„Annweiler – eine königliche Münzstätte?“
Junge Mittelalterforschung
Annweiler. Schon der Bischof und bedeutende mittelalterliche Chronist Otto von Freising (1112–1158) bezeichnete die Region um Annweiler als ein Zentrum oder Kernland königlicher Macht.
Im 1157/58 fertiggestellten „Tatenbericht des Kaisers Friedrich Barbarossa“ (lat. Gesta Friderici Imperatoris) wird Annweiler-Trifels zu einer der Gegenden „der größten Stärke des Reichs“ (lat. „ubi maxima vis regni“) gezählt.
Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts wurden dort laut Forschung Münzen mit königlichem Bildnis geprägt und 1219 wurde Annweiler im Rahmen der Verleihung des Stadtrechts durch König Friedrich II. das wertvolle und sehr begehrte Münzprivileg bewilligt.
Felix Dussing M.A. (Universität Freiburg i. Br.) stellt in seinem Vortrag „Propriam facere monetam et habere: Die Stadt Annweiler – eine königliche Münzstätte?“ die dieser zugeschriebenen Münzen vor und ordnet sie dabei numismatisch (münzkundlich) ein.
Zudem wird der Referent eine Einordnung der Münzstätte Annweiler in den Kontext der königlichen Münzpolitik der Stauferzeit und der Pfalz vornehmen.
Darüber hinaus wird der Vortrag auch einen kurzen Einblick in die nicht nur aus numismatischer Sicht höchst interessanten und abwechslungsreichen Münzprägungen des Hochmittelalters bieten.
Diese wurden neben ihrer Funktion als Zahlungsmittel auch als Medium zur Selbstdarstellung und Legitimation von Herrschaft genutzt.
Das Münzbild diente der Repräsentation und Vermittlung königlicher Herrschaftsansprüche oder städtischen Selbstbewusstseins auf lokaler und überregionaler Ebene.
Die im Verbund mit dem Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg, dem Institut für Personengeschichte in Bensheim, der Bezirksgruppe Landau des Historischen Vereins der Pfalz, der VHS Annweiler und dem Verein Trifelsfreunde e.V. als Kooperationspartnern veranstaltete Reihe ist ein Forum zur Präsentation aktueller archäologischer, historischer und restauratorisch-konservatorischer Forschungen bzw. Forschungsergebnisse.
Am Mittwoch, 17. April 2024, findet um 18.30 Uhr dieser Vortrag der Vortragsreihe des Museums unterm Trifels „Junge Mittelalterforschung“ statt. Die Vorträge findet im Zeitraum 21. Juni 2023 bis 15. Mai 2024 immer jeweils am dritten Mittwoch eines Monats, um 18.30 Uhr im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Meßplatz 1, 76855 Annweiler am Trifels (in Bahnhofsnähe) statt.
Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei.
Der nächste Termin ist dann der 15. Mai 2024.
Es referiert Dr. Andreas Weiner (Bistum Trier) zum Thema „Vom Wohnturm zum Kirchturm? Die Kirche St. Remigius in Wassenach und ihre ,merkwürdige’ Geschichte“. red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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