NVS NaturStiftung Südpfalz im Pandemie-Jahr
Naturschutzwürdige Flächen
SÜW. Auch während des monatelangen Lockdowns in der Corona-Krise ist die NVS NaturStiftung Südpfalz ihrem Stiftungsziel seit letztem Sommer durch erneuten Kauf und Sicherung von Grundstücken für die Natur wieder nähergekommen.
Der Erhalt der Artenvielfalt wird auf Stiftungsflächen zum Beispiel durch extensive Bewirtschaftung von Mäh- und Streuobstwiesen und schonende Pflege von Feldgehölzen und Obstbäumen erreicht. Auch Auenstandorte in verschiedenen Sukzessionsstadien von Feuchtgrünland über Schilfröhrichte bis hin zu Auwaldbiotopen zum Beispiel in Albersweiler, Ingenheim, Niederhorbach und Landau-Arzheim und -Godramstein erweitern die Palette der Biotope. Waldparzellen werden aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen, um mit Biotopbäumen, Alt- und Totholz sichere Rückzugsorte für Waldvogelarten zu bieten, so neuerdings bei Oberotterbach und Schweigen-Rechtenbach. Im Gegensatz hierzu dienen Grundstückskäufe in Gossersweiler-Stein, im Dernbachtal und im Naturschutzgebiet Haardtrand-Wolfssteig bei Pleisweiler-Oberhofen Offenhaltungsmaßnahmen für Blühpflanzen und sonnenhungrige Insekten in Abstimmung mit der Projektleitung des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“.
Insgesamt wurden 67.510 Quadratmeter schutzwürdiger Flächen in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim sowie im Landauer Stadtgebiet erworben, unterstützt von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz im Rahmen von vier Förderbescheiden mit insgesamt 45.882 Euro. Die Mittel hierfür stammen aus der Glücksspirale-Lotterie.
In der Gemarkung Schweighofen konnten das bestehende Halboffenland-Biotop “Kiesbuckel“ und das Amphibien- und Libellenbiotop „Kiesgrube“ im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens „NGP Bienwald West“ um 7.299 Quadratmeter erweitert und zu einem circa 4,5 Hektar großen Biotopkomplex im Vogelschutzgebiet „Bienwald und Viehstrichwiesen“ arrondiert werden.
Auf den neuen Wiesenflächen in den Gemarkungen Mörzheim, Freckenfeld, Dörrenbach, Herxheim, Steinweiler, Billigheim-Ingenheim und Venningen sollen Schmetterlinge und Heuschrecken heimisch werden. Die Streuobstwiese mit Magergrünland in Gleiszellen-Gleishorbach besitzt einen hohen Wert für die Artenvielfalt – zum Beispiel für Zaunammer und Eidechsen. Eine Streuobstbrache zwischen Schweighofen und Haftelhof mit 100-jährigen Birnbäumen dient Goldammer, Wacholderdrossel, Grünspecht, Meisenarten, Steinkauz und auch Fledermäusen als Lebensraum. Für Heckenbrüter kommen weitere Feldgehölze in Albersweiler und Westheim hinzu.
Die wertvollen Erfahrungen des seit 60 Jahren aktiven Naturschutzverbandes Südpfalz e.V. und seiner 2014 gegründeten NVS NaturStiftung Südpfalz zeigen, wie wichtig die Verfügbarkeit über Flächen für den praktischen Naturschutz ist. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitstreiter in der Rolle der Grundstücks-Eigentümer können die Biotope optimierend pflegen und gestalten. Die Aktivitäten sind mit der Landwirtschaftskammer, den Natur- und Wasserbehörden und der amtlichen Biotopbetreuung abgestimmt. Im Blick hat man auch den Biotopverbund in der Südpfalz. Für Wanderkorridore und Trittsteinbiotope müssen Flächen verfügbar sein.
Die NVS NaturStiftung Südpfalz würde sich über weitere Angebote freuen, wenn Eigentümer ihre Flächen einem solchen Zweck zur Förderung der Artenvielfalt vor ihrer Haustür zuführen möchten. ps
Infos und Kontakt
https://www.nvs-natur-stiftung.de,
E-Mail: suedpfalz-biotope@
nvs-natur-stiftung.de,
Telefon: 06347-4738878
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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