Spatenstich für das neue grenzüberschreitende Wasserwerk
Offizieller Baubeginn
Steinfeld. Am 7. November 2019 wurde der Förderbescheid für das neue Wasserwerk in Steinfeld übergeben. Fast genau vier Monate später, am 6. März, traf man sich an selber Stelle und bei ähnlich nass-kaltem Wetter wieder, um offiziell den ersten Spatenstich zu machen.
Was lange währt, wird endlich gut. Seit 30 Jahren sei man mit dem Projekt befasst, informiert Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer. „Das Wasserwerk in Steinfeld ist das Herzstück unserer Wasserversorgung im Bad Bergzaberner Land“. Er freut sich über den offiziellen Beginn der Baumaßnahmen.
Der Neubau ist Teil des grenzüberschreitenden Interreg V A „Oberrhein“-Projekt „PAWENA“. Rund zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fließen im Rahmen des Projekts in die grenzüberschreitende Grundwasserbewirtschaftung in der Südpfalz und im Nordelsass.
„PAWENA“ – das steht für „Pfalz Alsace Wasser Eau Nature - ermöglicht einen gegenseitigen Austausch von Trinkwasser zwischen dem Nordelsass und der Südpfalz und stellt damit die Wasserversorgung auch in Trockenzeiten sicher. Das Wasserwerk in Steinfeld bereitet seit seiner Inbetriebnahme Grundwasser aus einem Aquifer auf, der sich auf deutscher und französischer Seite befindet. Durch den Neubau wird die Bewirtschaftung des Grundwasserleiters effizienter, schonender und nachhaltiger.
Die Verbandsgemeinde verpflichtet sich, das Wasser aus dem grenzüberschreitenden Grundwasservorkommen aufzubereiten und allen Partnern in Deutschland und Frankreich zur Verfügung zu stellen. Neben dem Neubau des Wasserwerks Steinfeld wird eine Pumpstation zur Notversorgung der Stadt Bad Bergzabern errichtet.
Projektträger ist der grenzüberschreitende Zweckverband Wissembourg – Bad Bergzabern mit der Verbandsgemeinde und den Stadtwerken Bad Bergzabern sowie der Stadt Wissembourg und dem Syndicat Mixte de production d'eau potable und den Stadtwerken.
Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt sprach ihren Respekt und ihre Anerkennung dafür aus, dass solch ein Projekt so kooperativ und freundschaftlich angepackt werden könne. Dieser Neubau zeige den Menschen, was grenzüberschreitend bedeute. Auch Themen wie Bildung, Kultur, Verkehr und Medizin, machten an der Grenze keinen Halt. Sie freut sich über 30 Jahre Interreg, wobei dieser Spatenstich den Auftakt für das Jubiläumsjahr bildete.
Der Bau hat ein Investitionsvolumen von 4,6 Millionen. Bauherr sind die Verbandsgemeindewerke Bad Bergzabern, die mit dem Neubau ein wichtiges Element des Gesamtprojektes realisieren. Das derzeitige Wasserwerk entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und kann vor allem in Spitzenzeiten nicht ausreichend Wasser produzieren, um den gesamten Bedarf abzudecken.
Das Oberrheingebiet verfügt über ein außergewöhnliches Natur-, Landschafts- und Kulturerbe und über eines der bedeutendsten Grundwasservorkommen Europas.
So ist dieses Projekt nicht nur ein Beispiel für das Zusammenwachsen von Grenzregionen in Europa, sondern zeigt auch, dass durch eine grenzüberschreitende Kooperation die Trinkwasserversorgung und der Naturschutz effektiver praktiziert werden können.
Daniela Schmitt und Hermann Bohrer wünschten einen guten Verlauf der Baumaßnahmen und dass man sich im Zeit- und Kostenrahmen bewegen möge.
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks ist im November 2021 vorgesehen. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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