Neuer Stützpunkt von Ping Pong Parkinson
Tischtennis als Therapie
von Britta Bender
Südpfalz. Ende Sommer 2021 bekam mein Mann mit 70 Jahren die Diagnose Parkinson - eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Typische Symptome sind Bewegungsstörungen, steife Muskeln, Zittern sowie eine instabile Körperhaltung. Die Erkrankung beginnt meist jenseits des 50. Lebensjahres.
Parkinson ist nach heutigen Erkenntnissen noch nicht heilbar. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt genügend Möglichkeiten, durch geeignete Maßnahmen die Symptome in den Griff zu bekommen und so den Parkinson-Kranken ein weitgehend normales und zufriedenes Leben zu ermöglichen.
Die bestmögliche Parkinson-Therapie ist: Die Krankheit in die eigene Hand nehmen!
Im September 2022 sahen wir bei Arte einen Beitrag über neue Erkenntnisse zu Parkinson. Unter anderem über die positive Wirkung von Tischtennis auf den Verlauf der Erkrankung.
Es war da die Rede von Ping Pong Parkinson, ein bundesweiter Zusammenschluss von Einzelpersonen und Selbsthilfegruppen, die sich in ehrenamtlicher Arbeit – mit dem Mittel Tischtennis – um Personen mit Parkinson und deren Angehörigen kümmern.
Da mein Mann in jungen Jahren gern Tischtennis gespielt hat, war sein Interesse geweckt. Leider waren auf der Homepage Worms, Rockenhausen und Karlsruhe als nächste Stützpunkte und Trainingsmöglichkeiten aufgeführt. Also musste ein Verein in der Nähe her, der gewillt war, Parkinson-Erkrankte aufzunehmen.
Der fand sich dann gleich nebenan in unserem Nachbarort: der Tischtennis und Freizeitclub Waldrohrbach.
Michael Halde, der als Kontaktperson im Internet angegeben war, war sofort interessiert und lud zum Probetraining in die Berglandhalle nach Gossersweiler ein.
Als ehemaliger Redakteur des Trifels Kurier hatte mein Mann Pressemeldungen einer Parkinson Selbsthilfegruppe Wasgau erhalten und so nahm er Anfang November, Kontakt zu Helmut Heller auf, dem Sprecher der Gruppe. Schon eine Woche später war er beim Gruppentreffen dabei, um über das Vorhaben, einen Ping Pong Parkinson Stützpunkt zu errichten, zu informieren.
Am darauffolgenden Montag fanden sich bereits acht Parkinson-Erkrankte in der Berglandhalle zum ersten Training ein. Sie wurden herzlich aufgenommen, Tischtennis-Schläger wurden bereitgestellt und die Tischtennis-Neulinge wurden mit viel Geduld durch die Vereinsmitglieder in die Grundlagen dieses Sports eingeführt.
Ganz nach dem Motto: der Verein mit Herz - der Verein bei dem nicht nur der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund steht....
Dies gilt seit dem Gründungsjahr 1983.
Die Mitglieder der Parkinson Gruppe fühlen sich gut integriert, waren schon auf der Weihnachtsfeier des TTFC Waldrohrbach eingeladen und nehmen mit viel Engagement und Spaß an den Trainingsstunden teil.
Ganz klar: Ping Pong ist gut gegen Parkinson.
Und so werden nun zu den bisher 80 Mitgliedern des Tischtennis und Freizeitclubs einige dazukommen.
Inzwischen ist der TTFC Waldrohrbach als offizieller Stützpunkt auf der Webseite von Ping Pong Parkinson mit Kontaktadresse zu finden. Interessierte können auch ganz einfach unangemeldet beim Training reinschnuppern.
Informationen und Kontakt
Trainingszeiten in der Berglandhalle, Schulweg 14, 76857 Gossersweiler-Stein
Erwachsene: immer montags (außer an gesetzlichen Feiertagen) 19 bis 21 Uhr
Kinder: immer montags (außer an gesetzlichen Feiertagen) von 17.30 bis 19 Uhr
TTFC Waldrohrbach, 1. Vorsitzender Michael Halde, 0171/6853566
Mail: MHalde@t-online.de
https://www.pingpongparkinson.de
Kontakt Parkinson Selbshilfegruppe:
Helmut Heller, 06346 2112
helmut.heller@myquix.de
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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