Trifelsverein veröffentlicht Werk zur Stadtgeschichte
Das Buch zum Jubiläum

Marcus Ehrgott, 1. Vorsitzender des Trifelsvereins (rechts), stellte das Buch gemeinsam mit Herausgeber Alexander Thon auf der Bühne des Hohenstaufensaals anläßlich der Jubiläumsfeierlichkeiten vor.   | Foto: Bender
  • Marcus Ehrgott, 1. Vorsitzender des Trifelsvereins (rechts), stellte das Buch gemeinsam mit Herausgeber Alexander Thon auf der Bühne des Hohenstaufensaals anläßlich der Jubiläumsfeierlichkeiten vor.
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Annweiler. Vor genau 800 Jahren, am 14. September 1219, hat König Friedrich II. der pfälzischen Ortschaft Annweiler das Stadtrecht verliehen. Annweiler ist damit nach Speyer die zweitälteste Stadt der rheinischen Pfalz.
Aus Anlass dieses Jubiläums veröffentlicht der bereits 1866 gegründete Trifelsverein ein grundlegendes Buch zur Stadtgeschichte mit Beiträgen renommierter Autoren.
„Wir haben zahlreiche versierte, seit Jahrzehnten in der pfälzischen Landesforschung tätige Wissenschaftler für unser Projekt gewinnen können“, freut sich Marcus Ehrgott, 1. Vorsitzender des Vereins, und betont: „Entstanden ist ein grundlegendes, 240 Seiten starkes und reich bebildertes Werk, das wir der Stadt Annweiler mit Freude als Geschenk und Zeichen unserer Verbundenheit überreichen“.
Die Beiträge des von Alexander Thon herausgegebenen Sammelbandes beleuchten die Stadtwerdung und Stadtgeschichte von Annweiler von den unterschiedlichsten Standpunkten aus.
Nach Edition, Übersetzung und Kommentierung der Stadtrechtsprivilegierung Friedrichs II. von 1219 durch den Herausgeber betrachtet Martin Armgart die Siedlung Annweiler vor dieser Zeit.
Seine fulminante und wohltuend kritische Untersuchung stellt deutlich vor Augen, wie groß der Quellenmangel für diese Zeit ist und verweist die immer noch kursierende angebliche Ersterwähnung von 1086 völlig zu Recht in das Reich der Legenden.
Der Leiter des Wormser Stadtarchivs, Gerold Bönnen, schildert in seiner Studie die Bedeutung der Urkunde und ihrer Bestimmungen nicht nur für die damalige Stadt und ihre Bewohner, sondern für die deutsche Verfassungsgeschichte überhaupt.
Klaus Frédéric Johannes widmet sich dem „Verursacher“, nämlich dem römisch-deutschen König Friedrich II. aus dem Hause der Staufer.
Ihm gelingt es, die vielschichtige Persönlichkeit Friedrichs und sein Wirken auf kleinem Raum in einem souveränen Parforceritt auf Papier zu bannen.
Rolf Übel, Archivar der Verbandsgemeinden Annweiler und Bad Bergzabern, veranschaulicht in drastischer Weise, wie sehr die Bürgerschaft von Annweiler seit dem 14. Jahrhundert um ihre Rechte und Freiheiten in steter Auseinandersetzung zunächst mit dem Pfalzgrafen, dann mit den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken kämpfen musste.
Auch der Kreisarchivar im Landkreis Südliche Weinstraße, Andreas Imhoff, stützt sich bei seiner Untersuchung der Diensteide in Annweiler und Landau fast ausschließlich auf noch ungedrucktes Schriftquellenmaterial und fördert eine erstaunlich hohe Anzahl an Details zu den städtischen Bediensteten beider Städte zutage.
Schließlich untersucht Günter Frey, Regionalhistoriker und Ehrenmitglied des Trifelsvereins, in zwei Beiträgen die Stadtbefestigung von Annweiler und beschreibt die spektakuläre Rückkehr der Stadtrechtsurkunde aus den USA im Jahre 1991.
Im Rückgriff auf eine jahrzehntelange Beschäftigung mit seiner Heimatstadt gelingt ihm ein angesichts der leider so wenigen erhaltenen Reste der Befestigungsanlagen erstaunlich eindrucksvoller Blick auf die mittelalterliche Stadt, der zur eigenen Spurensuche anregt. 

Info:
Aktuell ist der Band VI in Annweiler bei der Buchhandlung Pyra erhältlich oder kann direkt beim Trifelsverein für 18,- Euro erworben werden.

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Autor:

Jürgen Bender aus Annweiler

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