Pfälzerwald-Verein Ramberg
Wanderung am 10. Oktober 2021 nach Dörrenbach

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Von Dörrenbach hinauf zum Stäffelsbergturm
PWV Ramberg - Wanderung vom 10. Oktober 2021

Wenn die Bundesstraße von Annweiler Richtung Landau so gegen sechs Uhr abends blockiert ist durch schritttempofahrende Autos, Stoßstange an Stoßstange, so war es ein sonniger Sonntag und die Badener fahren heim. Haben wohl ihren Ausflug in den Sonnengarten der Republik, unsere Pfalz, genossen, das Bäuchlein spannt vom Saumagen und die Seele schwimmt selig in drei Schoppen.

Und so war es auch nicht verwunderlich, daß, als wir uns wie üblich am Sonntagmorgen am Ramberger Dorfplatz eingefunden haben, auch Fahrzeuge mit Mannheimer und Karlsruher Kennzeichen anzutreffen waren.

Aber laßt mich einfach von Anfang an erzählen. Ein herrliches Sonntags–Sonnen-Wetter hatten wir uns gewünscht und auch bekommen für unseren Ausflug nach Dörrenbach. 51 Mitwanderer haben unsere Wanderscouts Christine und Andreas König gezählt, bevor die Fahrt mit den Pri-vat-PKW´s, manche schneller, manche etwas langsamer, einige über die B 48, andere über die L 508 nach Dörrenbach losging. Rund 31 Kilometer, und der Treffpunkt dort war der Parkplatz am Kohlweg, kurz nach dem Ortseingang gleich rechts.

Und nach den letzten Vorbereitungen, manch ein Stiefel war noch zu schnüren, und zudem hat-ten die Wanderscouts für die mitwandernden 12 Kinder ein Quiz ausgelobt, für das jetzt, unter viel Hallo Fragebögen ausgeteilt wurden, ging es per pedes über die Hauptstraße zur ersten Märchenstation. Der alte Froschkönig, aus Wasgauer Sandstein sitzt am Trog des „Napoleons-Brunnens“ und wartet auf mutige Mägdlein, die ihn vielleicht küssen wollten. Heute leider vergeblich. Auch das danebenstehende „Rentnerbänkle“ bleibt heute unbesetzt.

Weiter gings der Hauptstraße entlang, linkerhand das historische Renaissance-Rathaus, das in seinen wesentlichen Bauteilen auf das Jahr 1590 zurückgeht. Imposantes Quadermauerwerk, Rundbogenfenster und darüber reich verzierte Obergeschosse mit allen Elementen des mittel-fränkischen Fachwerks und Fensterbaus. Für Interessierte ein reiches Feld, das intensive und ungeteilte Aufmerksamkeit verdienen würde.

Weiter geht es zur schräg vis-à-vis liegenden Wehrkirche. Auch hier gehen wir nur vorbei; eine Wanderung ist nun ´mal keine bau- oder kunstgeschichtliche Excursion. Aber interessant ist dieser eigenartige Bau schon, dessen Grundmauern aus dem 13./14. Jahrhundert stammen und der bis ins ausgehende 16. Jahrhundert immer wieder aus-, um-, und weiter gebaut wurde. Eine der ältesten Glocken in der Pfalz, nämlich aus der Zeit um 1330, soll hier hängen. Heute dient der Bau als Simultankircher, das heißt, wird durch beide christliche Konfessionen genutzt.

Gleich nach der Kirche gehen wir rechts um, dem Friedhof entlang auf einer mehr oder weniger steilen Steige, halb Weg, halb Treppe, hinauf zur Straße am Kolmerberg und von dort in die Schulstraße hinein. Bald aber liegt der Asphalt hinter uns und auf schmalen Wegen durch Kas-tanien- und Mischwald geht es, `mal rechts herum, `mal links herum, teilweise recht steil zur Kolmerbergkapelle hinauf. Hier, an dieser Kapelle, die der Mutter Gottes geweiht ist, und deren Ursprünge in das Jahr 1470 zurück reichen, finden alljährlich Wallfahrten und ökume-nische Wallfahrtsfeste statt, die zahlreiche Gläubige aus der näheren und weiteren Umgebung anziehen. Allemal lohnenswert ist die Besichtigung der Kirche und des angrenzenden Wohnge-bäudes, das jahrelang von Einsiedlern bewohnt worden ist, sowie des Kreuzwegs.

Hier auf dem großen freien Platz vor der Westfront der Kapelle, ist es dann auch Zeit zum Verweilen und, nachdem wir bereits einige Höhenmeter hinter uns gebracht haben, wir sind jetzt auf 400 Metern Höhe, schmeckt ein kleiner Schluck aus dem Rucksack.

Ungeduldig können es die Kinder kaum erwarten, bis wir an die nächste Märchenstation mit den Figuren aus dem Märchen Sternthaler kommen. Also weiter; dem Zeichen der Krone entlang, der Wegmarkierung für den Märchenweg. Zumeist im schattigen Wald geht es stetig leicht aufwärts. Unsere Hunde, Nina, Ysa und Anko sind übermütig, schnuppern am Wegesrand und genießen sichtlich die lockere Tour. Wir passieren den Ritterstein Nr. 25, ´Am Bild 1756` und ein paar Schritte weiter langen wir an der Sternthaler-Figur an.

Und weiter geht´s, nur rund 300 Meter, und wir sind bei den Wegpunkten ´Hänsel und Gretel` und kurz danach bei ´Tischlein deck dich` angelangt. Leider - der Goldesel ist invalidisiert; das rechte Ohr ist ihm offenbar durch Brachialgewalt abhanden gekommen.

Bei 480 Höhenmetern haben wir dann am Stäffelsbergturm den höchsten Punkt unserer Wande-rung erreicht. Die Sitzgelegenheiten reichen natürlich für unsere große Gruppe nicht aus, zumal bei diesem herrlichen Sonnenwetter auch noch zahlreiche andere Wanderer unterwegs sind. Aber jetzt werden die Rucksäcke geplündert und es wird ausgiebig gevespert.

Viele von uns steigen die 120 Stufen auf den 24 Meter hohen, im Jahr 1964 in offenbar zeitge-nössischer Form errichteten und mit sicher nicht allgemein verständlichen Zutaten wie den auf-gesetzten Blechrosen an der Fassade versehenen Turm. Von hier oben kann man eine herrliche Rundumsicht über das Wasgau, den Pfälzerwald bis hinaus zur Rheinebene genießen. Den we-sentlich niedrigeren, 1887 errichteten Vorgänger dieses Turmes, haben die Franzosen im Jahr 1947 im Rahmen einer etwas überschäumenden ´Entnazifizierung` gesprengt, der Turm hatte sich schuldig gemacht : im Krieg hat er als Beobachtungsposten gedient.

Weiter geht´s, es ist schon weit nach 1 Uhr, ab jetzt nur noch talwärts. ´Steinmännle` am Wegesrand zeugen davon, daß hier schon zahlreiche Kinder unterwegs waren und ihre Kurz-weil hatten. Die Figur ´Rapunzel` kommt in Sicht, die hier in ihrem Turm sitzt und ihren Zopf zu Boden hängen läßt.

Dann erreichen wir den ´Steinigen Weg`, dem wir ein kurzes Stück folgen, in weitem Zick-zack geht es dann abwärts, bis wir dann auf einen breiteren Weg stoßen, dem wir nach links, vorbei an einer Schautafel zur Geschichte des Westwalls, in Richtung ´Vordere Drei Eichen` folgen. Vorbei geht es am Ritterstein 194 ´Am alten Bild`, auch Schneewittchen besuchen wir noch im Vorübergehen, und dann geht es flott zurück, hinein wieder nach Dörrenbach und quer durch zu unserem Parkplatz.

Christine und Andreas sammeln die ausgefüllten Quiz-Fragebögen ein und unter großem Hallo erhält jedes teilnehmende Kind eine Wundertüte mit zahnschmelzenden, aber seelentröstenden Süßigkeiten.

Auch eine Wanderung von nur rund 7 Kilometern verlangt zum guten Abschluß eine Einkehr. Deshalb ging es dann, jetzt mit den Autos, in eine Hütte in Oberotterbach. Ein Stück ´Reben-knorzen`, deftig auf Rebenholz gegrilltes Schweinernes, dazu 1 – 2 Schorle, das kann ja unserer eisernen Gesundheit nicht schaden.

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Autor:

Paul vom Eulenhorst aus Annweiler

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