„Dem Licht entgegen“
Kammerchor "Cantus Solis" zu Gast in der Bad Dürkheimer Schloßkirche
Bad Dürkheim. Am Samstag, 2. März, 18 Uhr, gastiert der Kammerchor „Cantus Solis“ aus Karlsruhe in der Bad Dürkheimer Schloßkirche.
Das aktuelle Konzertprogramm widmet sich der A-cappella-Literatur der deutschen Romantik. Präsentiert werden mehrstimmige und doppelchörige Werke der für diese Zeit bedeutsamen Komponisten Johannes Brahms, Josef Rheinberger, Max Reger und Felix Mendelssohn Bartholdy. Nicht die typischen Themen der Romantik wie Naturfaszination und phantastische Traumwelten werden in dem Programm aufgegriffen, sondern es bleibt im Bereich der barocken Ästhetik.
Das Konzert beginnt mit einem Hilferuf zu Gott nach Rettung aus Angst und Not (Brahms-Motette „Wenn wir in höchsten Nöten sein“). In weiteren Werken wie „Mitten wir im Leben sind“ (Mendelssohn Bartholdy), „Der Mensch lebt und bestehet“ (Reger) und „Nachtlied“ (Reger) werden Gedanken zum Tod (Memento mori) und zur Vergänglichkeit alles Irdischen (Vanitas) behandelt. Der dunkelste Moment wird in der Brahms-Motette „Warum ist das Licht gegeben?“ erreicht, in der Hiob die große Frage der Menschheit stellt, warum Gott Leid zulässt. Gleichzeitig stellt dieses Werk den Wendepunkt im Konzert dar. Mit Luthers Choraltext „Mit Fried und Freud fahr ich dahin“ kann der Mensch endlich dem Licht entgegensehen: Der Tod wird nur als „Schlaf“ dargestellt. Mit den nachfolgenden Chorstücken von Mendelssohn Bartholdy „Denn er hat seinen Engeln“ und „Hebe deine Augen auf“, wird der anfängliche Hilferuf endlich beantwortet und die Verzweiflung durch Hoffnung und Licht ersetzt.
Cantus Solis ist in Karlsruhe und weit in die Region bekannt für seine niveauvollen Konzertprojekte und seinen homogenen Chorklang. red
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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