Sportfreunde feiern 100-jährigen Geburtstag
Gelungener Festakt

Stimmungsvolle Geburtstagsfeier in der Wiesentalhalle | Foto: CreativeBird GmbH
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  • Stimmungsvolle Geburtstagsfeier in der Wiesentalhalle
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Steinfeld. Am Freitag, 19. Mai war es endlich soweit. Der Abend auf den ganz viele im Verein schon das ganze Jahr hin fieberten war gekommen. Der 100. Geburtstag der Sportfreunde Steinfeld und das auf den Tag genau. Das musste natürlich gebührend gefeiert werden.
In der wundervoll geschmückten Wiesentalhalle eröffnete der Musikverein Concordia einen stimmungsvollen Abend, der noch vielen ganz lange in Erinnerung bleiben wird. Dies liegt nicht nur an den namhaften Überbringern von Glückwünschen, sondern auch an der tollen Atmosphäre und einer berührenden Festrede des ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, selbst langjähriges Vereinsmitglied bei den Sportfreunden.
Mit einem kurzweiligen Rückblick auf 100 Jahre Vereinsgeschichte, auf Höhen und Tiefen, schaffte er es die etwa 280 Festgäste emotional auf eine Reise durch die Vergangenheit mitzunehmen und vergaß dabei nicht auch mahnende Worte an Politik- und Verbandsvertreter zu richten. Laut Beck sollten sie nicht vergessen, dass der Fußball mitten in der Gesellschaft beginnt und die Kunst darin bestehe den Profi- und Amateursport nicht zu weit auseinanderklaffen zu lassen. Immer wieder hob er die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements, welches die Grundlage aller Arbeit des Sportvereins bildet, hervor und sprach damit stellvertretend für alle Mitglieder den ersten Vorsitzenden Norman Müller an. Dieser verstand es zuvor mit seiner ebenfalls emotionalen, von Dankbarkeit geprägten und humorvollen Eröffnungsrede die Gäste mehr als angemessen zu begrüßen.
Unter den Anwesenden waren auch zwei Minister des Landes Rheinland-Pfalz, nämlich Innen- und Sportminister Michael Ebling und Sozialminister Alexander Schweitzer, die der Einladung der Sportfreunde gefolgt waren. Ebling begeisterte ebenfalls mit seiner sympathischen Art und lobte den Verein für seine langjährige gemeinnützige Arbeit und die vielen privaten Stunden, die dafür aufgebracht werden. In besonderem Maße bekam dies Ibrahim Topac, langjähriges Mitglied, ehemaliger aktiver Spieler und aufopferungsvoller Platzwart zu spüren, der nach Eblings Lob mit dem verdienten Applaus geehrt wurde.
Schweitzer betonte in seinem Grußwort die soziale Verantwortung, die ein Sportverein habe. Erfolge seien wichtig und der Lohn der gemeinsamen Arbeit, jedoch sei das tägliche Miteinander alleine schon der größte Erfolg der Sportfreunde Steinfeld. Ein Gedanke, der den Verein ganz gut widerspiegelt, wenn man doch den Aufwand für die Feierlichkeiten betrachtet, welcher nur in gemeinschaftlicher Arbeit bewältigt werden konnte und kann. Dafür seien nicht nur die Fußballabteilung wichtig, sondern auch alle weiteren Abteilungen des Vereins, nämlich Badminton, das Eltern-Kind-Turnen und der Lauftreff.
Zwischen den Rednern wurde durch den Moderator Marco Helfrich immer wieder auf Anekdoten aus der Vergangenheit eingegangen, was den Abend rund machte. So wurden auch die insgesamt 10 Meisterschaften erwähnt, welche die Sportfreunde Steinfeld erringen konnten, woraus zweimal der Aufstieg in die Bezirksliga resultierte. Besonders schön war, dass verdiente Spieler aus der Vergangenheit im Publikum waren und so auf die gemeinsame Zeit zurückblicken konnten. Besonders hervorzuheben ist hier Karl Himpel, der mit 91 Jahren das letzte noch lebende Mitglied der ersten Steinfelder Meistermannschaft von 1953 ist und von den Ehrenmitgliedern Heinz Peter und Rudi Vogel in die Halle begleitet wurde. Die drei Ehrengäste ernteten bebenden Applaus und genossen sichtlich den Abend.
Zu den weiteren Rednern aus der Politik gehörten der 1. Kreisbeigeordnete der Südlichen Weinstraße Georg Kern, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern Kathrin Flory und der 1. Beigeordnete der Ortsgemeinde Steinfeld Tobias Schöffel. Alle drei verstanden es, wichtige Themen aufzugreifen, welche die Bedeutsamkeit einer guten Jugendarbeit, den sportlichen Ehrgeiz der Sportfreunde, als auch den Zusammenhalt zwischen der Gemeinde und dem Sportverein darstellten.
Auch das absolute Highlight der Vereinsgeschichte wurde während des Abends immer wieder aufgegriffen. Das Spiel gegen die Meistermannschaft des FCK im Jahr 1998, vier Wochen vor Saisonende. Zwar ging das Spiel deutlich verloren, doch schaffte man den Ehrentreffer vor über 5000 Zuschauern im Wiesentalstadion. Der damalige Torschütze Clemens Fischer meinte es sei doch klar, dass man Fußball spiele, um Tore zu schießen und lobte die Trainer aus diesen Tagen Ansgar Kauff und Hubert Frenzel für ihre Arbeit.
Ein weiterer erfolgreicher Spieler, der bisher erfolgreichste, des Vereins kam später zu Wort. Michael Hunsicker wechselte von Steinfeld aus direkt in die Oberliga, später dann in die Regionalliga und kegelte mit dem FK Pirmasens im Jahr 2006 den Bundesligisten Werder Bremen aus dem DFB-Pokal. Angesprochen auf die Unterstützung der Sportfreunde Steinfeld bei diesem Spiel, erwiderte er, dass er unglaublich stolz darauf sei, so viele Fans aus der Heimat bei diesem Spiel dabei gehabt zu haben und dieses Bild sich auch durch sein Amt als späterer Vorsitzender der Sportfreunde zog. In dieser Zeit passierte viel auf dem Sportgelände, so wurde eine Photovoltaikanlage in Eigenregie installiert, der neue Rasenplatz gebaut und die Heimkabine in ein Wohlfühlzimmer verwandelt.
Er saß am Tisch mit weiteren Vereinsgrößen und ehemaligen Vorständen. Willi Gerdon führte die Sportfreunde in eine neue Ära, als nämlich 1973 zum 50-jährigen Jubiläum die neue Sportanlage eingeweiht wurde. Unter Helmut Paul konnte die Sportanlage umzäunt werden und ging in den Besitz der Gemeinde und des Sportvereins über. Rudi Vogel war dafür verantwortlich, dass die Sportanlage ihr heutiges Erscheinungsbild bekam.
Einen riesigen organisatorischen Aufwand und unzählige Stunden an Planung für das FCK-Spiel stemmte Günter Just. Mit dem Vorstand Herrmann Paul stieg man damals zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga auf. Mit Rudi Kornmann, der bereits von Ebling lobend erwähnt wurde, erhielt das Hähnchenfest Einzug in den Alltag der Sportfreunde.
Alle anwesenden ehemaligen Vorsitzenden ernteten für die Arbeit vergangener Tage großen Beifall.
Nach den Grußworten aus der Politik begann für den aktuellen Vorsitzenden der Sportfreunde der Geschenkemarathon.
Rudolph Storck Präsident des Sportbundes Pfalz, Jürgen Veth als erster Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbandes und Karl Schlimmer als Kreisvorsitzender des SWFV überbrachten ihre Glückwünsche und Präsente zum 100-jährigen Bestehen und wünschten der aktiven Mannschaft, welche im Jubiläumsjahr die Relegation erreicht hat, viel Erfolg für die Aufstiegsrunde.
Auch der Partner der Spielgemeinschaft im Aktivenbereich, die Spvgg Bad Bergzabern, überbrachte in Person des ersten Vorsitzenden Jochen Bentz ihre Glückwünsche und zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit, was nur auf Gegenseitigkeit beruht.
Die Partner der Jugendspielgemeinschaft SV Schweighofen durch Sebastian Martin, FV Vikt. Kapsweyer durch Herrmann Pilz und Sportfreunde Dierbach durch Patrick Ries beglückwünschten die Sportfreunde Steinfeld und baten Norman Müller zur Geschenkübergabe auf die Bühne. Bereits im Voraus übergaben weitere Vereine aus dem Dorf ihre Geschenke an den Vorstand, wofür sich die Sportfreunde sehr herzlich bedanken möchten.
Die Abschlussrede des Festaktes wurde vom zweiten Vorsitzenden Ralf Himpel gehalten, der sich bei allen Helfern dieses Abends, den so wichtigen Sponsoren genauso wie bei den Rednern und Gästen ausgiebig bedankte. Zusätzlich machte er darauf aufmerksam, dass auch an diesem Jubeltag die Sportfreunde das Leid mancher nicht vergessen und erinnerte an das Spendenkässchen für den Kinderschutzbund Landau-SÜW, für den 555 Euro an diesem Abend zusammenkamen. Anschließend läutete er den gemütlichen Teil ein. Dabei wurde die Halle durch den Musikverein Concordia Steinfeld mit dem Steinfelder Heidelbeerlied zum Beben gebracht. Ein krönender und gebührender Abschluss eines wunderbaren Abends. red

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Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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