„nEU starten“ für Ukraine-Medikamentenhilfe
Fotoausstellung
von Britta Bender
Bad Bergzabern. Am vergangenen Sonntag startete die Fotoausstellung „nEU starten“ in der Kunstgalerie in der Marktstr. 42. Zu sehen gibt es mehr als 20 Porträts und Geschichten Geflüchteter aus der Ukraine sowie von deutschen Unterstützern, die mit diesem Fotoprojekt auf ihren Verein und die dahinterstehende Spendenaktion aufmerksam machen wollen.
Kriegsbeginn in Europa, in der Ukraine, Ende Februar 2022. Diese Nachricht traf die Menschen mitten ins Herz und änderte das Leben von den Menschen in der Ukraine von einer Sekunde auf die andere. Wie das Leben, die Ziele, Wünsche, das Familien- und Berufsleben vor Beginn des Krieges aussah ist in der Kunstgalerie zu sehen. Zukunftspläne wurden zur Seite gestellt und das Leben in einen Koffer gepackt. Die Fahrt ging oftmals zuerst ins Unbekannte.
Einige der porträtierten Frauen stellten sich bei der Ausstellungseröffnung persönlich vor. Sie zeigten sich dankbar, hier in Deutschland sein zu dürfen, so herzlich aufgenommen worden zu sein. Die Sehnsucht nach der Heimat bleibt und die Sorgen über Familie und Freunde in der Ukraine sind ständige Begleiter. Und da ist Trauer über die Menschen, vor allem nahestehende Menschen, die im oder wegen des Krieges ihr Leben verloren haben.
Viele Deutsche haben zu Kriegsbeginn Spendenaktionen und Hilfstransporte organisiert und begleitet.
Seit Beginn des Krieges stehen die Ärztinnen Dr. Olga Mazur und Viktoria Stelzer mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine in ständigem Kontakt, um die Notlage vor Ort einschätzen zu können und gezielte Hilfe in Form von Hilfspaketen zu leisten.
Ein ganz spezielles Paket wurde von der Gynäkologin Viktoria Stelzer entwickelt und zusammengestellt: eine Geburtstasche für Geburten in Ausnahmesituationen außerhalb eines Krankenhauses. Sie besteht aus einem Geburtsset, einem Nahtset, einem venösen Zugang und einer Erstausstattung für das Neugeborene. Eine komplette Tasche kostet 79 Euro.
Die Fotoausstellung „nEU starten“ soll auf das Projektteam des Vereins Save Ukraine e.V. aufmerksam machen. Er wurde gegründet, um Ärztinnen und Ärzte beider Länder darin zu unterstützen, weiterhin in Kontakt miteinander stehen zu können, um im Kriegsgebiet aktuell für Medikamente (Narkosemittel, Antibiotika, Insulin, Druckverbände etc.) und medizinische Instrumente sorgen zu können.
Diese Notversorgung kommt an. Die Lieferung wird vom Empfänger, dem Krankenhaus, durch Unterschrift des Oberarztes, der Oberärztin, bestätigt und dokumentiert. Diese Hilfslieferungen wie auch die Geburtstaschen werden durch Spendengelder finanziert.
Geflüchtete Frauen erzählten am vergangenen Sonntag, wie sich ihr Leben schlagartig ausgebremst wurde, von schlimmen Tagen in Keller, aber auch von Willenskraft, Mut und Stärke.
Eine Säule der ukrainischen Kultur ist die Musik und davon bekamen die Gäste einige, sehr berührende, Kostproben zu hören. Die jüngste Sängerin, die ihren Auftritt mit kindlicher Ernsthaftigkeit perfekt vortrug, ist sieben Jahre jung.
Wichtig war den Frauen, sich persönlich vorzustellen, den Gästen ihre Kultur und ihr jetziges Leben nahezubringen, sich zu bedanken und neue Kontakte zu knüpfen.
Und natürlich um die Initiative „save a life“ vorzustellen.
Menschen, die das Leben der im Krieg schwerverletzten und vom Krieg betroffenen Menschen retten möchten, können mit einer Medikamentenspende oder einer Geldspende unterstützen. Geburtstaschen können direkt bei www.gottlob-kurz.de bestellt werden. Die Taschen werden dann direkt an den Verein gesendet.
Sachspenden gut erhaltener Babykleidung in Größe 56, Pflegeprodukte für Mutter und Kind, Windeln für Neugeborene und Hygieneprodukte für Wöchnerinnen müssen an das Zentrallager gesendet werden. E-Mail-Kontakt: fischer_victoria@gmx.de.
Die Ausstellung ist zu sehen bis 23. November montags, mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr, sowie samstags und sonntags, von 12 bis 18 Uhr.
Spendenkonto und Infos
Save Ukraine e.V.
IBAN: DE29 6709 2300 0034 0614 24
Volksbank Kurpfalz, BIC: GENODE61WNM
Verwendungszweck: Medikamentenhilfe
www.save-ua-life.de
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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