Das größte Weinfest der Welt
Der Dürkheimer Wurstmarkt rückt immer näher
Bad Dürkheim.1417: Auf dem Konstanzer Konzil wird Oddo di Colonna zum Papst gewählt, der den Namen Martin V. annimmt. Der englische König Heinrich V. landet mit einem Heer in der Normandie und beginnt einen Krieg gegen Frankreich. Auf dem Michelsberg in Dürkheim wechselt ein Stück Leder den Besitzer. Der Handel wird urkundlich erfasst. Der Heimatforscher Ernst Zink wird das Dokument Jahrhunderte später finden und dadurch die Geburtsstunde des heutigen Wurstmarktes nachweisen.
Neun Tage und neun Nächte stehen uns am zweiten und dritten Septemberwochenende bevor. Neun Tage und neun Nächte, an denen es den Gästen des mittlerweile 601 Jahre alten Wurstmarktes an nichts fehlt. Und die Gastgeber werden wieder einmal nur das Beste auftischen, ob im Glas oder auf dem Teller, denn man ist stolz auf die eigene Leistung und die daraus resultierende Qualität.
Peinlich genau wird bei den rund 300 Weinen und Sekten, die zum Ausschank kommen, auf die Qualität geachtet. Alle Gewächse müssen entweder ein Weinsiegel der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft oder eine Prämierung der Landwirtschaftskammer haben. Rund 300.000 Liter werden an den beiden langen Wurstmarktwochenenden von den geschätzten 600.000 Besuchern getrunken. Meistens als Schorle, der in Dubbegläsern immer wieder gerne im Kreise fröhlicher Menschen die Runde macht.
Es ist aber auch ein Fest der Metzger und Bäcker, denn wer gerne Wein trinkt, braucht auch eine „feste Unterlage“. Und auch da stimmen Qualität und Leistung, darauf ist man in Bad Dürkheim ganz besonders bedacht.
Neben den kulinarischen Spezialitäten wird man auch in diesem Jahr beim Vergnügungspark auf ausgewählte Fahrgeschäfte zurückgreifen. Da der Wurstmarkt alle Generationen anspricht, gibt es immer wieder atemberaubende Attraktionen neben Familienfahrgeschäften sowie dem zeitlosen Klassiker, dem Riesenrad.
Als Phänomen gilt der Literarische Frühschoppen, der Jung und Alt immer wieder in seinen Bann zieht. Pfälzer und Kurpfälzer Mundartpoeten sorgen traditionell am Montagmorgen in den Schubkarchständen für vergnügliche Stunden. Wer es eher etwas leiser mag, ist bei der „Pälzer Poesie“ am Nachmarktmontag gut aufgehoben.
Hervorzuheben sind natürlich auch die beiden Feuerwerke, die vom Weltmeister der Feuerwerker, Helmut Reuter, gestaltet werden.
Vor der traditionellen Eröffnung gibt es einen Festumzug, der am Freitag um 17 Uhr in der Innenstadt startet.
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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