Erlebenswerter Westwallweg und -museum in der Südpfalz
Wandertipp. „Oberotterbach gehörte mit circa 358 Westwallanlagen auf seiner Gemarkung zu den am stärksten betroffenen Gemeinden“, so der erste Satz auf der Infotafel in der Dorfmitte, wo der geschichtsträchtige Westwallweg am wunderschönen Ortsbrunnen startet. Von dort aus ein kleines Stück der Weinstraße (Hauptstraße) entlang, dann links in die Guttenbergstraße abbiegen, weiter bis zum Lenkerweg, dort rechts gehen. Die nächste Infotafel zum Westwallweg ist dann oben am Waldrand zu finden mit dem Titel „Neues Leben in der Bunkerruine“.
Die nächste Station befindet sich im Wald am Parkplatz „Tannenteichel“. Von dort aus, wie auch vom Parkplatz „Hohenberg“, sowie vom Parkplatz „Drei Eichen“ in Böllenborn, kann der Weg gestartet beziehungsweise in Etappen begangen werden. Insgesamt hat er als Rundweg gelaufen, eine Länge von insgesamt 12 Kilometern, von Oberotterbach bis zum Hohenberg sind Anstiege zu erwarten.
Die geschichtlichen Informationen sind ebenso interessant, wie bedrückend. Die unter Denkmalschutz stehenden gesprengten und eingezäunten Bunkeranlagen dokumentieren beeindruckend das Grauen des Zweiten Weltkriegs. Auf dem kompletten Oberotterbachabschnitt, der bis Schaidt reicht, befanden sich rund 650 Kleinbunkeranlagen. Diese beherbergten die Soldaten, Munition und Lebensmittelvorräte wurden dort gelagert.
Im Wald, in der Natur, bei Vogelgezwitscher wirken diese Bunkerruinen heute fast surreal. Dass die Natur daraus beeindruckende Kunstwerke geschaffen hat, ist bewundernswert und auch beruhigend. Flora und Fauna bilden gemeinsam mit den steinernen Zeugen einen beeindruckenden Kontrast. Auch die Tierwelt hat sich diese Betonruinen zunutze gemacht. Sie dienen Wildkatzen, Fledermäusen und Eidechsen inzwischen als wertvoller Lebensraum.
Auf dem Westwallweg in der Südpfalz erfährt man eine Menge über den Westwall sowie seine Auswirkung auf die Zivilbevölkerung, den Oberotterbachabschnitt, die unterschiedliche Nutzung einzelner Bunker und das Bunkerleben, Angriff auf den Hohenberg, verlustreiche Kämpfe am Großberg.
Weitere Themen: „Verkehrssicherheit oder Biotopschutz?“, „Ohne Wasser kein Beton“, „Minen - eine tödliche Gefahr“ und „Ein-Mann-Bunker gegen Panzer“. Insgesamt sind es 18 Stationen.
Ein abwechslungsreicher Rundweg ist der „Weg der Geschichte“. Er führt von Oberotterbach auf dem Waldgeisterpfad entlang zur Burgruine Guttenberg, von dort aus zum Parkplatz „Drei Eichen“, anschließend führt der Westwallweg bergab.
Die letzten drei erhaltenen Bunker des ehemaligen Westwalls der Südpfalz stehen in Bad Bergzabern. „Gehen Sie durch die Geschichte dieses Mammutprojektes und erfahren Sie was der Bau und die Existenz der Anlagen eine Auswirkung auf die Menschen hatte und bis heute hat“, ist auf der Homepage des Museums zu lesen. Es ist geöffnet am 22. August, 12. und 26. September sowie am 3., 10. und 24. Oktober, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Für die Besichtigung des Museums wird auch im Sommer warme Kleidung empfohlen. beb
Weitere Informationen
Standort des Museums:
Kurfürstenstraße 21,76887 Bad Bergzabern
https://www.otterbachabschnitt.de/
Westwall-Museum.BZA@web.de
mobil: 015 2 - 596 590 63
Wegbeschreibung: https://www.otterbachabschnitt.de/Westwallwanderwege-und-Reste-des-Westwalls-um-Bad-Bergzabern oder https://badbergzabernerland.suedlicheweinstrasse.de/daten/touren/wandertouren/tour/weg-der-geschichte-in-oberotterbach/tour.html
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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