Zweites Treffen des Arbeitskreises Wohnmobilstellplätze
Tourismusförderung
Annweiler. Der Arbeitskreis Wohnmobilstellplätze war sich bei seiner ersten Sitzung am 14. Januar abschließend einig, dass vorerst das Augenmerk auf dem Ausbau der Stellplätze am Kurpark liegen soll. Hier sollen möglichst schnell und vor allem ohne große Investitionen Einnahmen generiert werden. Bei der zweiten Sitzung am Dienstag, 3. März, wurden diesbezüglich verschiedene Punkte aufgegriffen und konkretisiert. Federführend ist hier der erste Beigeordnete der Stadt Dirk Müller-Erdle, zuständig für Stadtentwicklung und Tourismusförderung.
Der Plan ist, zeitnah Stell-Gebühren zu erheben und mit entsprechenden Schildern darauf hinzuweisen. Die Frage stand im Raum, wie das Geld kassiert werden soll. Eine technische Lösung in Form eines Parkautomaten wird aus finanziellen Gründen nicht in Betracht gezogen. Deshalb der Vorschlag einer manuellen Lösung, das heißt Anbringen eines stabilen Briefkastens. Dieser könnte am Platz aufgestellt werden. Eine weitere Option wäre, eine Einwurfmöglichkeit im Behinderten-WC zu schaffen, selbstverständlich ohne die Toilettenanlage zu beeinträchtigen.
Am Briefkasten werden auszufüllende Formulare in Kuverts hinterlegt. Diese müssen vom Wohnmobilisten ausgefüllt werden. Angegeben werden müssen Anschrift, KFZ-Nummer, eventuell Fahrzeugmodell und Aufenthaltsdauer. Der Durchschlag wird sichtbar im Fahrzeug platziert, das Original mit dem entsprechenden Geldbetrag in das Kuvert gepackt und in den Briefkasten eingeworfen.
Kontrolle und Leerung müssten täglich erfolgen, was problemlos und ohne zusätzliche Kosten möglich wäre, bestätigt Bauhofmitarbeiter Michael Stadel, zuständig für den Kurpark.
Benötigt würde natürlich eine entsprechende Beschilderung. Schließlich muss auf die Gebührenpflicht hingewiesen werden. Wer dieser nicht nachkommt, muss mit einem Bußgeld rechnen. „Sicher ist, die Schilder müssen größer sein als die jetzigen“, so Stadel.
Man einigte sich auf eine Tagesgebühr von 5 Euro, die zukünftig zu entrichten ist.
Vonnöten sei ein zweiter Mülleimer, fordert Stadel. Dringend notwendig sei es außerdem, die Öffnung für das Abwasser zu vergrößern, da die Aufnahme von großen Mengen zu entsorgendem Wasser nicht gewährleistet ist und der Rost für das Grauwasser müsse unbedingt ausgewechselt werden.
Als sinnvoll erachtet wurde auch, dass die Toiletten ganzjährig geöffnet werden, auch für Besucherinnen und Besucher des Parks, was theoretisch möglich wäre. Jedoch muss Rücksprache mit der Reinigungskraft gehalten werden und die anfallenden Kosten geklärt werden.
Alle waren sich einig, dass die im Vorfeld entstehenden Kosten innerhalb einer Saison gedeckt würden. Mit den Einnahmen der Stell-Gebühren wird eine Summe von mehreren Tausend Euro bis Oktober diesen Jahres angenommen.
Ebenfalls in der ersten Sitzung wurde über eine weitere Einnahmequelle gesprochen, nämlich kurzfristig Wohnmobilstellplätze zu bestimmten Veranstaltungen in der Stadt, z.B. Keschdewochen im Trifelsland, zur Verfügung zu stellen. Dieser Punkt sollte zeitnah geklärt werden, damit dies noch auf den Werbeflyern des Tourismusbüros beworben werden kann.
Infrage käme hier der Schwimmbadparkplatz. Hier könne man mit der Zentrumsnähe punkten. Zur Verfügung gestellt werden müssten auch hier mehr Mülleimer und entsprechende Hinweisschilder. Diese könne man bei Bedarf beziehungsweise während der Freibadsaison, umdrehen. Hier würde dasselbe Abrechnungssystem angewendet werden wie am Kurpark. Das Abwasser und Grauwasser müsste dort entsorgt werden. Entsprechende Infotafeln wären auf lange Sicht am Schwimmbad wie auch am Kurpark sinnvoll. Wandertouren könnte man abbilden, Gastronomen, Cafés und Bäckereien könnten werben. Ein Fach für Flyer wäre ebenfalls denkbar.
Im Gespräch war bei der ersten Sitzung auch das Tempolimit von 70 auf 50 Stundenkilometer zwischen Annweiler und Bindersbach zu fordern. Eine offizielle Anfrage beim LBM (Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz) müsse seitens des Ordnungsamtes erfolgen, informiert Müller-Erdle. Er hält eine Genehmigung für wahrscheinlich.
Die Schaffung zusätzlicher Stellplätze mit Einbeziehung des Weges oder unterhalb der WC-Anlagen wären im Kurpark möglich, jedoch erst diskutabel, wenn beantragte Fördergelder für die Sanierung der Marktwardanlage bewilligt würden, dann könne man dies in die Planung mit einbeziehen. Auch die Stromversorgung für die Stellplätze könne man dann problemlos angehen.
Da wisse man bis spätestens Ende 2020 mehr, so Müller-Erdle. Wichtig sei in erster Linie, was in 2020 noch bewegt werden könne. Man müsse die zusätzlichen Vorschläge dennoch in Betracht ziehen und nicht aus den Augen verlieren. Auf jeden Fall soll aus Rücksicht auf die Finanzen der Stadt zuerst ein finanzielles Polster geschaffen werden, mit dem dann weitere Maßnahmen finanziert werden sollen.
Nächster Termin des Arbeitskreises ist am Montag 23. März, um 19 Uhr, im Kesslerzimmer der Stadtwerke. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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