Münzschatz im Museum unterm Trifels
Matinee
Annweiler. Am Sonntag, 23. April, findet um 11 Uhr im Museum unterm Trifels eine Matinee zur Kabinettausstellung „Der Münzschatz von Minderslachen“ statt.
Ende des Jahrs 1883 wurde in Minderslachen, 24 km südöstlich von Annweiler, bei Sicherungsmaßnahmen an einem baufälligen Haus ein um 1260/1270 in einem Keramikgefäß im Boden vergrabener Münzschatz mit etwa 3000 Silbermünzen entdeckt. Das Gefäß wurde dabei zerstört und ist nicht mehr erhalten. Der Speyerer Gymnasialprofessor Dr. Wilhelm Harster wurde auf den Fund aufmerksam gemacht und erhielt einige Probemünzen davon. Am 23. Dezember 1883 kam Harster selbst nach Minderslachen, wo ihm der Eigentümer des Schatzfunds anbot, diesen zur genaueren Untersuchung komplett mit nach Speyer nehmen zu dürfen. Der Münzschatz bestand überwiegend aus Pfennigen (Denaren), zum Teil einseitig geprägt. Die Münzen waren alle schriftlos. Solche Prägungen werden als stumme Pfennige (deniers muets) bezeichnet. Harster ermittelte den Durchmesser und das Gewicht der einzelnen Münzen. Das geringe Gewicht deutet auf jüngere Prägungen aus der Zeit um 1250 hin. Nach wiederholter Prüfung der Münzen wählte Harster 125 davon aus und erwarb sie für den Historischen Verein der Pfalz. Dieser Teil des Schatzfunds wird nun erstmals nach seiner Entdeckung vor 140 Jahren im Museum unterm Trifels der Öffentlichkeit präsentiert.
Was die gezeigten Münzen für das Museum besonders interessant macht, ist die stattliche Anzahl der Stücke aus der Münzstätte Annweiler. Über den Schatzfund hinaus werden im Rahmen der bis zum Frühjahr 2024 dauernden Ausstellung auch Annweilerer Münzen dieser Zeit aus dem eigenen Museumsbestand präsentiert. Umrahmt wird die Matinee von mittelalterlicher Musik des hauseigenen Troubadours. Museumsleiter Sven Gütermann dazu: „Die Besucher erwartet ein neues Highlight in unserem Museum! Ein Leckerbissen für Münz- und Mittelalterfreunde!“ red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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