Gehisste Fahnen und weitere Aktionen
Gegen Gewalt an Frauen und Kindern

Hissten gemeinsam die Flagge zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (von links): Landrat Dietmar Seefeldt, SÜW-Gleichstellungsbeauftragte Isabelle Stähle, Gleichstellungsbeauftragte Inge Keller und Bürgermeister Christian Burkhart (beide Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels).   | Foto: VG Annweiler am Trifels
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  • Hissten gemeinsam die Flagge zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (von links): Landrat Dietmar Seefeldt, SÜW-Gleichstellungsbeauftragte Isabelle Stähle, Gleichstellungsbeauftragte Inge Keller und Bürgermeister Christian Burkhart (beide Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels).
  • Foto: VG Annweiler am Trifels
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Annweiler. Jedes Jahr am 25. November wird der „Orange Day“, der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, unter dem Motto „Orange the World“ („Mach die Welt orange“) begangen.
Traditionell gibt es auch im Landkreis Südliche Weinstraße rund um diesen Tag diverse Aktionen.
So hisst zum Beispiel Landrat Dietmar Seefeldt gemeinsam mit der SÜW-Gleichstellungsbeauftragen Isabelle Stähle jedes Jahr in einer anderen Verbandsgemeinde (VG) im Landkreis eine Fahne des Vereins „TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V.“ als klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kinder.
Dieses Jahr in Annweiler am Trifels – gemeinsam mit Christian Burkhart, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Annweiler am Trifels, und Inge Keller, Gleichstellungsbeauftragte der VG. Auch in den weiteren Verbandsgemeinden und am Kreishaus in Landau wehen die Aktionsfahnen; weltweit sind es an diesem Tag rund 7500 Fahnen.
„Damit wollen wir uns mit allen Frauen – insbesondere mit denen, die von Gewalt betroffen sind – solidarisch zeigen und verdeutlichen, dass Gewalt im Landkreis geächtet wird“, betonen Landrat Seefeldt und Gleichstellungsbeauftragte Stähle. „Wir müssen als Gesellschaft sehr deutlich machen, dass wir hinschauen, eingreifen und Gewalt gegen Frauen und in Familien keinesfalls akzeptieren“, mahnt Stähle. In der Südpfalz existiere ein gutes und professionelles Netz an Unterstützungsmöglichkeiten. „Wenn Sie jemanden kennen, der von Gewalt betroffen ist, oder Sie selbst von Gewalt betroffen sind, bitte suchen Sie sich Hilfe“, ermutigt der Landrat und dankt den Gleichstellungsbeauftragten für ihren Einsatz und ihre Kreativität, um die Menschen, insbesondere die Betroffenen, zu erreichen.
Aufrütteln möchte auch der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“.
Die erfolgreiche Tragikomödie aus Italien über häusliche Gewalt wird am Samstag, 30. November, im Filmtheater Edenkoben gezeigt. Karten gibt es online unter https://filmtheater-edenkoben.de/ Die SÜW-Gleichstellungsbeauftragte Isabelle Stähle wird an diesem Abend auf regionale Hilfsangebote aufmerksam machen.
Weitere Events zum Aktionstag waren auch dieses Jahr wieder Kundgebungen von Frauenorganisationen sowie ein Benefizkonzert in Bad Bergzabern.

25 Jahre „STOPP“

Bereits am 14. November feierte außerdem das „STOPP-Interventionsprojekt – Gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern in der Südpfalz“ mit einem Festakt sein 25-jähriges Bestehen. Dabei haben Autorinnen und Autoren aus der Region im Casino der Kreisverwaltung in Landau ein literarisches Schlaglicht auf die Stolpersteine in den Beziehungen zwischen Mann und Frau geworfen. Peter Eck aus Kandel begleitete den Abend musikalisch.

Zu den Zahlen

256.276 Menschen in Deutschland wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt das Lagebild „Häusliche Gewalt“ des Bundeskriminalamtes. Jeden Tag erleiden mehr als 700 Menschen in Deutschland häusliche Gewalt. Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Jede dritte Frau hat seit ihrem 15. Lebensjahr bereits körperliche und / oder sexuelle Gewalt erlebt. Die Folgekosten der Gewalt werden in der Bundesrepublik auf rund 3,8 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt – hierin enthalten sind beispielsweise Kosten für Justiz und Polizei, aber auch für ärztliche und psychotherapeutische Behandlungen oder auch Ausfallzeiten am Arbeitsplatz sowie Folgekosten. Kaum ein Verbrechen in Deutschland wird so selten bestraft wie eine Vergewaltigung – obwohl es eine der häufigsten Formen von Gewalt an Frauen ist. Erst am 15. Mai 1997 beschloss der Bundestag nach zähem parlamentarischem Ringen, Vergewaltigung in der Ehe fortan als Verbrechen zu bewerten. Weitere Infos und Hilfe zum Thema Gewalt gegen Frauen erteilt das Gleichstellungsbüro SÜW, Isabelle Stähle, unter 06341 940-120 oder das bundesweite Hilfetelefon unter der Nummer 116016. Plakate, die auf diese Nummer hinweisen, hängen übrigens auch in der Kreisverwaltung und allen Verbandsgemeindeverwaltungen aus.

Hintergrund

Der Gedenktag am 25. November geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. kv

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In den Bussen der von der Kreisverwaltung beauftragten Verkehrsunternehmen hängen die Busfahrerinnen und Busfahrer Plakate zum Aktionstag gegen Gewalt an Frauen auf.    | Foto: VRN
Autor:

Jürgen Bender aus Annweiler

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