Die Oberrheinkonferenz 2018 tagte im Hohenstaufensaal von Annweiler
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Annweiler. Die Bürger der Trifelsstadt staunten nicht schlecht über die vielen Limousinen, die mit ihren Chauffeuren am Freitag direkt vor dem Hohenstaufensaal parkten. Was lockte soviele wichtige Personen in die Trifelsstadt?
Annweiler war an diesem Tag der Veranstaltungsort der Oberrheinkonferenz 2018.
Die Oberrheinkonferenz verbindet Regierungs- und Verwaltungsbehörden in Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf regionaler Ebene und bildet den institutionellen Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
2018 steht sie mit Werner Schreiner, Beauftragter von Ministerpräsidentin Malu Dreyer für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, unter rheinland-pfälzischer Präsidentschaft.
Zum Jahresabschluß standen in Annweiler die Bilanz der rheinland-pfälzischen Präsidentschaft 2018 und Themen wie Mobilität, Landwirtschaft und Katastrophenhilfe auf der Tagesordnung.
Auf einer Fläche von 21.000 Quadratkilometern leben im Gebiet der Oberrheinkonferenz um rund sechs Millionen Menschen in der Südpfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz, die zwei Sprachen und viele Dialekte sprechen.
In diesem Zusammenhang stellte Werner Schreiner bei der abschließenden Pressekonferenz einen trinationalen Sprachenführer vor: „Sprechen Sie Oberrhein“. Dieser Kommunikationsleitfaden sorge mit viel Humor für eine bessere Verständigung.
„Wir haben in diesem Jahr viele Veranstaltungen organisiert, Projekte initiiert oder vorangetrieben, um den Menschen den Mehrwert von Europa zu vermitteln“, so Werner Schreiner. Neben der finanziellen Fortführung des Gemeinsamen Sekretariats und des Jugendfonds, dem Ausbau der grenzüberschreitenden statistischen Raumbeobachtung und der Neuaufstellung der Zusammenarbeit der Sportverbände nannte er die neuen Möglichkeiten für trinationale Schülerbegegnungsprojekte, die in diesem Jahr auf den Weg gebracht wurden.
Auch Mobilität spielt eine große Rolle, so stünden zum Beispiel durchgetaktete Direktverbindungen aus der Pfalz nach Straßburg sowie die Reaktivierung der Strecken Colmar – Freiburg und Rastatt – Haguenau – Saarbrücken im Fokus.
Europa vollziehe sich nicht nur durch gemeinsame Verträge, sondern müsse durch persönliche Begegnungen gelebt und durch konkrete Projekte gestaltet werden. Genau das mache die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein so erfolgreich. Hier sei Europa gelebter Alltag, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer gleich zu Beginn der Konferenz.
2019 steht die Oberrheinkonferenz unter Schweizer Vorsitz. Für die Schweizer Präsidentschaft wählte Elisabeth Ackermann, Regierungspräsidentin des Kantons Basel-Stadt, das Motto „Gemeinsam die Gegenwart und Zukunft gestalten“. Sie wird ihren Fokus auf die Schwerpunkte Wirtschaft, Mobilität, Raumordnung, Kultur und Jugend legen und betonte: „Für die zukünftige Gestaltung unseres gemeinsamen Arbeits- und Lebensraumes am Oberrhein müssen wir die Anliegen und Bedürfnisse der nächsten Generation kennen und berücksichtigen.“
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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