Rundgang durch die Open air Galerie in Schweigen-Rechtenbach
Kunstparcours

Die „Große Maske“ aus Glasfaser.   | Foto: B. Bender
13Bilder

Schweigen-Rechtenbach. Noch bis Ende Oktober ist sie zu sehen; zeitgenössische Kunst direkt am Deutschen Weintor, in Schweigen-Rechtenbach, eines der beliebtesten Urlaubsziele in der Pfalz. Künstlerinnen und Künstler haben den Ort in einen spannenden Kunstparcours verwandelt. Zahlreiche Weingüter, Gasthäuser, Gärten und Galerien laden Skulpturen und Objekte regionaler sowie überregionaler Kunstschaffenden zum Genießen und Verweilen ein.
Beginnen kann man den Parcours am Urbansplatz. Dort finden sich auch ausreichend Parkmöglichkeiten. Zu bewundern ist der Urbansbrunnen, eine architektonische Skulptur, die vom Bildhauer Daniel Moriz Lehr entworfen und gestaltet und im November 1987 eingeweiht wurde. Sie wird gekrönt von der Sandsteinskulptur des St. Urban, Bischof von Autun und Langres in Frankreich und Schutzpatron der Winzer und der Rebstöcke.
Läuft man die Weinstraße hinunter, also nicht in Richtung Deutsches Weintor, so kann man bei telefonischer Voranmeldung unter 06349 7517, edle Steinskulpturen von Werner Wagner in der Ausstellung „Kleine Akademien“ entdecken.
Entweder zu Fuß zurück durch das Deutsche Weintor hindurch beziehungsweise vom öffentlichen Parkplatz am Kreisel in der Nähe vom Hotel Restaurant Schweigener Hof ausgehend, startet ein kunstvoller Rundgang mit kulinarischen Genüssen.
An der Ecke der Hauptstraße rechts stößt man auf das Weingut Jülg. Dort, im schön gestalteten Innenhof, findet man die außergewöhnlichen Keramikobjekte von Prof. Karlheinz Deutsch aus Jockrim. Schräg gegenüber, beim Weingut Leiling, gleich hinter dem großen Tor, fällt die originelle Holzarbeit des „Holzsägekomponisten“ Guntram Prochaska aus Grötzingen auf. Gleich daneben, im Innenhof des Weingut Bernhart hat die Künstlerin Irmgard Habelitz ihre vielseitigen Betonskulpturen positioniert.
Folgt man der Hauptstraße weiter, sind gleich 20 Skulpturen und Objekte von acht Bildhauerinnen und Bildhauern aus der Pfalz, dem Elsass und dem Badischen im Skulpturengarten zu bestaunen.
Gleich am Eingang zum Park begrüßt den Besucher, die Besucherin, „Eine Palette Schutzengel, bitte“. Geschaffen hat sie ebenfalls der Aktionskünstler Guntram Prochaska. Weiter rechts den Weg entlang trifft man auf zwei kleine Sandstein-Arbeiten der Elsässer Bildhauerin Colette Wendel’Ehr aus Altenstadt, danach auf drei ausdrucksstarke Köpfe aus grauem Beton von Christian Feig aus Landau. Etwas weiter begegnet man der „Roten Zora“ der Bildhauerin Petra Roquette aus Wörth. Danach zeigt Colette Wende’Ehr erneut eine Skulptur aus gelbem Sandstein. Monika Kirks aus Landau erfreut mit dem Objekt „Auf den Kopf gestellt“ - mit einer Figur aus gelbem Sandstein auf bemaltem Betonsockel.
Versteckt zwischen den Bäumen befindet sich „kein Rosenhag“, einen über vier Meter hohen „Thron für Vögel“ von Susanne Wadle. Von Fabio Secco sind zwei ausdrucksstarke Arbeiten aus rotem Vogesen-Sandstein zu sehen. Zwei Hände scheinen bei „Scappo“ den Stein auseinander zu reißen. Auch bei der Skulptur „galera“ geht es ums Befreien.
Auf Kunstwerke von Martin Eckrich trifft man gleich fünf mal im Skulpturengarten. Beeindruckend ist die „Große Maske“ aus Glasfaser.
Eindrucksvoll bewegen sich „Lichtfänger“ leise im Wind und sind in Interaktion mit der Natur, mit den Elementen und der Umgebung. Die Künstlerin Susanne Wadle aus Landau hat dem Betrachtenden eine Installation aus drei von acht beweglichen Objekten gebracht.
Geht man weiter durch den Park, gelangt man auf den Schulweg. Nicht zu übersehen ist der Spielplatz „Drachengarten“ mit seinem riesigen grünen Drachen, der in Zusammenarbeit mit Kindern der Gemeinde und dem Künstlerpaar Susanne Wadle und Jan Tepel aus Landau entstanden ist.
Biegt man am Ende des Schulwegs rechts auf der Längelstraße ab, findet man an der Kreuzung zur Ringstraße die Galerie Dorette mit Malerei und Kalligrafie von Dörte Sander. Ein paar Schritte weiter liegt die Gaststube „Stichel Fritz“. Im überdachten Innenhof und im lauschigen Garten hat der Bildhauer Dieter Händel aus Klingenmünster seine „Holz-Art“ aufgestellt, meditative Skulpturen aus subtil bearbeitetem Holz.
Läuft man die Längelsstraße wieder zurück Richtung Sonnenberg, findet man rechts an der Ecke Waldstraße die Keramikwerkstatt Cermax mit schöner Gebrauchskeramik im Bunzlauer Stil. In der Bergstraße geht es zum Weingut Bernd Grimm. Markante Skulpturen aus Beton und Holz der Wörther Bildhauerin Petra Roquette schmücken den schön begrünten Innenhof und die Vinothek.
Zurück Richtung Längelsstraße geht man an der Kreuzung nach rechts zum Marktplatz. An der Kreuzung zur Paulinerstraße,
findet man das Ladecafé „La Fleur“ mit besonders reizvollen Accessoires im Landhausstil. Gegenüber befindet sich das Weingut Geisser und das „Kunst-Schaufenster“ mit fantasievollen Objekte von Susanne Wadle aus Landau – „fremd und doch vertraut“.
Geradeaus der Hauptstraße entlang, rechts in die Höfelsstraße einbiegen. Am Ende der Straße erreicht man links den wunderschönen Palatinum-Garten der Familie Burg. Auf einem 1400 Quadratmeter großen Gelände zwischen Rosen und Thymian entdeckt man unzählige Figuren und Kleinplastiken der Karlsruher Bildhauerinnen Sibylle Dittmar-Reiss und Christiane Kiefer.
Nun geht es wieder bergab, zurück zur Hauptstraße. Der Straße nach Süden folgend trifft man rechts auf das Weingut Scheu. Im ästhetischen Ambiente der Vinothek setzen zehn hohe bemalte Holzstelen der Künstlerin Ursula Rauch aus Weingarten spannende Akzente.
Gegenüber, im Wirtshaus Elwetritsch, lädt der romantische Innenhof und das „Moosröschen“ mit Geschenken und Wohnaccessoires zum Verweilen ein.
Weiter unten, auf der rechten Seite am Hang, befindet sich die Weinstube „Zum alten Zollberg“. Hier bereichern die bemalten Steinskulpturen der Bildhauerin Monika Kirks aus Landau die schöne Außenterrasse und lässt den Blick schweifen in stilvolle Kunst und üppige Weinberge.
Etwa 300 Meter sind es nun noch hinunter an die Weinstraße, der B38. Direkt an der Grenze zu Wissembourg hat der Künstler Bernhard Douay in einem der alten Zollhäuschen sein „Atelier B“ eingerichtet und zeigt dort seine farbenprächtigen Ölbilder - nicht nur aus seiner französischen Heimat. beb

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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