Nach 10 Jahren C-Klasse zurück in der B-Klasse

SV Gossersweiler feiert

Gossersweiler. Der SV Gossersweiler-Stein ist Meister der Fußball-C-Klasse Südpfalz West. Er gewinnt das Entscheidungsspiel gegen den SC Ramberg mit 3:2. 550 Zuschauer erleben in Lug ein träge beginnendes, mit der Zeit immer spannender werdendes Spiel.
Die ersten 25 Minuten sind schnell erzählt: Gossersweiler agierte aus einer sicheren Defensive heraus, Ramberg konnte aus der optischen Überlegenheit kein Kapital schlagen. Einzig Rambergs Liam Pfeil zwang Schlussmann Luis Doll in der 22. Minute zu einer Glanzparade. Beiden Mannschaften merkte man die Müdigkeit an, keiner wollte den ersten Fehler machen. Um dem Spiel mehr Struktur zu verleihen, ließ sich Gossersweilers Philipp Nickel des öfteren ins defensive Mittelfeld fallen, konnte dadurch unbedrängt die Angriffsbemühungen initiieren. Die Taktik ging auf: Nach einer ersten Annäherung durch Maik Becker war es Nickel selbst, der in der 35. Minute nach einem Einwurf des gewohnt lauf- und zweikampfstarken Marcel Kirschenheiter den zweiten Ball zur Gossersweilerer 1:0-Führung verwertete. Er ließ Torwart Martin Enss keine Chance.
Sicherheit brachte dies nicht, denn Ramberg riss das Spiel sofort wieder an sich, schnürte den Gegner an dessen Strafraum regelrecht ein. Gossersweiler rettete sich mit der knappen Führung in die Pause. So ging es weiter: Ramberg versuchte hoch zu pressen, zwang Gossersweiler zu Fehlern im Spielaufbau. SC-Spielertrainer Marius Lauth, der bis dahin wenig in Erscheinung trat, wurden mehr Freiräume gewährt. Großchancen blieben weiterhin Mangelware.
Nach einer Stunde, Ramberg rannte weiterhin erfolglos an, spielte der überragende Philipp Nickel einen Konter in den Lauf von Martin Mandery. Dessen verunglückte Flanke landete zur Überraschung aller Beteiligten hinter dem verdutzten Torwart im Netz: 2:0.
Drei Minuten später die gleiche Konstellation: Nickel verlängert auf Mandery, der verlädt zwei Gegenspieler und lässt Torwart Enss abermals keine Chance. Die Tore hatten eine persönliche Note: Über 15 Jahre spielte der 38-jährige Elektriker für den ASV Lug/Schwanheim, zählte in B- und A-Klasse stets zu den Leistungsträgern.
Ramberg gab sich nicht auf. Gossersweiler schwanden die Kräfte, die Defensivabteilung agierte zunehmend sorgloser im Spielaufbau. Marius Lauth stellte in der 71. Minute mit einem trockenen Schuss aus 14 Metern gegen den chancenlosen Doll den Anschluss her. Rambergs Einwechselspieler brachten neuen Schwung, Großchancen blieben jedoch weiterhin die Ausnahme.
Die letzte Torchance resultierte aus einem Gestocher am Strafraum: Mustafe Kadrija stellte per Kopf den 3:2-Endstand her. Hektik kam in einem intensiven, über weite Strecken aber nicht unfairen Spiel mit zunehmenden Nickligkeiten auf, die eine Rote Karte für Ramberg und zwei Ampelkarten für Gossersweiler zur Folge hatten. red