Grenzüberschreitenden Wasserversorgung
Wasserwerk feierlich eingeweiht
Steinfeld. Mit Stolz und Dankbarkeit wurde am 20. Mai nach dreijähriger Bauzeit das neue Wasserwerk am Ortsrand von Steinfeld eingeweiht. Bürgermeister Hermann Bohrer freute sich, zahlreiche Gäste von hiwwe und driwwe begrüßen zu können, darunter insbesondere Staatssekretärin Petra Dick-Walther vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, die Conseillère Régionale du Grand Est Evelyne Isinger und die Bürgermeisterin aus Wissembourg, Sandra Fischer-Junck.
Eine gelungene Vernetzung der Versorgungsträger wurde mit diesem weiteren Baustein im Rahmen des EU-Projekts PAWENA geschaffen zum Wohl der Bürger wie auch zum Schutz von Natur und Umwelt. Mit Baukosten von bisher 4,6 Mio. Euro ist in Steinfeld ein imposantes Bauwerk mit modernster Technik entstanden, das die Trinkwasserversorgung vom Rhein bis in den Pfälzerwald und umgekehrt möglich macht. Bürgermeister Bohrer wünschte dem neuen Werk, dass es lange in Betrieb bleiben möge und seine Bestimmung erfüllt.
Der Bürgermeisterin von Wissembourg, Sandra Fischer-Junck, ist insbesondere der Schutz von Umwelt und Natur ein Herzensanliegen. Was hier geleistet wurde, verdiene ein großes „Bravo à tous!“ Es habe sich einmal mehr gezeigt, dass viel möglich sei, wo der Wille vorhanden ist. Die Versorgung der Bürger diesseits und jenseits der Lauter mit Trinkwasser je nach Vorkommen und Bedarf mit gleichzeitigem Schutz von Grundwasservorkommen und Erhalt von Grasland-, Feucht und Waldgebieten sei ein großes Projekt, wo sehr verantwortungsvoll mit Ressourcen umgegangen werde. Das gebe Mut, weitere Projekte grenzüberschreitend zu realisieren.
Staatssekretärin Petra Dick-Walther zeigte sich beeindruckt. „Wo Grenzen waren, sind heute Brücken entstanden“, betonte sie in ihrem Grußwort und machte damit deutlich, dass hier durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit nicht nur Projekte entstanden sind, sondern Freundschaften kreiert wurden. Die investierten EU-Fördermittel tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Grenzregion bei und zeigen, wie Bürger durch das Programm INTERREG profitieren.
Evelyne Isinger, Conseillère Régionale du Grand Est aus dem nahe gelegenen elsässischen Salmbach stellte den Wert des gemeinsamen Guts Trinkwasser in den Mittelpunkt. Dies gelte es zu schützen und zu bewahren. Mit dem gemeinsamen Projekt werde noch deutlicher, wie wichtig eine gute Verbindung über bestehende Grenzen ist. Sie dankte allen Antreibern des Projektes von hiwwe und driwwe, die sich für die Verbindung und Vernetzung der Bürger aus Deutschland und Frankreich stark gemacht haben und weiter einsetzen. Das gemeinsame Netz zieht sich vom Bienwald zum Pfälzerwald und den Nordvogesen und wird die Gemeinden stärken.
Werkleiter Martin Engelhard und die Mitarbeiter der Verbandsgemeindewerke luden ein, das neue Wasserwerk ausgiebig zu besichtigen. In der großen Stahlhalle, 40 m lang, 20 m breit und bis zu 11 m hoch, sind die Aufbereitungsanlage, die Speicherbehälter und die Druckerhöhungsanlagen untergebracht.
In einer Stunde können 150 m³ Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden. Die Trinkwasserbehälter aus Edelstahl haben beide einen Durchmesser von 12 m und eine Höhe von 9 m und somit jeweils ein Speichervolumen von über 1.000 m³. Um den ausreichenden Druck im Wassernetz zu erzeugen bzw. die umliegenden Speicherbehälter mit Trinkwasser zu beschicken, wurden modernste Anlagen eingebaut. Der benötigte Strom wird z.T. über die auf dem Dach errichtete 400 m² große Photovoltaikanlage produziert.
Der Tag der Einweihung war auch ein Tag der Begegnung. Wieder einmal mehr zeigte sich, wie die Beziehungen zueinander im Lauf der Jahre über die Grenzen gewachsen und von Vertrauen und Wertschätzung geprägt sind. Bürgermeister von hiwwe und driwwe waren gekommen, der ehemalige Werkleiter Raimund Zimmermann, der die gute Zusammenarbeit in seiner Zeit als Erster Beigeordneter und Werkleiter sozusagen als „Urvater“ angestoßen hatte und Vertreter verschiedener Behörden, Ämter und Firmen, ein großes interessiertes Publikum.
Mit der Bevölkerung wurde dann auch weiter gefeiert: Im Rahmen des Jubiläums 50 Jahre Verbandsgemeinde Bad Bergzabern stand im um das neue Wasserwerk die Wasserversorgung im Mittelpunkt, eine zentrale Aufgabe der Verbandsgemeinde. Beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 22. Mai 2022, gab es Führungen durch die Halle und sachkundige Erklärungen zu Rohwassergewinnung, Aufbereitung, Entsäuerung, Pumpen u.v.m.
Alt und Jung konnten sich hier ein Bild des neuen Wasserwerks machen, das bald etliche Ortsgemeinden hiwwe und driwwe mit frischem Trinkwasser versorgen wird. vgbza
Weitere Infos zum Projekt
https://pawena.de/das-projekt/pawena-erklaert
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.