Wenn der Kühlschrank als Informationsquelle dient
Auf der sicheren Seite
von Britta Bender
Annweiler/Bad Bergzabern. Unterwegs, aber auch um in den eigenen vier Wänden bei einem medizinischen Notfall auf Nummer sicher gehen zu können, haben der Seniorenbeirat des Landkreises SÜW und die Fachkräfte im Projekt Gemeindeschwester plus ein gemeinsames Konzept entwickelt: die Notfallkarte, Notfalldose und Vorsorgeordner.
Bei der Notfallkarte handelt es sich um ein kleines Dokument, welches im Geldbeutel oder einem Umhänge-Brustbeutel, in der Brieftasche oder Handtasche mitgeführt wird. Darin sollten vollständige Informationen zu Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme eingetragen sein, ebenso Kontaktdaten zur eigenen Person, zu Bezugspersonen und zum Hausarzt. Diese Informationen helfen in einem Notfall, dass Rettungskräfte schneller und gezielter handeln können.
Eine ziemlich geniale Erfindung ist die Notfalldose. Diese wird gut sichtbar im Kühlschrank platziert, am besten in einem Fach der Kühlschranktür. Auf der Dose sollte der Name der Person stehen, der sie gehört und ein Foto sollte in der Dose zu finden sein, ebenso die Informationen mit den ausführlichen aktuellen Patienten- und Kontaktdaten sowie weitere wichtige Hinweise, zum Beispiel wo der Vorsorgeordner platziert ist.
Damit nun die eintreffenden Rettungskräfte auch wissen, dass sich eine solche Notfalldose im Kühlschrank befindet, werden an der Innenseite der Eingangstür (Haustür, Wohnungstür) sowie außen am Kühlschrank ein kleiner Aufkleber angebracht.
Die Person, welche sich in einer medizinischen Notlage befindet ist oftmals nicht in der Lage Angaben zum Gesundheitszustand oder anderer wichtiger Dinge zu machen, sodass die Informationen in der Notfalldose lebensrettend sein können, aber auf jeden Fall den Rettern ermöglicht, schneller und effizienter zu handel. Und auch wer nicht alleine wohnt, sollte eine solche Informationsquelle im Kühlschrank haben, denn auch während einem Notfall anwesende Angehörige, Nachbarn oder Freunde sind in einer Ausnahmesituation möglicherweise überfordert und können auf die Schnelle keine verlässlichen Angaben machen, somit stellt das Dokument auch eine enorme Entlastung für den/ die Außenstehende/n dar.
Falls mehrere Personen in einem Haushalt leben, sollte jede Notfalldose ausschließlich die Angaben von einer Person enthalten. Wichtig ist es, die Dokumente aktuell zu halten und Änderungen sofort einzutragen.
Aktuell und vollständig sollte auch der Vorsorgeordner sein. Wo dieser zu finden ist, sollte entweder eine bevollmächtigte Person wissen oder die Angabe kann in der Notfalldose hinterlegt sein. Die Kreisverwaltung hat ein Muster eines solchen Ordners entworfen, welcher Bürgerinnen und Bürgern dienen kann, ihre Unterlagen zu ordnen. Der Ordner kann Angaben zu persönlichen und medizinischen Daten, sowie medizinische Unterlagen aber auch je nach persönlichem Bedarf Angaben und Unterlagen zu Finanzen, Versicherungen, Verträge, Vollmachten und Verfügungen sowie Nachlassangelegenheiten beinhalten.
Diese drei Säulen bieten die Sicherheit, dass in einer kritischen Situation, wichtige Informationen schnellstmöglich zur Verfügung stehen.
Mit Rat und Tat steht der Seniorenbeauftragte der Verbandsgemeinde Annweiler Günter Magin zur Verfügung und die Gemeindeschwester plus Ute Wingerter. Bei ihnen sind sowohl Notfalldose wie auch die Notfallkarte erhältlich, ebenso in der Verbandsgemeindeverwaltung.
Die Vorlage für den Vorsorgeordner bekommt man bei Frau Wingerter oder als Download auf der Homepage der Kreisverwaltung SÜW.
Günter Magin freut sich, dass seit dem letzten Artikel im Wochenblatt im Mai 2021, 50 Notfalldosen und -karten ausgegeben wurden. Er ist auch gerne beim Ausfüllen der Unterlagen behilflich.
Kontaktdaten
Ute Wingerter, Telefon: 06341 940 656
Mobil: 0162 2153161
E-Mail: ute.wingerter@suedliche-weinstrasse.de
Günter Magin, 06346 9898955
0160 8352919
guenter.magin@gmx.de
seniorenbeauftragter@annweiler.rlp.de
Vorsorgeordner Download
https://www.suedliche-weinstrasse.de/media/docs/landkreis/senioren/vorsorgeordner.pdf
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.