Ungeschminkte Rückblicke und Einblicke
Corona-Krise im Lemon
Annweiler. Auch im Jugendhaus der Stadt Annweiler am Trifels, dem Lemon, hat Corona einiges durcheinandergebracht. Im März 2020 musste das Lemon aus bekannten Infektionsschutzgründen geschlossen werden.
„Das Ganze erwischte mich während eines Urlaubs im Ausland. Die Ehrenamtlichen schlossen das Haus und für mich ging es nach der Rückkehr nach Deutschland in Quarantäne. Noch aus der häuslichen Isolierung heraus starteten wir durch. Ungefähr 700 Masken wurden von jungen Leuten und den Eltern genäht und kostenlos zur Verfügung gestellt, ein ehrenamtlicher Einkaufsservice organisiert“ schildert Christian van Look.
Der Lockdown, die Schließung der Schulen und der Wegfall von Kontaktmöglichkeiten außerhalb der Familie, all das erschwerte es, die im Jugendalter notwendigen Aufgaben zu meistern. Nun galt es, die Kontakte nicht abreißen zu lassen, Mut zu machen, als Begleiter da zu sein. Die heimische Küche wurde über das Internet zur täglichen Zentrale für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen – Hilfestellung bei den täglichen Arbeiten rund um die Schule.
Nach dem ersten Lockdown startete das Lemon wieder, mit mehr Angeboten der Unterstützung, Begleitung, Hilfe, als es je zuvor gab. Der Bedarf dafür war und ist immer noch da. Die Möglichkeiten für das wichtige und notwendige geselliges Beisammensein sind leider nur eingeschränkt möglich. Im November 2020 hieß es dann erneut: alles einstellen. Und wieder war wieder Internet und Küchentisch angesagt. Zwischenzeitlich mit etwas Corona-Speck und dafür aber etwas geübter im Umgang mit den Apps und Tools.
Nach einem langen Winter, der sich bis zum 14. Juni hinzog, öffnete das Lemon wieder. Wieder mit den gewohnten Einschränkungen und einem Ferienprogramm in den Sommerferien. Leider war die Nachfrage danach jedoch nicht so groß. Langsam wurden auch wieder Versuche für ein normales Programm angestoßen. Doch bevor das Jugendhaus wieder richtig durchstarten konnte, stiegen die Corona-Zahlen wieder.
„Momentan erreichen wir im Durchschnitt täglich circa 25 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene,“ so van Look. Das Angebot des Jugendhauses ist für die Entwicklung der Jugendlichen, viele davon mit schlechteren Chancen als ihre Altersgenossen, sehr wichtig – gerade in dieser komplizierten Zeit.
Corona hat im Lemon viel zum Erliegen gebracht, kein Zeitungsprojekt mehr, das Theaterprojekt eingestellt, das Jungimkerprojekt stagniert und der ganze Bereich des Spiels, Spaß und der Geselligkeit ist eingestellt.
„Viele fragen sich, was treiben die da noch im Jugendhaus. Großartige und spektakuläre Geschichten können gerade nicht erzählt werden und trotzdem und gerade deswegen sind wir gerade so wichtig. Mit gemischten Gefühlen geht mein Blick ins nächste Jahr, in das dritte Jahr in der Corona-Pandemie und ich hoffe sehr, dass bei allem, was noch kommt, dass Jugendhaus die Möglichkeit bekommt Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien möglichst vor Ort als Hilfe, Anlaufpunkt und Unterstützer zur Verfügung stehen zu können,“ zeigt sich Jugendhausleiter van Look zuversichtlich. ps
Weitere Informationen
http://www.lemon-net.de/index.php?&width=3008&height=1692
Aktuelle Informationen gibt es auch im Telegramchannel unter:
https://t.me/lemon_annweiler
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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