Auszeichnung für die Schülervertretung der Realschule plus
Schule ohne Rassismus
Annweiler. Die Idee sich als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu bewerben hatten einzelne Schülerinnen und Schüler aus der Schülervertretung (SV) im letzten Schuljahr eingebracht. Inspirieren ließ man sich durch gute Projekte anderer Schulen sowie von Ideen der Eltern und der weiteren Schülerschaft. Den Rest der Schülervertretung von der Idee sich zu bewerben zu überzeugen war ein Leichtes.
Auch mussten man nicht lange über ein Projekt nachdenken, da von Anfang an ein Theaterstück als Idee im Raum stand. Dieses findet ohnehin meist jährlich statt und wird von den Jugendlichen aus dem Deutschförderkurs für Migranten und Flüchtlinge (DaZ-Unterricht) präsentiert. Hierbei spielen die zugewanderten Schülerinnen und Schüler ein klassisches Theaterstück und zeigen so nicht nur ihre guten Fortschritte in der deutschen Sprache, sondern auch die Verbundenheit mit der Schulgemeinschaft. Nachdem feststand, „wir wollen das schaffen“, stellte sich die Frage, wie genau die Lehrer und die Schulgemeinschaft darüber informiert werden soll. Bei einer Lehrerkonferenz wurde dann das Projekt vorgestellt; die Schulgemeinschaft erfuhr über die Klassensprecherinnen und Klassensprecher von dem gemeinsamen Vorhaben.
Als nächstes ging es dann an das Sammeln der Unterschriften. Dies stellte eine neue Herausforderung für die Initiatoren dar, die seit Wochen mit „erklären des Projekts“, Listen ausfüllen lassen und Antworten auswerten beschäftigt waren.
Letztendlich waren es dann knapp 89 Prozent, der mindestens benötigten 70. Bei einer Schulgemeinschaft aus 293 Schülerinnen und Schüler sowie Personal (Stand 2019/2020), waren es somit insgesamt 252 Unterschriften. Diese hohe Zahl hat die Ideengeber dann überzeugend gezeigt, dass das Interesse auch bei der ganzen Schulgemeinschaft groß war.
In der Realschule plus steht die Werteerziehung und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler ganz oben in der Liste der pädagogischen Ziele. Das Ausprägen von einem klaren Sinn für Gerechtigkeit und Toleranz, für gegenseitigen Respekt und Achtung vor den Mitmenschen ist hier die Grundlage der gesamten Bildungsarbeit.
„Ich bin sehr stolz, dass unsere engagierte Schülervertretung ganz alleine den Anstoß zu diesem wertvollen weiteren Baustein Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage gegeben hat“, so die Schulleiterin Ingrid Baumgartner-Schmitt stolz.
Auch alle weiteren Schritte bis hin zum Einreichen des Antrages auf den Titel wurden alleine von den jungen Leuten gestemmt. Ebenso wurde die Auswahl des Schulpaten für dieses Projekt von der Schülervertretung bestimmt. Auserkoren wurde der Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind stolz, dass sogar der Chef der Stadt Annweiler mit uns für dieses Anliegen eintritt“, so Baumgartner-Schmitt.
Dieser zeigte sich sehr stolz auf seine ehemalige Schule und fühlte sich geehrt, die Patenschaft für dieses Projekt übernehmen zu dürfen.
Am 4. November war eigentlich eine Feier zur Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus“ mit der Übergabe eines großen Hinweisschildes für die Eingangstür geplant. Diese musste leider coronabedingt abgesagt werden.
„Es ist wirklich sehr schade, dass die beabsichtigte Feierstunde aufgrund der momentanen Situation nicht stattfinden konnte“, bedauert Seyfried. Gerade für die Schülerinnen und Schüler sei es schmerzlich, denn ihr gemeinsames Engagement sei beispielgebend und hätte eine große Würdigung in einem entsprechenden Rahmen verdient.
Und der Stadtchef spricht ihnen Mut zu: „In dieser nicht einfachen Zeit, sollten die Schülerinnen und Schüler dennoch nicht die Zuversicht verlieren und weiter an ihrer Selbstverpflichtung festhalten“. Denn Rassismus beginne im Kleinen und sei oftmals auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar. Die Schülerinnen und Schüler der Realschule plus haben sich jedoch eine gemeinsame Leitlinie gegeben und seien somit ein Beispiel für alle.
„Respekt und ein herzliches Dankeschön an die Schülervertretung“ sprach die Schulleiterin den jungen und engagierten Menschen, auch im Namen der ganzen Schulgemeinschaft, aus.
Die Feierlichkeiten sollen zu einem geeigneteren Zeitpunkt nachgeholt werden. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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