Breitbandausbau, Fachkräfte und Finanzen: Klinikthemen finden Gehör

Ralf Rohde, Birgit Eberle und Dr. Thomas Korte treffen auf Dr. Thomas Gebhart und Christian Burkhart, beide CDU (v.l.n.r.) | Foto: DRV Rheinland-Pfalz
  • Ralf Rohde, Birgit Eberle und Dr. Thomas Korte treffen auf Dr. Thomas Gebhart und Christian Burkhart, beide CDU (v.l.n.r.)
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Eußerthal. Ja, der Chefarzt wohnt auf dem Klinikgelände. Das mag für den ein oder anderen überraschend sein, so auch für Dr. Thomas Gebhart, Bundestagsabgeordneter der CDU, der am Dienstag zusammen mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler Christian Burkhart (CDU), zu Besuch in der Fachklinik Eußerthal war. Ein Besuch, der sich gelohnt hat, so das Fazit Gebharts, der aus der Südpfalz stammt und jede zweite Woche in Berlin weilt. Die Klinikleitung, Hr. Dr. Korte und Hr. Rohde, nutzten das Treffen als Plattform, um zum einen über die Reha von Abhängigkeitserkrankten zu informieren, aber auch um einige Themen wie Breitbandausbau, Ruftaxi oder Klinikstraße anzusprechen. Der Fachklinik als Arbeitgeberin von 120 Mitarbeitenden ist es wichtig, auch zukünftig Fachkräfte gewinnen zu können. Teamplayer sind der Fachklinik in vielen Sparten willkommen, von der Küchenhilfe bis zum Psychotherapeuten und vom Ergotherapeuten bis zur Pflegekraft (jeweils m/w/d).
Welche Folgen der Alkohol auf die Volkswirtschaft hat, verdeutlichten der Kaufmännische Direktor Ralf Rohde und Chefarzt Dr. Thomas Korte: „Schätzungen zufolge belaufen sich diese in Deutschland zwischen 26 bis 40 Milliarden Euro jährlich“, so Korte, darunter fielen beispielsweise Unfälle am Arbeitsplatz oder im Verkehr. „Volkswirtschaftlich würde es sich schon ‚lohnen‘, wenn wir nur jeden 20. Patient kurieren“, sagte Rohde. Denn jeder, der nicht bis zur Rente in der Arbeitslosigkeit aufgrund seiner Abhängigkeit steckt, trägt zum Sozialversicherungssystem bei. „Beindruckende Zahlen“ bestätigte Gebhart. Wie gelingt ihm der Ausgleich zu seiner Arbeit im Bundestag? „Ich bin jede zweite Woche in Berlin, da ziehe ich mir morgens die Sportschuhe an und gehe zu Fuß ins Büro und abends wieder die halbe Stunde zurück. Für mich ist das entspannend. Und beim Nordic Walking im Wald, kann ich gut über Probleme nachdenken“, verriet der Südpfälzer.
Bei dem Treffen kam der Wunsch nach einem zweiten Glasfaseranschluss für die Klinik zur Sprache, von der vor allem die Patienten aber auch die Therapieplanung profitieren könnte. Die Fachklinik Eußerthal gehört als Teil der Deutschen Rentenversicherung mit der IT zur kritischen Infrastruktur und muss diese stark getrennt von der privaten Nutzung halten, so Rohde. Wegen des fehlenden Anschlusses könne die Klinik das WLAN nur an zwei Stellen anbieten.
„Ja, der Ausbau ist sehr unbefriedigend, auch in Eußerthal“, bestätigte Burkhart „Es werden Zusagen gemacht und bislang nicht umgesetzt. Speziell hier wäre es ja nur ein einziger Anschluss, der eine enorme Wirkung hätte.“ „Mit einem Breitbandausbau wäre es auch möglich, Therapiepläne digital abrufbar zu gestalten, anstatt sie für alle der 145 Patientinnen und Patienten Woche für Woche auszudrucken“, fügte die Qualitätsmanagementbeauftragte der Klinik, Birgit Eberle, hinzu.
Thematisiert wurde auch das vorhandene Ruftaxi. Hier erhofft sich die Klinik veränderte Abfahrtzeiten. Zur Sprache kam auch der Wunsch die Unterhaltung der Klinikstraße, die von der L505 zur Klinik führt, abzugeben. Das würde zur Notfallversorgung, die gewährleistet sein müsse, zukünftig in den Fokus rücken. Zum Thema Brandschutz sagte Bürgermeister Burkhart, dass ein Feuerwehrbedarfsplan in Auftrag geben wurde und man dann auch im Zuge dessen solche Objekte wie die Fachklinik gesondert betrachten würde. „Wie ist die Klinik wirtschaftlich aufgestellt?“, will der Verbandsgemeindechef wissen.
„Sehr stabil“, so Rohde. „Gerade planen wir den Bau einer neuen Turnhalle. Und hoffen, dass wir auch weiter investieren können.“ Er sagte dies im Hinblick auf ein neues Vergütungssystem für Reha-Einrichtungen, das ab 2026 in Kraft tritt. Die Fachklink Eußerthal befürchtet, dass durch diese Vereinheitlichung ihre Ressourcen knapper werden könnten. „Jeder möchte von uns die bestmögliche Therapie und Diagnostik und auf der anderen Seite wird der Hahn etwas zugedreht“, so Dr. Kortes Fazit. Auch Gebhart gibt zu bedenken, dass ein solches System falsche Anreize schaffen könnte. „Ja, es wird spannend, wenn sie sich im Vergleich überlegen, was ein Hotelzimmer in der Pfalz pro Nacht kostet. Und sie haben hier Vollverpflegung und ein 30-stündiges Therapieprogramm pro Woche.“ Über die Qualität der Fachklinik Eußerthal kann sich übrigens jeder seit der Einführung des sogenannten TRIO-Gesetzes im Sommer 2023 über das Onlineportal www.meine-rehabilitation.de selbst einen Eindruck verschaffen. Weitere Informationen zur Fachklinik finden sich bequem über die Homepage der Klinik www.fachklinik-eusserthal.de.

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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