Der Bismarckturm erhält einen neuen Turmhelm
Ästhetische Perfektion
Bad Dürkheim. Der 1903 auf dem Peterskopf errichtete Bismarckturm hat einen neuen Hut bekommen mit samt einer neuen Wendeltreppe zum oberen Turmausstieg. Er ist nun ausgestattet mit einem Edelstahl-Helm und einer verzinkten Treppe. Das verwendete Material ist für die Ewigkeit gedacht, da nun Korrosion keine Chance mehr hat.
Die Turmsanierung wurde nur durch großzügige Spenden der Jagdgenossenschaft Bad Dürkheim und der Firma Scharfenberger ermöglicht. „Eine Unterstützung in dieser Dimension erfahren wir selten und wissen sie deshalb umso mehr zu schätzen. Wir werden noch ein graviertes Messingschild anbringen, das die Spender namentlich festhält“ sagt Rolf Bart, der Vorsitzende des Drachenfels-Clubs, Eigentümer des Denkmals.
Nach 117 Jahren war die alte Treppe und Einhausung aus normalem Eisenblech derart dem Rost zum Opfer gefallen, dass eine Sanierung mit Farbe unmöglich wurde.
Das Zuschieben der Tür war nur noch mit grober Gewalteinwirkung möglich.
Ebenso hat sich das das vernietete Ensemble eine Patina zugelegt, die in ihrer Substanz sehr an Blätterteig erinnerte. Kurzum sie war nicht mehr zu retten.
Die Frage, wer eine solche Sonderanfertigung bauen kann, war eigentlich von vorne herein klar. Wenn sich jemand mit Blechrundungen und biegen auskennt, dann die Firma Scharfenberger. Im Pressenbau ist es eine Notwendigkeit Tankmäntel zu biegen und durch ihre Kompetenz ist sie zu einem Weltmarktführer für Traubenpressen geworden, mit der Marke ,Europress„.
Die ausgeführte Arbeit ist von einer solch ästhetischen Perfektion, wie sie sich der Vorstand anfangs nicht hätte vorstellen können. Zunächst war geplant, die äußeren Wände der Einhausung zu lackieren. Nach der Endmontage musste man aber feststellen, dass Farbe hier nur stören würde. Daher soll der Helm im ästhetischen Edelstahl die Besucher erfreuen.
Die Wendeltreppe ist ebenfalls eine Sonderanfertigung auf Maß und wurde von der Firma Wolfgang Walther aus Frankenthal errichtet. Das Hauptproblem war immer, dass die vorgefertigten Einzelteile den Turm hochgetragen werden mussten und erst an Ort und Stelle fertig montiert werden konnten. Eine Herausforderung die in beiden Fällen perfekt gemeistert wurde. Respekt vor der Handwerklichen Leistung.
„Unser Bismarckturm hat nun keinen Hut oder Helm sondern eine Krone“ sagt Rolf Bart.
Der Bismarckturm wurde 1903 durch Spenden der Bürger für 33.000 Goldmark errichtet und zuletzt 1992 bis 1998 für eine Million Mark aufwendig saniert. Mit 40 Meter ist der Bismarckturm ein beeindruckendes Bauwerk, welches eine weite Sicht über die Rheinebene bis zum Odenwald und nach Phillipsburg gibt. Bei gutem Wetter sieht man von hier sogar die Cityskyline von Frankfurt. Näheres zum Drachenfels-Club e. V. findet man unter www.drachenfelsclub.de. ps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.