihr neues Amt von Ortsbürgermeisterin Wänke eingeführt. Dann setzte der Gemeinderat und die Zuhörer den zweiten Applaus des Abends. Den dritten Applaus heimste sich dann Eugenie Dengel (CDU ein, die wiederum als einzige Kandidatin vom Gemeinderat mit 13-Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung zur weiteren Beigeordneten gewählt wurde und damit Christina Schumacher (SPD) folgt. Das Beigeord-
netentrio in Alsenz vervollständigt schon seit der Juli-Sitzung Klaus Landfried (Liste Landfried). Da der Rat an diesem Abend so applaudierfreudig war, bekam auch Oliver Rindsfüsser (CDU), der für die gewählte Ortsbügermeisterin in den Rat nachrückte und von Wänke auf seine Pflichten und Rechte hingewiesen und auf sein Ratsmandat verpflichtet wurde, zu seiner eigenen Überraschung einen Sonderapplaus des Rates. Es war der vierte an diesem Abend. So oft wird das allerdings in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Kritik an Land
Denn der Rat zeigte sich auch äußerst kritisch -diesmal gab es keinen Applaus- vor allem hinsichtlich der Verweigerung des Landes, einen höheren Zuschuß für einen notwendigen Anbau am Protestantischen Kindergarten zu gewähren und obwohl dazu eigentlich das Land mit dem guten "Kita-Gesetz", das in Teilen bereits in Kraft getreten ist und weiteren Regelungen noch im Sommer 2021 bauliche Veränderungen nach sich ziehen, die Ursache hauptsächlich dazu gesetzt hat (Die Rheinpfalz berichtete am 4. November). Wänke informierte, dass die Eingabe der Gemeinde bezüglich eines höheren Zuschusses für den gewünschten Anbau vom Land
erneut abgelehnt worden sei. Es fielen Worte wie "Unverschämtheit", "das Land bestellt und wir sollen zahlen". Beigeordneter Landfried wies in seinem Statement auf andere Projekte hin, die vom Land mit bis zu 90 Prozent bezuschusst würden. Nur die Kinder seien wohl nicht wichtig genug, er forderte das Land auf, diese Gesetze entsprechend zu Gunsten der Gemeinden und deren Nachwuchs zu ändern. Norbert Bohley (Liste Landfried) war enttäuscht vom Verhalten der beiden Landtagsabgeordneten Rausch- kolb (SPD) und Huth-Haage (CDU), die sich viel zu wenig für solche Dinge vor Ort einsetzten. Nach weiteren Wortmeldungen versachlichte sich das Thema wieder, weil eine Lösung für die Kinder vor Ort her muss. Christina Schumacher stellte in den Raum,
den Abau der Teeküche eventuell vorzuziehen und die Gruppenräume zurückzustellen und bis 2o24 (Ablauf der Förderbindefrist des Landes) weiterhn die angeschafften Containerräume zu nutzen, die eigentlich nur als kurze Übergangslösung gedacht waren. Letzlich einigte sich auf Vorschlag von Ortsbürgermeisterin Karin Wänke der Rat darauf, dass zunächst mit einem Architekten die Kosten für den Anbau der Teeküche ermittelt werden sollen. Zudem sei mit der Evangelischen Landeskirche zunächst die Konditionen für die Übernahme des Kita-Grundstückes zu klären -ein Angebot der Gemeinde für die Übernahme liegt in Speyer zur Entscheidung vor- und die beiden am Kindergarten noch beteiligten Ortsgemeinden Oberndorf und Kalkofen, die in einer gemein-
samen Sitzung zuvor keine Einwände gegen die Planungen vorbrachten, offiziell um Zustimmung zu bitten.

Festzelt, Bauantrag, Dank, Geschwindigkeitsmeßanlage und Weihnachtsbrief
Ob ein Festzelt für gemeindliche Veranstaltungen erworben wird, wird in einem Vor-Ort-Termin vom 'Rat entschieden. Erneut wurde ein Bauantrag behandelt,  bei dem die Gemeindevertretung das Einvernehmen für einen geplanten Hundezwinger nicht erteilte, weil das Grundstück nach Ansicht des Rates im Außenbereich liege. Das sieht die untere Bauaufsichtsbehörde nicht so. Für die Bauabteilung der Verwaltung in Rockenhausen sei es ein "Grenzfall" so die Vorsitzende auf deren Nachfrage dort. Sollte das Grundstück im Innenbereich liegen, sollen auch notwendige Beitragsbescheide für Straßen, 'Wasser und Kanal geprüft und
entsprechend zugestellt werden. Einen Dank erging an Ratsmitglied Michael Bauer, der einen Rundgang druch die Gemeinde anläßlich des Gurs-Gedenktages mit rund 30 Interessierten im November leitete. Die Erfassung der gemeindlichen Bäume für ein Baumkataster soll mit entsprechendem Fachpersonal und Unterstützung der Gemeindebediensteten fortgesetzt werden, so die Info der Vorsitzenden. Im neuen Jahr soll auch eine Geschwindigkeitsmeßanlage in der Oberndorfer Straße installiert werden und die Verkehrsteilnehmer animieren, langsamer zu fahren. Angeregt wurde an die älteren Mitbürger einen Schriftgruß vor Weihnachten zu versenden, da auch die gemeindliche Seniorenfeier auf Grund der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden kann. Unser Bilder zeigen die neue Ortsbürgermeisterin mit der Amtskette, die Amtseinführung durch die Beigeordnete Christina Schumacher, das Alte Rathaus Alsenz sowie die neue Gemeindeführung mit von links Christina Schumacher, Ortsbürgermeisteerin Karin Wänke und die weiteren Beigeordneten Klaus Landfried und Eugenie Dengel (am).

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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