Landrat Dietmar Seefeldt zu Besuch im Skulpturengarten
Spannender Kunstparcours

Landrat Dietmar Seefeldt beim Spaziergang durch den Gemeindepark | Foto: Kreisverwaltung
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  • Landrat Dietmar Seefeldt beim Spaziergang durch den Gemeindepark
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Schweigen-Rechtenbach. Ein spannender Kunstparcours ist seit Mai im Gemeindepark in Schweigen-Rechtenbach entstanden. Im schönen Ambiente zahlreicher Weingüter, Gasthäuser, Gärten und Cafés laden 25 Skulpturen und Objekte aus Stein, Holz, Ton, Stahl und Beton von regionalen sowie überregionalen Kunstschaffenden zum Genießen und Verweilen ein. Landrat Dietmar Seefeldt war bereits selbst vor Ort und konnte sich von der zeitgenössischen Kunst überzeugen.
„Gudrun Zoller hat gemeinsam mit der Gemeinde und dem Tourismusverein Wein&Kultur hier einen sehr interessanten Rundgang und einen erfrischenden Kunstgenuss geschaffen. Mit Skulpturen und Objekten von elf Bildhauerinnen und Bildhauern, neun davon aus der Pfalz, lohnt sich ein Spaziergang durch den Gemeindepark in Schweigen-Rechtenbach jederzeit“, betont Seefeldt.
Den Auftakt macht „Die Schwimmerin“. Im leuchtend roten Badeanzug steht sie auf dem Brunnenrand. Die lebensgroße Plastik aus Feinbeton gehört zu einer Serie von Auflagenfiguren von Gabriele Köbler aus Haßloch. Durch individuelle Bemalung verleiht sie jeder einzelnen Figur ihren ganz besonderen Charakter.
Auf der linken Seite treffen Spaziergänger auf den „Sisyphos“ von Pavel Miguel aus Berghausen, ein gewaltiges Objekt aus Eisenguss. Mit riesiger Kraftanstrengung versucht die Figur, einen Einkaufswagen den steilen Weg hinauf zu schieben und man ahnt, dass sie es niemals schaffen wird!
Rechts am Weg liegt friedvoll und gelassen auf hohem Stahlsockel „Die Ruhende“ von Werner Wagner aus Heuchelheim-Klingen. Durch die im Stein eingelagerten Eisenoxyde erhält die Skulptur ihre orange-gelbe Farbe, die wie Jahresringe eines Baumes die Form der Figur nach zeichnen.
„Mundtot I-III“ - ein expressives Ensemble aus drei Figuren von Stephan Müller aus Rodalben, das er virtuos mit der Motorsäge aus dem Lärchenholz herausgearbeitet hat. Unschwer ist zu erkennen, dass sich der Künstler mit diesem Thema stark von der gegenwärtigen Situation leiten ließ.
Im Anschluss daran fünf Objekte, die Heidi Hielscher in Ihrer Werkstatt in Vorderweidenthal gestaltet hat. „Ritter“, „Wächter“ und die „Artemisia“ sind aus heimischen Hölzern entstanden, denen sie mit der Kettensäge durch Einblicke und Durchblicke eine neue Gestalt gab.
Die „Machtbalance“, eine zwei Meter hohe Skulptur steht daneben. Sie hat die Stufen erklommen und man fragt sich, ob sie die Balance halten und so die Macht behalten kann. Auf gekonnte Weise wurde der Lärchenstamm von Stephan Müller für dieses Thema bearbeitet und gestaltet.
Von weitem könnte man meinen, die beiden Figuren von Gabriele Köbler leben. „Warten auf T“ ist der Titel der männlichen Betonskulptur. Vielleicht ist es „Theresa“ auf der Bank, auf die er wartet, in sich gekehrt, geduldig, gelassen. Es „passiert“ etwas mit dem Raum und dem Platz, den sie einnehmen – die Interaktion mit dem Betrachter ist dabei gerne erwünscht.
Daneben, auf hohen Holzstämmen, stehen zwei schlanke Betonskulpturen, anmutig zart und zerbrechlich, wie Porzellan-Figurinen aus dem Zyklus „Kindfrauen“ von Petra Weiner-Jansen aus Bad Bergzabern.
Eine weitere Steinskulptur von Werner Wagner sehen die Besucher am Ausgang zum Drachengarten. Auch die „Sehende“ wirkt durch ihre gerundete Formen harmonisch und gelöst. Entspannt liegt sie auf ihrem Sockel und strahlt trotz allem die vitale Energie aus, die auf ein unabhängiges Eigen- und Seelenleben verweist.
Auf der kleinen “Insel“ im Park steht die „Goldpechmarie“ aus hoch gebranntem Ton von Christine Hach aus Gimbsheim. Hier zeigt sie ihre ganze Lust am spielerischen Umgang mit der Bewegung, am Ausreizen von Extrempositionen, am Festhalten eines entscheidenden Ausdrucks, wie in einer eingefrorenen Tanzbewegung.
Die „Kleine Daphne I“ links daneben, eine zweite überlebensgroße Skulptur von Christine Hach. Es geht ihr um Auflösung und Verwandlung. Arme und Haare werden zu Ästen, Zweigen und Blättern; die Beine sind schon halb von einem Baumstamm umschlossen, „wie aus der Erde gewachsen und irgendwie schon immer da gewesen“.
In der Mitte des Rasenplatzes „thront“ die mächtige Holzskulptur „Reichsapfel“ aus der Reihe der „Königskinder“ von Stephan Müller. Aus einem 150 cm hohen Lärchenstamm wurde die Figur mit der Kettensäge herausgearbeitet, präsent und rätselhaft zugleich.
Links daneben die „Stühle“ von Hussein Ahmad aus Waldsee. Es sind unkonventionelle, schwungvolle Sitzgelegenheiten – wie Throne, die er aus Obstbaumhölzern und Ästen dekorativ zusammen gebaut hat.
Einladend stehen sie um die Holzskulptur „Eintauchen“ von Stephan Müller. Die eleganten Beine sind aus Platane gearbeitet und haben ihren Platz auf dem alten Nussbaumstumpf gefunden.
Mitten auf der Wiese steht „eine Palette Schafe“ von Guntram Prochaska in leuchtendem Ultramarinblau, schon von Weitem sichtbar. Schwungvoll hat sie der Holzsägekomponist aus Grötzingen mit der Kettensäge aus Akazienholz gesägt, um ihnen dann abschließend wieder den Originalpelz anzulegen.
Als „work in progress“ entsteht am Schulhaus die Wandinstallation „Kleine Landschaft 3“. Susanne Wadle aus Landau erzählt eine fantastische Geschichte mit zahlreichen Foto cut outs, die sie auf Siebdruckplatten kaschiert und zu großflächigen Bildkompositionen zusammen stellt.
Ein „Satyr mit Elwetrittsche“ sitzt behäbig auf seinem Sockel. Virtuos aus gelbem Sandstein von Monika Kirks aus Landau gehauen. Flankiert wird er von farbigen Bannern, die weitere Skulpturen der Künstlerin zeigen – ein schönes Ensemble aus Skulptur und Fotografie und eine Anregung für eigene gestalterische Ideen.
Der Kunstparcours möchte dazu beitragen, neue und nachhaltige Impulse für die Kultur zu setzen, will der Kunst eine Plattform bieten und den öffentlichen Raum damit bereichern. Der Skulpturengarten wird als Bürgerprojekt gefördert durch die LAG Pfälzer Wald plus e.V.. kv

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Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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