Antrittsgeschenk für neuen Stadtarchiv-Leiter
„The Medieval Trifels“
Annweiler. Seit dem 1. September ist Dr. Sven Gütermann der Pressebeauftragte der Verbandsgemeinde Annweiler, zuständig auch für das Stadtarchiv und ab Januar zusätzlich für das Museum unterm Trifels. Grund genug für Historiker Wolfgang Schultz ein ganz besonderes Antrittsgeschenk zu überreichen.
Im Beisein von Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried, dem Beigeordneten Benjamin Buckschat und dem Historiker Günter Frey fand die offizielle Übergabe im ehrwürdigen Ratssaal statt.
Wolfgang Schultz ist in Annweiler geboren. Wohnhaft ist er seit den 80er Jahren in Niederschlettenbach. Zahlreiche historische Artikel und Veröffentlichungen aus dieser Region stammen aus seiner Feder wie beispielsweise diverse Ortschroniken, eine Broschüre zur Geschichte der Reichsfeste Wegelnburg und die beiden Werke „Der Codex Berwartstein des Klosters Weißenburg im Elsaß“ sowie „Der Drachenfels bei Busenberg“.
Durch das gemeinsame Interesse an Geschichtlichem lernten sich Sven Gütermann und Wolfgang Schultz kennen. So kam es nun, dass die Stadt Annweiler stolzer Besitzer eines unglaublich seltenen Buches, eines Konzertplakates und zweier kleiner Dokumente wurde.
„The Medieval Trifels“ lautet der Titel des erschienenen Werkes. Geschrieben hatte es seinerzeit ein Vorfahre von Wolfgang Schultz, der von Annweiler nach Amerika ausgewandert war. Das Buch, das von William J. Schultz im September 1936 in Cincinnati veröffentlicht wurde, erzählt auf 186 Seiten in 17 Kapiteln nicht nur die Geschichte der Burg Trifels, sondern auch die des deutschen Kaiserreichs, angefangen bei Karl dem Großen, über Heinrich V. bis zum 30-jährigen Krieg. Der Autor hatte ein Exemplar bereits 1937 der Landesbibliothek Speyer überlassen, dort wurde es von Wolfgang Schultz entdeckt. Nach einigen Recherchen konnte er selbst stolzer Besitzer zweier Exemplare werden. Eines davon hat jetzt eine neue Heimat im Archiv der Stadt Annweiler gefunden.
Mit im Gepäck hatte Schultz außerdem ein Konzertplakat.
Die Musik-Abteilung Annweiler lud 1946 für Sonntag, 22. September, abends 8 Uhr, zum ersten Orchester-Konzert nach den Kriegsjahren ein. Gespielt werden sollte in der Stadthalle volkstümliche Musik mit Werken von Suppé, Strauss, Zeller, Lehár und Millöcker unter der Leitung von Arthur Voss.
Unter den beiden kleinen Dokumenten war eine Bestätigung des 1949 amtierenden Bürgermeisters, welcher einem Herrn Franz Josef Streit am 3. August 1949 die Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft bescheinigte, die bereits am 28. Februar 1948 endete. Beim zweiten Papier handelt es sich um zwei aneinanderhängende Postkarten. Ein ehemaliger DDR Bürger, hatte am 24. Mai 1967 eine Anfrage an das Postamt Annweiler gesendet und um einen Sonder-Poststempel gebeten. Die Antwortkarte wurde gestempelt und ohne die ursprüngliche Karte am Falz abzutrennen am 13. März 1968 wieder an den Absender zurückgesandt.
Alle Anwesenden freuten sich außerordentlich über diesen Gewinn für Annweiler. beb
Mehr über die Burg Trifels:
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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