Gut besuchte Eröffnung der Rinnthaler Ausstellung
Von Triftanlagen und Revolution
Rinnthal. Trotz des heißen Wetters kamen zahlreiche Gäste in das Bürgerhaus in Rinnthal zu der Eröffnung einer Ausstellung, die gleich drei Themenbereiche behandelt: Die Triftanlagen, die Kastanien und die Revolution von 1848/49.
Unter den Gästen konnte Ortsbürgermeister Heinz Hertel den Staatssekretär Alexander Schweitzer, die MdB Dr. Thomas Gebhart und Thomas Hitschler sowie Bürgermeister Christian Burkhart begrüßen.
Der Archivar der Verbandsgemeinde Annweiler Rolf Übel stellte anschließend den von ihm gestalteten Part zu den Ereignissen in und um Rinnthal und Annweiler im Verlaufe der Revolution von 1848/49 dar.
Rinnthal ist als Ort des letzten Gefechts der Freischaren am 17. Juni 1849 in der öffentlichen Wahrnehmung fast unbekannt - trotz des Freischarenbrunnens von 1982 und dem Gedenkstein am Ort der Schlacht von 1969. Die neuen Informationstafeln am Brunnen und am Gedenkstein sollen über die Revolution und das Gefecht informieren, die Ausstellung im Bürgerhaus bringt mit Bild- und Texttafel und Realstücken (u.a. eine sogenannte „Kampfsense“ von 1849) weitere Informationen zur der revolutionären Bewegung des Sommers 1849.
Ein Abend mit „Liedern und Texte zur Revolution 1848/49“ mit Paul Reinig und Rolf Übel am Sonntag, den 16. Juni 2019, um 19.30 Uhr, gibt weitere Einblicke in die Zeit des badisch-pfälzischen Aufstandes.
Ganz anders aufgebaut ist die von Förster Karlheinz Bosch konzipierte Ausstellung über das Triften und die Kastanie. Neben Informationen zu der Trift, bei der v.a. Brennholz auf dem Wasserweg aus dem Wald geschafft wurde, und zu der Tätigkeit der Triftknechte auf Roll-Ups und Info-Tafeln findet sich ein Original- Holzschlitten, mit dem das Holz über die Schlittelwege zu den Bollerplätzen gebracht und anschließend in die Triftstrecken eingeworfen wurde. Das Triftfest am 23. Juni 2019 zeigt das alte Handwerk auf anschauliche und lebendige Art und Weise.
Ein nachgebauter Wald erinnert an die Lohrindengewinnung für die Gerbereien in Annweiler, und an die Nutzung der Kastanie in Vergangenheit und Gegenwart. Die Kastanie bezeichnete Bosch als ehemaligen „Brotbaum“ der früher armen Bevölkerung der Region. Ihre wichtige Funktion als „Grundnahrungsmittel“ hat sie allerdings heute genauso verloren wie ihre Bedeutung für die Viehmast in der Rau- und Schmalzweide, zu der das Vieh im Herbst nicht nur in die Buchen- und Eichenwälder, sondern auch in die Kastanienwälder getrieben wurde, um sich mit den Früchten zu mästen. Diese Funktion als „Lebensmittel“ für Mensch und Vieh hat die Kastanie verloren, aber ein von Heike Welge zusammengestellte Präsentation zeigt ihre heutigen Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten, insbesondere kulinarischer Art und Weise.
Die Ausstellung ist im Bürgerhaus Rinnthal zu sehen am 8., 9., 10; 15.; 16.; 20.; 22.; 23.; 29. und 30. Juni, jeweils von 14 bis 17 Uhr.
Weitere Informationen
Büro für Tourismus in Annweiler,
Am Meßplatz 1, telefonisch unter
06346-2200 oder im Internet unter www.trifelsland.de
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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